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Montag, 18. September 2006, 09:40

Hilfe wegen Krankheit und leider Tod

Hallo,

ich bin neu hier im Forum und auch neu als Axolotl-Halter, d.h. trauriger Weise bin ich jetzt kein Halter mehr. Wir also eigentlich gehörten sie meinem Freund hatten 4 Axolotl in einem Aquarium gehalten. Wir hatten zunächst zwei vor ca. 6 Wochen angeschafft, und dann vor 1 Woche noch zwei weitere. Am letzten Donnerstag ist mir Abends aufgefallen das einer so eine Arte weiß Stippen am Kopf hatte. Diese breiteten sich dann rasend schnell am ganzen Körper aus, wurden großflächiger, pilziger. Innerhalb von einem Tag ist das ganze dann auf alle vier Tiere übergegangen. Wir haben es dann zunächst am Freitag zweimal je morgens und abends und am Samstag morgen noch einmal mir Salzbädern versucht, aber nachdem es immer schlimmer wurde habe ich am Samstag Mittag in der Zoohandlung ein Mittel gegen Pilzbefall für Fische (ich wurde entsprechend vom Verkäufer beraten) gekauft und habe am Nachmittag die erste Dosis in das Aquarium gegeben. Am Samstag abend ca. 21.00 Uhr ist der erste gestorben und innerhalb der nächsten 4 Stunden waren dann alle Tod. Wir sind furchtbar traurig das die kleine Kerle gestorben sind, und würden es gerne noch einmal versuchen, da wir aber keine Ahnung haben wie das passieren konnte, möchten wir natürlich zunächst ausschließen das es unser Fehler war. Ach ja, die Wasserwerte hatte ich überprüfen lassen, alles im grünen Bereich, lediglich der Nitrat Wert war etwas hoch. Da unser Nachbar Biologe ist, habe ich dann nach dem Unglück nochmals die Wasserwerte ausführlich prüfen lassen aber auch da konnte nichts gefunden werden was erklären könnte was da passiert ist. Würde mich freuen wenn mir jemand weiter helfen könnte.

Callmel

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2

Montag, 18. September 2006, 10:09

Hallo Alex,
ich vermute hier erstmal eine bakterille Infektion. Dies ist das Einzige, was sich so schnell ausbreitet und zum Tod der Tiere führt.
Nun muß man aber herausbekommen, wo die Infektion herkam.
Kannst Du uns ein paar Angaben über Deine Haltung geben?
Beckengröße?
Bodengrund (Kies - Steinchengröße/ Sand was für welchen?)
Filter?
Wasser-Temperatur?
Abdeckung (mit/ohne Beleuchtung?)
Sind Wurzeln im Becken?
Waren andere Tiere im Becken?
Ev verstorbende Schnecke?
Wie oft Wasserwechsel?
War Wasseraufbereiter eingesetzt?
Was hast Du gefüttert?

Wenn Du diese Fragen beantwortest, kommen wir ev dem Problem auf die Spur. Es tut mir leid um die Tiere, aber wenn der Fehler (muß aber nicht unbedingt einer sein, gerade Bakterielle Infektionen kommen bei wärmeren Temps schon mal vor) behoben ist, dann solltest Du Dich nicht entmnutigen lassen und unter optimalen Bedingungen noch mal anfangen. Gerade Deine Anfrage deutet darauf hin, das Du Dir sicher sehr viel Mühe geben wirst.
Liebe Grüße von Christina

3

Montag, 18. September 2006, 10:47

Hallo,

danke erst einmal vorab für die aufmunternden Worte. Also,

Beckengröße 1,00m x 0,50m x 0,40m (als es 2 Tiere waren 60cmx40cmx30xm Becken mit feinem weißen Aquariumkies)
Bodengrund aus Kies, grober Aquariumkies, schätze die Größe so auf 4 bis 7mm
Innenfilter, hatte das Becken komplett neu gekauft,
Wassertemperatur bei 19 bis 21 Grad
Abdeckung mit Beleuchtung
keine Wurzeln im Becken, Innendeko (Höhlen aus Kunststoff und echte Pflanzen habe ich aus dem ersten Becken mit übernommen, habe das Wasser mit dem alten Filter zusätzlichen anlaufen lassen),
3 Goldapfelschnecken, diese leben und sind jetzt im Moment die einzigen Bewohner
noch kein Wasserwechsel erfolgt, da das Becken erst seit einer Woche in Betrieb ist,
Wasseraufbereiter Aquasave als ich das Becken eingerichtet habe und aufgrund der erhöhten Nitratwerte am letzen Samstag (Todestag) noch auf anraten der Zoohandlung eine halbe Dosis "Schnellstarter"
Gefüttert haben wir gefrorene Mückenlarven, in erster Linie allerdings Regenwürmer und Anglermaden.
Können die Mückenlarven die vielleicht in dem Kies liegengeblieben sind in so kurzer Zeit das Wasser so stark verschmutzt haben daß das der Grund ist?

