Tach zusammen.
Anscheinend gibt es doch Möglichkeiten, wie man Zoohandlungen oder ähnlichen Firmen/Geschäften das Leben etwas schwerer machen kann. Aber ich fang besser mal von vorne an.
Letzte Woche war ich mit meiner Nachbarin in der Krefelder Fressnapf-Filiale, die auch Tiere handelt.
Unter anderem werden dort öfters auch Molche angeboten. In der Vergangenheit hatte ich schon mehr als einmal Gelegenheit, die zuständigen Angestellten auf falsche Angaben z.B. zur tatsächlichen Benennung oder Art der Tiere hinzuweisen. Passiert ist aber meines Wissens nichts. Man berief sich allenfalls darauf, das Tiere unter dem und dem Namen so vom Großhandel geliefert würden. Armselig genug.
Jetzt haben sie aber den Vogel abgeschossen und zumindest für mich den Bogen überspannt. In einem Becken wurden Rauhhautmolche, also Taricha angeboten. Auf meine Frage hin erzählte mir dann die anwesende Praktikantin, daß im gleichen Becken auch andere seien, nämlich Feuerbauchmolche.
Da hab ich dann schon gedacht, mich laust der Affe. Ich bin mit ihr sofort dahin und sie sollte mir die Tiere zeigen. Hat sie auch gemacht. Ihr Pech. Wir fanden 2 Tarichas, der eine bereits halb verhungert. Die weiteren beiden gefundenen Asiaten konnte ich nicht zuordnen, sie hatten bereits die schwarzen Essensmarken eingereicht. Verhungert sahen die allerdings nicht aus. Als Todesursache halte ich Vergiftung durch die Taricha für sehr gut möglich. Im Wasserbecken trieben einige ca. 15 mm große tote Grillen oder Heimchen. Vielleicht kann ein Taricha diese Größe noch fressen, sicher bin ich mir da nicht. Die Feuerbauchmolche aber waren viel zu klein dafür.
Der armen Praktikantin konnte ich natürlich keine allzugroßen Vorwürfe machen, die Kiddis haben doch keine Ahnung von der Materie.
Aber am nächsten Tag bin ich wieder hin und hab mir die Frau zur Brust genommen, die für diese Abteilung zuständig ist. Sie war natürlich nicht sehr begeistert von meinem Besuch, noch weniger aber davon, daß ich sie vor anderen Kunden zur Rede stellte. Dabei sah sie nämlich nicht grad gut aus. Die Unterbringung verschiedener Arten in einem Becken wurde anderen in die Schuhe geschoben. Die Leichen seien wohl von der Frühschicht entfernt worden. Ist ja auch einfacher, anderenSie selber wäre erst wieder seit einer Woche nach ihrem Urlaub im Einsatz. Ich hab sie dann mal gefragt, was sie mir über die Tarichas denn erzählen kann, schließlich sollte man als "Chefin" der Reptilienabteilung wissen, was man da für Tiere hat. Kam nicht viel bei rum. Ich wies sie darauf hin, das eine Woche durchaus reichen sollte, einem Kunden ausreichende Information zumindest über die angebotenen Tiere geben zu können. Ob sie denn wenigstens eine der wichtigsten Eigenheiten der Tarichas kennen würde, war meine nächste Frage. Natürlich nicht. Ich hab sie dann darauf aufmerksam gemacht, daß die Tarichas unter den Molchen diejenigen mit dem stärksten Hautgift sind. Das könne ja gar nicht sein, war die Antwort. Zitat:"Wir dürfen keine giftigen Tiere verkaufen, also haben wir auch keine." Welch bestechende Logik bzw. Argumentation.
Mittlerweile war mein Hals schon ziemlich dick, aber ich hab mich doch noch beherrschen können.
Von Kigali hier aus dem Forum habe ich ähnliches über den Mönchengladbacher Fressnapf gehört. Dort erzählt man den Kunden, das sie alle Molcharten zusammen halten kann und das sie zu ihren Molch durchaus Wasserschildkröten und Fische halten könnte. Es ist echt zum Kotzen.
Tja, und vorhin nun habe ich das Veterinäramt angerufen, um mal nachzuhaken, ob die damit durchkommen. Und nach diesem Telefonat habe ich die wohl berechtigte Hoffnung, daß dem nicht so ist.
Man hörte mir dort nämlich sehr interessiert zu und bat mich, den Vorfall doch schriftlich nochmal einzureichen, per Email ginge auch. Und ich solle meine Nachbarin fragen, ob sie bei einem eventuellen Verfahren aussagen würde, sie kann das Ganze ja bezeugen. Das wird ganz sicher kein Problem.
Wenn ich das am Telefon richtig mitbekommen habe, dann darf der Fressnapf solche Tiere noch nicht mal anbieten bzw. verkaufen!
Find ich doch sehr interessant. Ich glaub, die kriegen Ärger.
Auf jeden Fall werd ich mein Möglichstes tun, um darauf hin zu arbeiten.
Also sind wir als Privatperson wohl doch nicht so völlig hilflos. Ich find das gut. Und da ich öfters nach Mönchengladbach komme, werd ich mich da auch mal umsehen. Sollte ich da ähnliche Dinge antreffen, werde ich da auch den Hammer kreisen lassen.
Die Internetaddy für die hiesige Stelle lautet übrigens:
veterinaerwesen-lebensmittelueberwachung@krefeld.de. Vielleicht kann man bei Abwandlung des Stadtnamens überall damit arbeiten.
Auf jeden Fall kann man sich bei derartigen Mißständen ans jeweilige Veterinäramt wenden.
Das mal als Tip.