Original von Rama
Also ich war am Dienstag beim Tierarzt. Hab vorher keinen Termin bekommen.
Sie hat mein totes Männchen untersucht und festgestellt, dass das was ihn so aufgebläht hat, Wasser war. (Das mit dem Wasser im Bauch, nix fressen und trotzdem immer dicker werden kenn ich nur von Katzen und das endet auch immer tödlich und man kann nix dagegen tun. FIP ) Sie hat außerdem gesagt, dass die Nieren angegriffen waren.
Hi Rama,
Aszites/Bauchwassersucht ist leider eine ziemlich häufige Todesursache bzw. Begleitsymptom tödlicher Erkrankungen bei Axolotln. Teilweises oder komplettes Versagen der Nieren steht wohl auch praktisch immer in direktem Zusammenhang damit. Die Ursachen können aber anscheinend sehr vielfältig sein, genauso wie der Krankheitsverlauf.
Sie hat jetzt die Nieren ins Labor geschickt. Ich bekomm Anfang nächster Woche bescheid.
Halte ich für sehr vernünftig - bei dem rapiden Verlauf der Erkrankung könnte eine Untersuchung/Kulturbildung wohl sehr aussagekräftig sein.
Sie hat außerdem gesagt, wenn es Bakterien sind kann man was dagegen unternehmen, wenn es aber Viren oder noch was anderes, weiss aber leider nicht mehr was, ist, dann schaut es schlecht aus.
Das "was anderes" müssten eigentlich Flagellaten (oder allgemeiner: Endoparasiten) sein; die gehören bei Aszites meist zu den Hauptverdächtigen. Allerdings hätte die TA die schon bei der Untersuchung ein- oder ausschließen können dürfen (sind, falls in nennenswerter Anzahl vorhanden, durch Mikroskopieren der Bauchflüssigkeit nachzuweisen). Hat die TA eine Probe der Flüssigkeit aus der Bauchhöhle unter dem Mikroskop untersucht?
Da es ja schon 2 Axolotl vor dem jetztigen hatten, scheint die Krankheit schon im Becken zu sein und durch den Stress der Neuzugänge ist sie wohl ausgebrochen. Also falls es nix bakterielles ist, werd ich wohl nie wieder neue Axolotl zu meinem jetzigen Bestand dazutun können.
Nein, so schlimm ist es sicher nicht... für's erste kommt es darauf an, wie genau ein möglicher Erreger durch die Untersuchung der Nieren identifiziert werden kann, weil das erstens Rückschlüsse für eine erfolgreiche Therapie ggf. befallener Tiere und zweitens auf die Art der Infektion zulässt. Die meisten Erreger (nun gut, primär bakterieller oder fungaler Natur - was Viren im Zusammenhang mit Amphibien angeht, steckt die Diagnostik noch etwas in den Kinderschuhen, und eine entsprechende Untersuchung ist in jedem Fall mit erhöhtem Aufwand verbunden) sind in geringer Anzahl fast immer im Aquarienwasser vorhanden und werden vom Immunsystem der Axolotl permanent erfolgreich niedergekämpft. Kritisch wird es erst, wenn das Immunsystem geschädigt/behindert/überlastet wird und/oder das Erregerniveau unmaßstäblich ansteigt. Letzterem kann man beikommen, indem man im ärgsten Fall das Becken radikal ausräumt, desinfiziert und neugestaltet, ersterem durch die dauerhafte Einhaltung förderlicher Haltungsbedingungen (Stickstoff- und Härtewerte, Temperatur, Futter).
Dass das Labor bezüglich viraler Infektionen überhaupt gesteigerte Nachweisaktivitäten unternehmen wird, wage ich aus oben genannten Gründen zu bezweifeln. Da aber Viren in aller Regel auf sehr spezifische Übertragungswege wie z.B. Ektoparasiten angewiesen sind, die im Aquarium meist zumindest deutlich eingedämmt sind, und zudem nur in wenigen Fällen für tatsächlich tödliche Infektionen verantwortlich sind, wird sich hier ein gesteigertes Augenmerk wohl auch nicht lohnen.
Wie auch immer - ich würde davon ausgehen, dass du vielleicht die Haltungsbedingungen noch ein Stück weit optimieren und möglicherweise die Tiere eine Weile medikamentieren musst. Aber in ein paar Monaten, wenn man davon ausgehen kann, dass eine Therapie erfolgreich war und ein ggf. überhöhtes Erregerniveau eingedämmt ist, spricht mE nichts dagegen, den Bestand wiederzu vergrößern. Allerdings sollte dein Becken deutlich mehr als 200 l fassen, um nicht mit vier Tieren sowieso schon reichlich bedient zu sein.
Aber, wie gesagt: Richtige Sicherheit kann dir nur eine "zielgenaue" Diagnose geben. Falls nur undifferenziert "irgendein" Bakterienwachstum in der Kultur beobachtet wird und die TA eher mit dem Tenor "Vorsichtshalber" ein Breitband-Antibiotikum wie Gentamycin oder Baytril verordnet, frag nochmal genauer nach, ob die Diagnose wirklich klar dieses Mittel indiziert oder es sich eher um eine Vorsichtsmaßnahme handelt, die wieder eigene Risiken beinhaltet.
Ach ja zu meinem Weibchen hat sie gesagt, dass es Trächtig ausschaut.
Ich denk mal, dass sie Eier im Bauch hat, aber die noch nicht befruchtet sind und wohl auch nie befruchtet werden.
Axolotl-Weibchen sind so gut wie "dauerschwanger", selbst direkt nach dem Ablaichen lässt sich oft genug kein nennenswerter Rückgang des Körperumfangs beobachten. Mit anderen Worten: Wenn das Weibchen geschlechtsreif ist, sollte es auch gravid aussehen. Das ist völlig normal.
Ich weiss blos net, was dann mit den Eiern passiert, legt sie die dann trotzdem ab?
Normalerweise nicht; die Eier können sehr lange in den Eierstöcken verbleiben und später auch resorbiert werden. In Einzelfällen ist es schon zur Ablage unbefruchteter Eier gekommen; der Grund dafür dürfte aber eher eine hormonelle "Verwirrung" sein, als dass die Weibchen den "Ballast loswerden" wollten.
Tschöö
Stephan