Feuersalamander Infoboard

Hallo Sonja,

erst mal willkommen hier im Forum, wenngleich der Grund für deine Anmeldung schon recht merkwürdig ist. Ich hab ja schon einiges gehört, was man so mit Tieren anstellt, aber deine Story ist auch schon recht rasant. Erfreulich allerdings nicht. Wenn man mal von der Tatsache absieht, daß das Tier erstens überlebt und dann noch an Tierfreunde geraten ist.

Der von deinem Tierarzt aufgestellten Theorie würde ich zumindest teilweise beipflichten. Kontakt zum Menschen kann man hier angesichts des Verhaltens tatsächlich voraussetzen. Aber das sagt noch nichts darüber aus, ob es sich um einen Wildfang oder um eine Nachzucht handelt. Nehmen wir mal Letzteres an. Hat er das Geschlecht bestimmen können, handelt es sich wirklich um ein Männchen? Dann wäre der Kauf von 1 oder 2 Weibchen nicht verkehrt.

Euer Aquarium ist dafür schon mal groß genug. Das Verhältnis von Wasser- zum Landteil würde ich am ehesten davon abhängig machen, wo sich das oder die Tiere überwiegend aufhalten. Nun zählt der Bergmolch zu der Art, die im Normalfall die meiste Zeit des Jahres auf dem Land lebt. Wie auch die anderen 3 einheimischen Molcharten hält er sich je nach Klima von ca. Februar bis zum Sommer hin im Wasser auf, hauptsächlich aus Paarungsgründen. In Gefangenschaft kann der Aufenthalt im Wasser aber durchaus wesentlich länger anhalten, vermutlich aufgrund der Temperaturen. Meine 3 Kammmolche sind jetzt noch so gut wie nur dort zu finden. Bei 3 oder 4 Tieren würde ich eher 50% Land und 50% Wasser einrichten. Auf dem Landteil steht den Tieren ja nur (mehr oder weniger) die Oberfläche zur Verfügung, während sie im Wasserteil ja einen wesentlich größeren Raum nutzen können. Wo hält sich Fritzchen denn zur Zeit überwiegend auf?
Du hast schon das richtige Futter besorgt. Waren die roten Mücken lebendig oder gefroren? Geht er an gefrorene auch dran, dann hast du einen weiteren sicheren Hinweis dafür, daß er an den Menschen gewöhnt ist. Ansonsten kannst du im eigentlich alles an Futtertieren anbieten, was er angesichts seiner Größe vertilgen kann, also auch Regenwürmer, Spinnen, Asseln etc., was halt auch in der Natur zu finden ist. Maden sind auch recht begehrt, allerdings aufgrund ihres hohen Fettanteils nicht zu oft zu füttern. Was sie größenmäßig packen, fressen sie im Allgemeinen auch. Wobei Lebendfutter natürlich immer bevorzugt wird. Schmeiß mal 'nen 2-3cm langen Regenwurm rein. Wenn er drangeht, kriegst du was zu Lachen, da is Action angesagt.

Das du bisher was falsch gemacht hast, würde ich nicht sagen.
Achte vor allem darauf, das die Temperaturen nicht zu hoch sind. Molche habens nicht gerne zu warm. Eine Heizung im Becken ist z.B. absolut überflüssig. Bei mehr als 25 Grad sollte man Abhilfe schaffen.
Und achte darauf, daß die Tiere NICHT aus dem Becken klettern können. Bergmolche gehören wie so einige andere Arten zu denen, die angesichts ihrer relativ geringen Größe sehr gut an Glasscheiben hochkaspern und das Becken verlassen können. Und es dauert dann nicht lange, bis sie irgendwo vertrocknet in einer ruhigen Ecke gefunden werden. Muß ja nicht sein. Ein 2cm breiter Streifen Material, vom oberen Beckenrand aus nach innen gerichtet rundum angebracht, reicht da schon aus. Mit den kurzen Ärmchen können sie da nicht drübergreifen. Plastik oder halbwegs stabile Pappe reichen da schon. Klebeband würde ich nicht nehmen, sie könnten dran festpappen.

Züchter wirst du hier im Forum noch am ehesten finden. Die Preise halten sich dann durchaus in niedrigen Bereichen und im Allgemeinen kannst du sicher sein, daß die Tiere richtig behandelt wurden. Zoohandlungen sind zum einen meist um ein Vielfaches teurer und zum anderen leider zu oft mit zuwenig Ahnung bzw. zuviel Inkompetenz gesegnet. Hab ich heute noch in unseren Fressnapf feststellen müssen, da laß ich morgen den Hammer kreisen.

