Angenehmen Montach zusammen,
hier mal ein paar Bilder von mir von der vorgestrigen Wanderung. Die GPS-Daten dazu gibt's später; leider habe ich gestern das Navi im Büro liegengelassen und konnte so die Daten noch nicht konvertieren (ich hoffe mal, dass das Gerät überhaupt brav aufgezeichnet hat; noch konnte ich es ja nicht checken). Die stelle ich aber eh nicht öffentlich ein; wer also die Datei haben möchte, kann mir ja schon mal eine Mail schicken, dann kann ich die Zusendung gleich im Rundumschlag erledigen.
Grundsätzlich: Das Gebiet ist ein Traum. Ungeachtet der Tatsache, dass anscheinend alle Molche in mehreren km Umkreis sich als Frösche verkleidet hatten, um uns zu verhohnepiepeln, finden sich wunderschöne Biotope in einer Menge, die einen ganzen Jahresbedarf an Wanderungen abdecken könnte.
Der erwähnte Molchmangel zwang mich als vornehmlich fotografisch Ambitionierten dazu, nach anderen Motiven Ausschau zu halten. Was mir dabei entgegenkam, war die zwar vorhandene, aber sehr ungern und vorsichtig genutzte Fähigkeit der Listspinne Pisauria mirabilis, sich auf dem Wasser fortzubewegen. Derart in die Enge getrieben, ließ sich dieses Weibchen, das ansonsten recht flott unterwegs war, halbwegs komfortabel ablichten:
An Land dagegen zeigt mir dieses Weibchen mit Eikokon nur die Seite, die man als Fotograf am häufigsten zu sehen bekommt: Die Rückseite.
Recht häufig fanden sich auch die "Tunnel" von Trichternetzspinnen. Hier sitzt eine, wahrscheinlich Coelotes terrestris (nicht zu verwechseln mit Atrax robustus
), im Eingang ihres Trichters:
Aufgrund der nicht wirklich sommerlichen Temperatur dagegen eher langsam unterwegs war dieses Kupferhalsband, das wir vielleicht eben deswegen auch prompt alle übersahen - alle außer Paul, natürlich:
Rätsel gibt mir dieses Tier auf. Es war ungefähr vier Meter lang und ernährte sich von verirrten Touristen, wobei es gelegentlich ein markerschütterndes Brüllen von sich gab:
Aus den an den Teichen überall herumsitzenden Fröschen (die, wie gesagt, wahrscheinlich zum Großteil vermummte Molche waren) hätte man sich ohne weiteres ein nahrhaftes Süppchen kochen können. Während man die adulten Tiere vornehmlich akustisch wahrnehmen konnte (Ribbit-Ribbit-Platsch), saßen und hoppelten die diesjährigen überall am Gewässerrand herum. Die dummen Dinger.
Diese Großlibelle (gedingste Dingsdajungfer, ich werde mir die Namen nie merken können) hatte sich anscheinend gerade erst entpuppt und wartete, bis ihre Flügel getrocknet waren. Nach ein paar Schüssen war es denn auch so weit, und sie erhob sich leicht schwankend zu ihrem ersten Flug.
Hier dann aber doch ein kleines Highlight: Diesen Gesellen konnten wir mit ziemlicher Sicherheit als Rana arvalis identifizieren (in diesem Bild sieht man auch den hellen Rückenstreifen recht gut), den ersten, der uns dieses Jahr bei unseren Wanderungen untergekommen ist.
Den akuten Molchmangel konnte Alexander natürlich nicht auf sich sitzen lassen und führte uns im Anschluss noch an ein allenfalls einen Quadratmeter großes Wasserloch, in dem wir etwa im Verlauf einer guten halben Stunde neben 7 Grünfröschen 19 (Berg-, Teich, Faden-)Molche zählten. Ein ziemliches Gedränge im Zähleimer:
Die Wassertrübung im Eimer täuscht nicht; das war tatsächlich so eine trübe Brühe im Tümpel. Den Fröschen gefiel es im Eimer natürlich überhaupt nicht, so dass wir nur kurz alle 7 gleichzeitig im Eimer hatten. Die Molche waren zwar auch nicht begeistert, hatten aber keine Chance, die Eimerwände hochzukommen, im Gegensatz zu den Fröschen:
Sicherlich müssen wir die Gegend nochmal besuchen, wenn die Molche gerade nicht Karneval haben oder in den Pfingstferien sind. An dem einen Tag konnten wir sowieso nur einen winzigen Teil des Geländes erkunden, und ich denke, da wartet noch so einiges auf uns.
Tschöö
Stephan