Lieber Michi,
natürlich kann ich keine Ferndiagnose stellen und Dich daher vielleicht auch nicht vollends beruhigen, ABER: Das ist alles andere als ungewöhnlich und kommt in der Natur sehr häufig vor.
Ich habe derartige Flecken sehr häufig bei Froschlurch gefunden und Dir einige Bilder angehängt, die mit einer Ausnahme alle von diesem Jahr stammen.
Demnach treten derart dunkelblau-schwärzlich und nässend scheinende Flecken bei Kreuzkröten, Wechselkröten, Geburtshelferkröten und auch Gelbbauchunken auf, die nicht in Terrarien gehalten werden.
Mit Sicherheit ist das Auftreten der Flecken kein Hinweis, dass die Tiere an Chytridiomykose erkrankt sind!
Ich erinnere mich, dass es zumindest für Kreuzkröten Untersuchungen gibt, die nachweisen, dass diese Flecken oftmals bei Individuen in bestimmten Populationen sehr häufig auftreten.
Die Flecken werden auf Störungen bei der Bildung von Melanocyten zurückgeführt. Ein Hinweis auf erhöhte Mortalität wurde nicht gefunden
Das deckt sich auch mit meinen eigenen feldherpetologischen Beobachtungen. In einer Population von Kreukröten im Kölner Süden, in der ich in diesem Jahr 300 Tiere gezählt (nicht geschätzt!) habe, wies etwa jedes zehnte Tier Flecken auf.
Zurück zu Alytes obstetricans: In einer der mir bekannten Populationen, die in diesem Jahr sehr gut reproduziert hat (hier habe ich etwa 80 Tiere gezählt), treten diese Fleckungen auch sehr häufig auf.
Und schlußendlich noch das Bild der dreibeinigen Wechselkröte: Dieses Tier - auch mit Flecken - finde ich seit ein paar Jahren auch regelmäßig im Frühjahr bzw. Sommer; es ist also auch vital.
Daher würde ich raten: Im Auge behalten, aber nicht allzu sehr sorgen.
Viele Grüße
Alexander