So, ich glaub, das wär's erst mal. Falls du noch Fragen hast, nur zu.

Gruß

Michael

Ja, man ist hier sehr human.

Sieh mal hier rein, da findest du noch so einige Infos: http://www.salamanderland.at/Artenliste/…S_ALPESTRIS.htm

Da wirst du auch genau sehen können, ob du wirklich einen Fritz hast.

Solltest du auf Nachwuchs hoffen, würde ich bei einem Männchen zu zwei Weibchen raten. Dein Becken reicht dafür aus. Und natürlicher wäre es schon für die Tiere.

Eine Pumpe ist nicht unbedingt nötig. Falls du eine benutzen möchtest, dann nimm nur eine kleine und positioniere sie so, daß der Ausströmstrahl direkt in die Ecke geht, um die Wasserbewegung so gering wie möglich zu halten. Die meisten Molcharten leben in Stillgewässern. Als Alternative kannst du einen sogenannten Luftheber nehmen, wird mit einer Luftpumpe betrieben und blubbert nur etwas rum, ohne das Wasser zu sehr zu bewegen. Ist meist etwas lauter.
Das Wasser hält sich umso länger, je mehr Wasserpflanzen du drin hast. Du wirst eh immer wieder etwas Wasser nachschütten müssen, da es ja ständig verdunstet. Das kannst du mit Frischwasser machen. Ansonsten kannst du 1x im Monat einen Wasserwechsel machen, ein Drittel raus und wieder auffüllen. Dabei solltest du allerdings das Auffüllwasser einen Tag im Eimer abstehen lassen, bevor du es ins Becken gibst.

Das sich Fritz überwiegend im Wasser aufhält, halte ich für ein sicheres Anzeichen dafür, daß er vorher schon in Gefangenschaft gehalten wurde. Also kannst du die Wasser/Land-Aufteilung erst mal beibehalten. Weitere Tips zur Landgestaltung kannst du unter dem obigen Link finden.

Da Molche zu den Räubern gehören, kamen deinem Fritz die lebenden Mücken natürlich nur recht. Was nicht zu groß ist und sich bewegt, ist auch als Futter interessant und unterstützt nur das natürliche Verhalten.

Wie oft Füttern? Hängt natürlich auch vom Futter selber ab. Maden haben wie schon erwähnt einen sehr hohen Fettgehalt, also solltest du da nur eine in 2 Wochen verabreichen. Mücken kannst du 2 - 3x pro Woche geben, gefressen wird eigentlich immer, das wirst du schon bald merken. Je abwechslungsreicher, desto besser. Ist wie bei uns. Grünzeug und dergleichen kannst du vergessen, ist nix für Molche, würde nur vergammeln. Zusatzfutter habe ich noch nie benutzt und meine Tiere sind fit. Keine Probleme.
Sollte sich Fritz vermehrt oder überwiegend auf dem Landteil aufhalten, kannst du z.B. lebende Mücken auf ein feuchtes Stück Zewa legen, das wird meistens auch gut gefunden und gefressen. Oder schmeiß ihm einen Regenwurm vor die Nase, dann geht's recht schnell.

Eine Lampe direkt über dem Becken erzeugt natürlich eine gewisse Temperatursteigerung. Dagegen hilft es am Besten, wenn du so wenig Abdeckung wie möglich einsetzt, damit genug Luftaustausch stattfinden kann. Meine Lampen habe ich an Zeitschaltuhren gesteckt, diese wiederum so eingestellt, daß die Tiere vor und nach dem Einschalten noch eine gewisse Zeit den normalen Dämmerungsablauf mitbekommen. Funktioniert natürlich nur, wenn das Becken in Fensternähe steht. Ansonsten würde ich mich an die draussen stattfinden Abläufe halten, von ca. 8 Stunden im Winter bis zu 12-14 Stunden im Sommer.

Die Haltung im Winter benötigt allerdings etwas andere Voraussetzungen. Auch Bergmolche überwintern an Land und brauchen dort bei 4-5 Grad Temperatur eine Möglichkeit, um sich so gut wie möglich zu verstecken oder einzubuddeln. Ohne diese Winterruhe werden sie sich auch kaum fortpflanzen. Das Ganze darf aber nur schwach feucht gehalten werden, damit nichts anfängt zu faulen. Es gibt auch Halter, die die Tiere dann nach ca. 2-3 Wochen ohne Fütterung in den Kühlschrank stellen, geht auch.