Callmel

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4

Montag, 18. September 2006, 11:59

Hallo Alex,
zwei "Fehler" habe ich schon gefunden.
Wasseraufbereiter ist schädlich für Axolotl und gerift die Schleimhaut an. Es sind ja keine Fische und zusätzlich haben sie eine anderen Stoffwechsel. Ein Umbügeln der Axolotl mit Wasseraufbereiter ging aber noch nie so schnell, sondern eher schleppend mit eingehender Nierenschädigung.
Im Neuen Becken den Aufbereiter und auch Starter weglassen!
Der Aquarienkies ist zu grob. Für Axolotl wird ein Kies mit einer Körnung bis 3 mm empfohlen, da sie immer Steine mit aufnehmen und verschlucken. Bei gröberer Körnung kann es zu Verstopfungen kommen. Dies braucht aber auch länger als eine Woche.
Die Kunststoffhöhlen halte ich auch nicht für Ideal, da Kunststoff oft Weichmacher enthält und daher in Wasser auch nicht zu suchen hat. Höhlen aus Steinen oder Ton ist besser.
Axolotlbecken fahren meist besserohne Abdeckung. Zusätzlich benötigen sie eine gute Durchlüftung z.B. durch eine Belüfterpumpe und Sprudelstein.
Wenn Du eine Pumpe verwendest, dann darf die Strömung nur gering sein.
Woran Deine Axolotl jetzt gestorben sind, läßt sich so auch nicht beantworten. Aber für das Neue Becken merke Dir - niemals Chemie wie Starter oder Aufbereiter ins Axolotlbecken - Never.
Liebe Grüße von Christina

5

Montag, 18. September 2006, 12:25

na super, dann haben wir sie ja anscheinend selbst umgebracht, bzw. dem durch den Pilz geschwächten Organismus mit dem Starter den Rest gegeben. Reicht es jetzt wohl wenn ich das Wasser und den Kies tausche, oder sollte ich noch das Becken in irgendeiner Form reinigen? Nicht das ich da jetzt wieder irgendwas im Zoogeschäft kaufe was hinterher giftig für die Tiere ist. Wie lange soll ich das Aquarium anlaufen lassen bevor ich die neuen Tiere einsetze? Wir haben bei uns extrem hartes Leitungswasser, ich könnte allerdings weiches Quellwasser besorgen, was ist besser? Wenn dann neues Wasser drin ist und der Nitrat-Wert ist wieder hoch, kann ich das dann nur mit Wasserwechsel steuern? Ist ein hoher Nitrat-Wert überhaupt so schädlich wie bei Fischen? War die Fütterung denn soweit ok, oder soll ich lieber Pellets verwenden und nur ab und zu mit Regenwürmer ergänzen? Vielen Dank für die Mühe diese dummen Anfängerfragen zu beantworten, aber ich möchte so etwas wie Samstag wirklich nicht nocheinmal erleben.

Danke und Gruss
Alexandra

Phoenixtear

Albino Salamander

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6

Montag, 18. September 2006, 12:31

Hallo Alex,

tut mir leid um Eure Tiere, aber auch ich vermute eine bakterielle Infektion bei so schneller Ausbreitung und Todesfolge. Zu den Anfängerfehlern hat Christina ja schon was gesagt, ich möchte noch ergänzen, dass auch keine Fischmedikamente angewendet werden sollten, da eben Axolotl und Fische grundsätzlich verschieden sind und diese Medikamente auf die Schleimhaut der Fische spezialisiert sind.
Leider muss man sagen, dass in den meisten Fällen Zoohändler die falschen Ansprechpartner sind, wenn es um Axolotl und insbesondere Krankheitsfälle geht.
Für eine spätere Beckeneinrichtung würde ich Dir auch einen anderen Filter empfehlen, das hat aber weniger mit der Krankheit zu tun. Innenfilter funktionieren nur sehr begrenzt biologisch und verursachen noch dazu eine ziemlich hohe Strömung, die bei Axolotl vermieden werden sollte. Durchsuche doch mal das Forum nach den Begriffen "Hamburger Mattenfilter" oder "HMF", da gibt es eine ziemlich gute Bauanleitung von bukowsky.

