Hi Niki,
ein Befall von von Axolotln mit Ichthyo ist mir persönlich bisher nicht zu Ohren gekommen, kann aber wohl nicht ausgeschlossen werden. Rein hypothetisch scheint es schlüssig, dass Axolotl am ehesten als Wirte genutzt werden, wenn keine "passenderen" Wirtsfische vorhanden sind. Würdest du dementsprechend nur die Fische aus dem Becken entfernen, könnte sich die Gefahr für die Axolotl noch erhöhen.
Wer auch immer dir erzählt hat, dass Protazol kein Malachitgrün enthält (Zoohändler?), hatte offensichtlich keine Ahnung; dieses Medikament enthält nur einen einzigen Wirkstoff, und das ist Malachitgrün.
Ich würde folgendes tun:
1. Die Fische aus dem Becken entfernen. Ich weiß nicht, was für Salmler du hast, aber "Salmler" ist ja in aller Regel gleichzusetzen mit "Warmwasserfisch", daher würde ich zukünftig eher kaltwasser-robuste Fische wie Guppies etc. einsetzen. Auch Futterfische sollten sich im Axolotlbecken wohlfühlen, um ein hochwertiges Futter darzustellen.
2. Die Axolotl in Quarantäne setzen, zum einen aus dem oben beschriebenen Grund und zum anderen, um im Aquarium mit Umweltbedingungen arbeiten zu können, die die Axolotl nicht vertragen würden. Das Quarantänewasser leicht aufsalzen (0,05 - 0,1%), um eventuell mitgekommenen Schwärmerstadien das Leben schwer zu machen.
3. Im Aquarium eine Salz-/Wärme-Behandlung durchführen. Eine Anleitung dazu findest du
hier; die angegebene Salzmenge kannst du jedoch locker um das 3-5fache überschreiten, falls du keine diesbezüglich empfindlichen Pflanzen hast.
Das Salz, das verwendet wird (sowohl für die Quarantäne als auch fürs Hauptbecken), sollte selbstverständlich frei von Jod und Rieselhilfen (E-Nummern) sein.
4. Nach der Therapie erst das Becken wieder abkühlen lassen, dann die Axolotl wieder einsetzen. Die Salzkonzentration muss zu diesem Zeitpunkt noch nicht wieder abgesenkt sein; das kannst du in den folgenden Wochen mit den regulären Wasserwechseln tun. Wichtig ist nur, dass die Axolotl nicht ins "heiße" Becken zurückkommen.
Vorteil der Methode: Die Axolotl werden zu keinem Zeitpunkt irgendwelchen schädlichen Einflüssen ausgesetzt (vorausgesetzt natürlich, sie finden auch im Quarantänebecken anständige Bedingungen vor), so dass die Therapie auch präventiv ohne weiteres zu verantworten ist. Eine medikamentöse Behandlung sollte nach Möglichkeit vermieden und allenfalls bei akutem Befall durchgeführt werden.
Tschöö
Stephan