Ja, und nun zum Fressnapf. Da werde ich heute noch einfliegen und den Verantwortlichen ein paar sehr warme Worte sagen.
Grundsätzlich ist es so, daß jede Molchart für sich zu halten ist. Ich persönlich hätte aber kein Problem damit, Berg- und Teichmolche zusammen zu halten. Schließlich leben beide Arten in der Natur im gleichen Gewässer friedlich nebeneinander her. Aber das sind Ausnahmen!
In einem Molchbecken gar Wasserschildkröten halten zu können ist dagegen absoluter Schwachsinn. Du kannst sicher davon ausgehen, daß die Molche von den Schilkröten zumindest angefressen werden würden. Bei Fischen könnte man solch kleine Arten mit halten, die eventuell sogar als Futter dienen könnten. Das Molche Fischfutter fressen, habe ich noch nicht erlebt. Selbst an Axolotl-Pellets gehen die wenigsten Arten dran. Molche sind keine Vegetarier. Aber man kann sie z.B. sehr gut mit gefrorenen Mückenlarven füttern. Die müssen natürlich vorher aufgetaut werden. Das kriegen meine sogar zum großen Teil und es gibt keine Schwierigkeiten. Aber Lebendfutter ist natürlich das Beste.

Die Hirnis hier beim Krefelder Fressnapf hatten gestern amerikanische Rauhhautmolche (Taricha-Arten) zusammen mit asiatischen Feuerbauchmolchen (Cynops-Arten) in ein Becken gepackt. Daraufhin hab ich mir das Ganze zeigen lassen. Im Wasserbecken lagen einige tote 15mm große Grillen oder Heimchen, die schafft vielleicht der Rauhhautmolch, aber für die Asiaten viel zu groß. Auf jeden Fall sah selbst der Ami recht unterernährt aus (macht es nicht mehr lange) und alle sichtbaren Aiaten hatten bereits die schwarzen Essensmarken eingereicht. Die sahen aber nicht sehr verhungert aus, meiner Ansicht war die Todesursache eine ganz andere, und zwar der Rauhhautmolch. Diese Tiere sondern nämlich ein relativ starkes Gift über die Haut ab und es gibt andere Tiere bis zur Hundegröße, die das nicht überleben. Es ist kaum zu glauben, was für Idioten sich da um die Tiere kümmern. Aber die kriegen gleich von mir einen ganz fürchterlichen Einlauf, soviel ist sicher. Das war bis jetzt das krasseste, was ich bisher gesehen habe. Ich bin auf 180.

So, jetzt hab ich mich warmgelaufen und fahr dahin.

Bis demnächst.

Michael

Hallo Sonja,

schau mal in die Rubrik Biete/Gebe ab hier im Forum. Da hat jemand junge Bergmolche.

Hallo Sonja

Ich hatte schon heute die Gelegenheit, mir den Fressnapf in Mönchengladbach anzusehen. Zur Abwechslung gibt es auch mal Erfreuliches zu berichten. Ich hab mich da erstmal völlig ahnungslos nach Molchen und dergleichen erkundigt sowie Fragen zur Haltung und vor allem nach möglicher Vergesellschaft mit anderen Arten bzw. Tieren gestellt. Der junge Bursche hatte zwar keinen optimalen Wissensstand, aber was er mir so sagen konnte, war alles korrekt. Von einer Vergesellschaftung hat er mir deutlich abgeraten. Vielleicht hattest du einen Azubi oder Praktikanten vor der Flinte, der dir Unsinn erzählt hat. Ich fand das heute jedenfalls durchaus in Ordnung.


Gruß

Was manche Menschen mit Tieren machen!
Das glaubt man nicht!
Leider kann ich dir nicht weiterhelfen

Also eines,weiß ich doch:
Sie fressen Heimchen,Fruchtfliegen und Drosophilas
Ich kenne einen Züchter in der Nähe von Stuttgart
Weitere aber nicht,tut mir leid

Hallo,

da du vermutest, dass es sich nicht um einen WF handelt, wäre auch einmal zu bedenken, dass du für eine erfolgreiche Vergesellschaftung die Unterart deines "Fritz" kennen solltest.

Gruß Ingo V.

Hallo,
Kannst du vielleicht ein Foto vom Terrarium und Molch reinstellen?

Grüße Justin

schaut doch mal auf das Datum dieses Beitrags!

ts, doch mal wieder in die Datumsfalle getappt...

Ohja stimmt!
Dann kann ich ja wenigstens fragen wie es den Tieren jetzt geht!