Zur Krankheit: Woher hattet Ihr denn die Axolotl? Und welches Tier ist zuerst erkrankt, eines der "älteren" oder eines von den dazugekauften? Ich vermute, dass die neuen Tiere bereits infiziert waren und Ihr Euch damit den Erreger ins Becken geholt habt. Auf jeden Fall solltest Du auch den Händler darüber informieren, dass die Tiere in Quarantäne unter Beobachtung gehören und vorerst nicht weiter verkauft werden sollten.

Gruß, Daniel

7

Montag, 18. September 2006, 12:58

Hallo,

also mit der Neuanschaffung und Neueinrichtung werden wir uns auf jeden Fall viel Zeit lassen und uns hier im Forum online informieren und nicht mehr beim Zoohändler.

Also merkwürdig fand ich das Sterben auch deswegen, weil die Pilze erst aufgetreten sind als wir die beiden neuen Axolotl eingesetzt haben. Als erstes infiziert wurde aber einer unserer ersten unser Problemkind (der Zoohändler hatte diesem beim einfangen ein Beinchen gebrochen, dieses war dann abgestorben und jetzt schon wieder fast nachgewachsen). Also der kleine Kerl hatte als erstes die weißen Stippen und war dann auch am schlimmsten befallen, gestorben sind aber die beiden neuen zuerst. Die Pärchen sind auch von verschiedenen Züchtern gewesen. Den Züchter der beiden letzten habe ich auch schon am Samstag angeschrieben weil ich Hoffnung auf einen Rat hatte, leider hat sich dieser aber gar nicht bei mir gemeldet. Der Zoohändler hat tatsächlich aus der "Lieferung" noch ein weiteres Tier, ich werde da heute Nachmittag gleich anrufen und Bescheid sagen.

Callmel

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8

Montag, 18. September 2006, 13:34

Hallo Alex,
meist sind die Zoogeschäfttiere krank und haben schon Pilze.. Sie vertragen dort die Sammelbecken nicht. Die Temperaturen sind auch zu hoch (muß ja für alle Fische passen - also meist um die 25 °C) zusätzlich sind auch Chemikalien, Aufbereiter und auch Antibiotika im Wasser. Wenn man sich die Zoogeschäftaxolotl mal so ansieht, die dort schon länger wohnen, sient man auf fast allen Schwimmsäumen eine Pilz. Ist leider so und es gibt nur sehr wenige Ausnahmen. Daher vermute ich auch, das Du Dir so die Infektion eingeschleppt hast.
Tiere von Hobbyzüchter wachsen einfach gesünder auf und wechseln auch nicht mit Krankheiten den Besitzer.
Zum Leitungswasser: Axolotl brauchen möglichst hartes Wasser. Je härter desto besser. Dies hängt mit ihrem Ursprung zusammen. Der see in Mexiko wird durch unterirdische Quellen gespeist, welche durch Kalksteine fliessen ;). Weiche Wasser greift auch die Immunabwehr an. Ich packe in meine Becken aus diesen Grund extra Kalksteine und durchlüfte das Wasser sehr gut. So gab es auch ohne Pumpe noch nie eine Infektion.
Ich lasse meine Becken auch nicht einlaufen, denn kurzfristige Wasserschwankungen in der Einlaufphase stecken sie sehr gut weg. Auch wenn ich Wasserwechsel mache (da ja keine Pumpen vorhanden, welchsele ich einmal öfters), temperiere ich das Wasser nicht vor. Wenn ich 15 °C kaltes Brunnenwasser nehme, geht kurze Zeit später der Frühling im Becken ab :D.
Infektionen brechen meist bei Stress auf. Sie können vorher im Ruhestadium schlummern. Wenn ees bei Nezuen Besatz also Stress gegeben hat, dann kann dies die Ursache sein. Soll heißen, die Neuen waren ev der Auslöser, befallen waren aber schon vorher die Tiere aus dem Zoogeschäft.
Liebe Grüße von Christina

Callmel

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9

Montag, 18. September 2006, 13:38

Hups noch was vergessen, der Nitratwert steuerst Du duch Wasserwechsel (in der Einlaufphase einmal öfters). Gut bewährt hat sich auch Zeolithe. Allerdings sollte man dann noch Kalksteine einlegen, da durch Zeolithe das Wasser weicher wird.
Reinigen reicht, wenn Du das Wasser austauscht, das Becken mit Essig und anschließend viel Wasser reinigst, den Bodengrund auskochst (besser ist weg damit) und vor allem das Pumpenfiltermaterial entfernst, da sich dort die Pilze anreichern. Pflanzen braucht man meist nur abzubrausen.
Liebe Grüße von Christina

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