Hallo Nikolaus,
das ist krass - hätte ich mangels Erfahrung niemals so drastisch eingeschätzt. Dass aber das Verweilen des Wassers am Pumpenkopf(mit)schuldig an der Erwärmung ist, würde ich bezweifeln:
1. spielt es ja keine Rolle, ob die thermische Energie "portionsweise" oder gleichmäßig an das Wasser abgegeben wird - der Effekt (Mischwasser-Temperatur im Becken-Wasserkörper) wäre der gleiche.
Und 2. würde, wenn das Wasser am Pumpenkopf stärker erwärmt ist als im restlichen Kreislauf, eben dadurch mehr Wärme an die umgebende Luft abgegeben statt an das Wasser - im Sinne einer Ausgleichsbestrebung ist eine Wasserkühlung ja effizienter, wenn sie die thermische Energie möglichst schnell von der Wärmequelle weg transportiert und den Temperaturunterschied zwischen Wasser und Pumpe an der "Übergabestelle" möglichst hoch hält.
Gradueller Lösungsansatz bzw. Checkliste, um die Situation zu verbessern (ob ausreichend oder nicht, sein dahingestellt):
- Ist die Pumpe abgeregelt (bei den Professionell-Modellen ist das dieser Hebel obendrauf)? Wenn ja, vollen Durchfluss einstellen - Eheim-Pumpen sind nicht wirklich regelbar; der Hebel verkleinert nur die Durchflussöffnung und erhöht damit sogar den Stromverbrauch und die Erhitzung.
- Ist die Wassersäule optimierbar? Um die Pumpe möglichst lastarm laufen zu lassen, sollte die Auslauföffnung an oder unter der Wasseroberfläche sein. Die Öffnung sollte möglichst groß sein, also voller Schlauch- bzw. Rohrdurchmesser, kein Düsenrohr oder so.
- Nimm so viel wie möglich vom Filtermaterial raus; bei deiner Wasser-(und entsprechend Besatz-)menge kommst du ja wahrscheinlich locker damit aus, nur einen Korb zu bestücken. Und den dann mit grober Filtermatte oder Siporax.
- Irgendwelche Knicke in den Schläuchen? Die, die Eheim mitliefert, sind nicht so dolle - würde ich eh austauschen gegen Gardena Flex oder (perfekt, aber teuer) Silikonschläuche.
- Läuft im Pumpengehäuse wirklich alles reibungslos (im Wortsinn)? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Kreiselpumpen, die eine Zeitlang trocken lagen (was bei einem Gebrauchtkauf ja nicht unwahrscheinlich ist), bei der erneuten Inbetriebnahme u.U. erstmal wieder gängig gemacht werden müssen (Kalk-etc-ablagerungen im Innenraum, an Welle, Rotor, Lagerbuchsen). Die ach so tollen Keramikwellen müssen anscheinend auch öfter getauscht werden als Stahlwellen (da würde sich ein Schaden aber wohl durch Klappern bemerkbar machen).
Radikaler Lösungsansatz: Keine Kreiselpumpe benutzen, sondern eine Luftpumpe - hier meine ich allerdings keine Kleingerätchen wie Schego etc., sondern eher sowas wie die Dong Yang DY20 oder DY40. Problem: Gerade in einem Bachlaufbecken, wo Wasserein- und auslass an entgegengesetzten Enden des Beckens sein müssen, ist das extrem umständlich und wahrscheinlich nachträglich gar nicht mehr ins Konzept einzubauen (der Rücklauf müsste in dem Fall wohl zwangsweise als Überlaufschacht und Untertischbecken konstruiert sein).
Positiver Nebeneffekt wäre der massive Sauerstoffeintrag plus erhöhte Verdunstung und damit verbunden sogar ein Kühl- statt Heizeffekt. Aber wie gesagt, ich denke, für den Umbau ist es wohl zu spät.
Was vielleicht was bringen könnte: Keinen Außenfilter, sondern eine Tauchpumpe (Strömungspumpe) benutzen. Hört sich erstmal widersinnig an, weil die ja dann ihre ganze Abwärme an das umgebende Wasser abgeben würde, aber das könnte sich durch den viel widerstandsärmeren Wasserfluss deutlich relativieren. Der Umbauaufwand hält sich mit einem Rohr längs im Becken noch in erträglichen Grenzen. 1200 l/h sind bei dem Gerätetyp ein Klacks.
In dem Fall würde ich allerdings keine Eheim-Pumpe empfehlen, zum einen wegen der erstaunlichen Vibration/Lautstärke, die die aktuellen Eheim-Modelle erzeugen, zum anderen wegen der im Vergleich mit anderen Marken geringeren Energieeffizienz. Eheim-Pumpen brauchen für gleiche Förderleistung teils doppelt soviel Strom wie Konkurrenzmodelle - möglicherweise sind sie ja robuster konstruiert, aber die Energie, die nicht in die Förderleistung geht, geht halt in die Aufheizung. Das aktuelle 1200 l/h-Model von JBL (ProFlow 1100) z.B. braucht angeblich 12 Watt - selbst wenn die Angabe geschönt ist, bleibt eine Menge Differenz zu den 35 Watt der Eheim, die dann schon mal nicht in Wärme umgesetzt werden kann.
Das wären so meine Gedanken für den Augenblick... mit Erfahrungen kann ich leider nicht dienen, da bei mir idR die Aufgabenstellung eher andersrum ist (bei kühlen Becken möglichst wenig Strömung). Interessantes Thema auf jeden Fall - lass doch mal hören, wie es weitergegangen ist (sein wird)!
Tschöö
Stephan