Ja, man ist hier sehr human.
Sieh mal hier rein, da findest du noch so einige Infos:
http://www.salamanderland.at/Artenliste/…S_ALPESTRIS.htm
Da wirst du auch genau sehen können, ob du wirklich einen Fritz hast.
Solltest du auf Nachwuchs hoffen, würde ich bei einem Männchen zu zwei Weibchen raten. Dein Becken reicht dafür aus. Und natürlicher wäre es schon für die Tiere.
Eine Pumpe ist nicht unbedingt nötig. Falls du eine benutzen möchtest, dann nimm nur eine kleine und positioniere sie so, daß der Ausströmstrahl direkt in die Ecke geht, um die Wasserbewegung so gering wie möglich zu halten. Die meisten Molcharten leben in Stillgewässern. Als Alternative kannst du einen sogenannten Luftheber nehmen, wird mit einer Luftpumpe betrieben und blubbert nur etwas rum, ohne das Wasser zu sehr zu bewegen. Ist meist etwas lauter.
Das Wasser hält sich umso länger, je mehr Wasserpflanzen du drin hast. Du wirst eh immer wieder etwas Wasser nachschütten müssen, da es ja ständig verdunstet. Das kannst du mit Frischwasser machen. Ansonsten kannst du 1x im Monat einen Wasserwechsel machen, ein Drittel raus und wieder auffüllen. Dabei solltest du allerdings das Auffüllwasser einen Tag im Eimer abstehen lassen, bevor du es ins Becken gibst.
Das sich Fritz überwiegend im Wasser aufhält, halte ich für ein sicheres Anzeichen dafür, daß er vorher schon in Gefangenschaft gehalten wurde. Also kannst du die Wasser/Land-Aufteilung erst mal beibehalten. Weitere Tips zur Landgestaltung kannst du unter dem obigen Link finden.
Da Molche zu den Räubern gehören, kamen deinem Fritz die lebenden Mücken natürlich nur recht. Was nicht zu groß ist und sich bewegt, ist auch als Futter interessant und unterstützt nur das natürliche Verhalten.
Wie oft Füttern? Hängt natürlich auch vom Futter selber ab. Maden haben wie schon erwähnt einen sehr hohen Fettgehalt, also solltest du da nur eine in 2 Wochen verabreichen. Mücken kannst du 2 - 3x pro Woche geben, gefressen wird eigentlich immer, das wirst du schon bald merken. Je abwechslungsreicher, desto besser. Ist wie bei uns. Grünzeug und dergleichen kannst du vergessen, ist nix für Molche, würde nur vergammeln. Zusatzfutter habe ich noch nie benutzt und meine Tiere sind fit. Keine Probleme.
Sollte sich Fritz vermehrt oder überwiegend auf dem Landteil aufhalten, kannst du z.B. lebende Mücken auf ein feuchtes Stück Zewa legen, das wird meistens auch gut gefunden und gefressen. Oder schmeiß ihm einen Regenwurm vor die Nase, dann geht's recht schnell.
Eine Lampe direkt über dem Becken erzeugt natürlich eine gewisse Temperatursteigerung. Dagegen hilft es am Besten, wenn du so wenig Abdeckung wie möglich einsetzt, damit genug Luftaustausch stattfinden kann. Meine Lampen habe ich an Zeitschaltuhren gesteckt, diese wiederum so eingestellt, daß die Tiere vor und nach dem Einschalten noch eine gewisse Zeit den normalen Dämmerungsablauf mitbekommen. Funktioniert natürlich nur, wenn das Becken in Fensternähe steht. Ansonsten würde ich mich an die draussen stattfinden Abläufe halten, von ca. 8 Stunden im Winter bis zu 12-14 Stunden im Sommer.
Die Haltung im Winter benötigt allerdings etwas andere Voraussetzungen. Auch Bergmolche überwintern an Land und brauchen dort bei 4-5 Grad Temperatur eine Möglichkeit, um sich so gut wie möglich zu verstecken oder einzubuddeln. Ohne diese Winterruhe werden sie sich auch kaum fortpflanzen. Das Ganze darf aber nur schwach feucht gehalten werden, damit nichts anfängt zu faulen. Es gibt auch Halter, die die Tiere dann nach ca. 2-3 Wochen ohne Fütterung in den Kühlschrank stellen, geht auch.
Ja, und nun zum Fressnapf. Da werde ich heute noch einfliegen und den Verantwortlichen ein paar sehr warme Worte sagen.
Grundsätzlich ist es so, daß jede Molchart für sich zu halten ist. Ich persönlich hätte aber kein Problem damit, Berg- und Teichmolche zusammen zu halten. Schließlich leben beide Arten in der Natur im gleichen Gewässer friedlich nebeneinander her. Aber das sind Ausnahmen!
In einem Molchbecken gar Wasserschildkröten halten zu können ist dagegen absoluter Schwachsinn.
Du kannst sicher davon ausgehen, daß die Molche von den Schilkröten zumindest angefressen werden würden. Bei Fischen könnte man solch kleine Arten mit halten, die eventuell sogar als Futter dienen könnten. Das Molche Fischfutter fressen, habe ich noch nicht erlebt. Selbst an Axolotl-Pellets gehen die wenigsten Arten dran. Molche sind keine Vegetarier. Aber man kann sie z.B. sehr gut mit gefrorenen Mückenlarven füttern. Die müssen natürlich vorher aufgetaut werden. Das kriegen meine sogar zum großen Teil und es gibt keine Schwierigkeiten. Aber Lebendfutter ist natürlich das Beste.
Die Hirnis hier beim Krefelder Fressnapf hatten gestern amerikanische Rauhhautmolche (Taricha-Arten) zusammen mit asiatischen Feuerbauchmolchen (Cynops-Arten) in ein Becken gepackt. Daraufhin hab ich mir das Ganze zeigen lassen. Im Wasserbecken lagen einige tote 15mm große Grillen oder Heimchen, die schafft vielleicht der Rauhhautmolch, aber für die Asiaten viel zu groß. Auf jeden Fall sah selbst der Ami recht unterernährt aus (macht es nicht mehr lange) und alle sichtbaren Aiaten hatten bereits die schwarzen Essensmarken eingereicht.
Die sahen aber nicht sehr verhungert aus, meiner Ansicht war die Todesursache eine ganz andere, und zwar der Rauhhautmolch. Diese Tiere sondern nämlich ein relativ starkes Gift über die Haut ab und es gibt andere Tiere bis zur Hundegröße, die das nicht überleben. Es ist kaum zu glauben, was für Idioten sich da um die Tiere kümmern. Aber die kriegen gleich von mir einen ganz fürchterlichen Einlauf, soviel ist sicher. Das war bis jetzt das krasseste, was ich bisher gesehen habe. Ich bin auf 180.
So, jetzt hab ich mich warmgelaufen und fahr dahin.
Bis demnächst.
Michael