Guten Abend,
ja, das Paludarium sieht sehr schön aus. Im Unterschied zu einem Riparium ist bei Paludarien der "Landteil" in der Regel nicht fest abgetrennt, weil es sich bei den dort gehaltenen Pflanzen bzw. dem damit imitierten Biotop ja gerade um ein Becken handelt, das den Übergangsbereich modelliert (und nicht wie beim Riparium die Uferzone mit einem Bereich, in dem Pflanzen gehalten werden können, die nicht dauerhaft nasse Füße haben wollen). Das würde ich auch bei dem abgebildeten Becken so vermuten, also wie es schon angeklungen ist, dass es sich um bepflanzte Steine o.ö. Trägermaterial handelt, das im Wasser steht und in das die aufgesattelten Pflanzen auch frei hinein wurzeln.
Was diese Durchlässigkeit zwischen den Bereichen anbetrifft, so hat sie den Vorteil, dass die aus dem Wasser wachsenden Pflanzen dem Wasser Nährstoffe entziehen bzw. sich daran beteiligen, dass das Becken trotz (meist zu hohem) Tierbesatz einigermaßen im Gleichgewicht bleibt.
Was die Vergesellschaftung und die Frage nach tagaktiven Amphibien anbetrifft: In einem Becken wie dem abgebildeten würden sich Cynopse gut halten lassen, die ja (im Wasser) sowieso tagaktiv sind. Ich selbst halte in einem Paluldarium schon seit vielen Jahren Cynops orientalis mit Bombina orientalis zusammen. Unken halte ich bereits seit einer halben Ewigkeit, bin absolut begeistert von diesen Tieren, die robust, tagaktiv, und wegen ihres neugierigen, zutraulichen (dabei "tollpatschigen") Verhaltens immer wieder für Heiterkeit sorgen - und deren Rufe im Unterschied zu manchen anderen Amphibien keine ernsten Probleme verursachen.
Ansonsten kommen natürlich auch Ranidae in Betracht, also echte Wasserfrösche (z.B. Rana livida), für die das Becken dann aber auch einen genügend hohen Luftraum haben müsste (was wiederum besondere Anforderungen an die Beleuchtung stellt, weil man ja unten im Wasserteil noch genügend Licht haben will).
Aber: nicht von der Ausstrahlung solcher Becken blenden lassen! Lieber Schritt für Schritt die eigenen Fähigkeiten bei der Aufrechterhaltung von Biotopen entwickeln. Und dafür, wie in einer anderen Mitteilung bereits erwähnt, bei erfahreneren Leuten einmal zu "hospitieren", ist gewiss sehr lohnend.
Schönen Gruß
Aquater