Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Feuersalamander Infoboard. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.
Benutzerinformationen überspringen
Feuersalamander.de - OWNER
Registrierungsdatum: 9. September 2002
Wohnort: Rheinland Pfalz ( Pirmasens )
Beruf: Selbständig
Benutzerinformationen überspringen
Feuersalamander.de - OWNER
Registrierungsdatum: 9. September 2002
Wohnort: Rheinland Pfalz ( Pirmasens )
Beruf: Selbständig
Zitat
Hallo,
ist schon interessant, auf welchen Wegen man zuweilen "zitiert" wird. Aber konkret:
Smeagol hat insofern recht, als ich tatsächlich Beirat für Schwanzlurche der ÖGH (Österr. Ges. f. Herpetologie) mit Sitz im Naturhist. Museum Wien bin.
Er hat auch recht, dass ich meine Schwanzlurche auf Schaumstoff pflege. Allerdings muss ich das etwas differenzierter darstellen:
Alle meine Becken verfügen über einen Wasseranschluss und einen entsprechenden Abfluss. Über die Länge des Überströmers lässt sich der Wasserstand einstellen.
In der Landphase ist der Wasserstand in den Becken auf 2 cm eingestellt. Die gesamte Bodenfläche der Becken ist dann mit einer Schaumstoffmatte abgedeckt, die 5 cm hoch ist. Auf diese Matte tropft je nach Bedarf mehr oder weniger schnell Wasser mit einer Temperatur von maximal 14°C. Dieses Wasser durchfliesst langsam den Schaumstoffkörper.
Diese Anordnung hat mehrere Effekte:
*Es herrscht eine relativ hohe Feuchtigkeit
*Eine milde Kühlwirkung lässt auch im Sommer bei ungünstigsten Verhältnissen die Bodentemperatur nicht über 22°C steigen.
*Die sehr grosse Oberfläche des Schaumstoffs wirkt wie ein Filterflies. Zum einen durch die Bakterienflora zum anderen durch Collembolen ist die organische Abbaukapazität nicht zu unterschätzen. Dazu kommt, dass die löslichen Abbauprodukte kontinuierlich über den Wasserstrom abgeführt werden.
*Durch das nicht verrottbare anorganische Material sind in diesem selbst keine unkontrollierten Abbauprozesse zu erwarten.
Diese Anordnung wurde schrittweise über Jahre entwickelt und hat vor allem ein Hauptziel: Die Keimdichte in den Becken verhältnismässig niedrig zu halten. (Sie ist immer noch um Potenzen höher als im natürlichen Habitat!) Neben den physikalischen Grössen und weiteren Faktoren ist die Keimbelastung für Amphibien ein enormer Stressfaktor, der sich der direkten Messbarkeit im allgemeinen entzieht.
Mag eine Beckeneinrichtung mit Schaumstoff ästhetisch auch nicht voll befriedigen bzw. Romantiker nicht überzeugen, so gehen die Bedürfnisse der Tiere andererseits eindeutig in diese Richtung. Wobei selbstverständlich jedes andere Substrat mit ähnlichen oder besseren Eigenschaften getestet werden sollte.
Ein wesentlicher weiterer Aspekt ist zu berücksichtigen, der leider noch kaum im Bewusstsein vieler Schwanzlurchhalter verankert ist: Zumindest im gesamten eurasiatischen Raum leben Schwanzlurche fast ausschliesslich auf basisch reagierenden Böden. Da organische Abbauprozesse oftmals in saurem Milieu ablaufen, gilt es diesem Phänomen entgegen zu wirken. Schaumstoff reagiert mit Wasser chemisch nicht, im übertragenen Sinn ist er also "neutral". Um evtl. entstehende Säuren unmittelbar am Ort der Entstehung zu binden, ist der Schaumstoff in meinen Becken an der Oberfläche mit Kalkgestein ergänzt. Das können einige grössere Brocken sein oder auch über die gesamte Bodenfläche verteilter Kalkgrus.
Versteck- und Unterschlupfmöglichkeiten biete ich mit Hilfe von Schaumstoffschnitzel und Korkrinde (Kork ebenfalls auf Grund der sehr langsamen Zersetzung des Materials mit entsprechend reduzierter Keimbelastung)
All die obigen Überlegungen resultieren vor allem aus Beobachtungen der natürlichen Habitate. Wobei zwei Aspekte auffällig sind: Der Bodengrund von Schwanzlurchverstecken ist im Regelfall basisch reagierend und- das mag die Romantiker überraschen- konsequent pflanzenfrei. Selbstverständlich setzt man die Tiere für ein Photo auf ein hübsches Moospolster- allein, finden kann man sie in aller Regel dort nicht!
Aus dieser Stellungnahme ist zu ersehen, dass das Problem ein durchaus komplexes ist. Die physikalischen Parameter wie Temperatur und Feuchtigkeit sind verhältnismassig simpel nachzuahmen. Wenngleich sie durchaus erheblichen technischen Aufwand bedeuten können. Chemische Parameter wie Bodenreaktion sind schon erheblich schwieriger nachzugestalten, da Daten rar und physiologische Grenzen weitgehend unbekannt sind. Ebenso schwierig erscheint mir das Nachvollziehen von psychischen limitierenden Faktoren wie Qualität des Unterschlupfs, Aktionsfeld etc. Der weite Problembereich der Ernährung und eben auch die oben besprochene Keimbelastung unsrer Pfleglinge sind zusätzliche Aspekte.
Ich betreibe eine reduktionistische Tierhaltung. Das bedeutet, dass ich das "Heil" meiner Tiere im Weglassen suche. Ich versuche möglichst viele Komponenten aus der traditionellen Terraristik wegzulassen, um auf diese Weise die tatsächlich essentiellen Faktoren zu isolieren und im für die Tiere zulässigen Bereich zu halten. Den Tieren ist es wahrscheinlich vollkommen egal, wie ein Ergebnis für den menschlichen Betrachter aussehen mag, wenn es nur Bedingungen schafft, die es ihnen ermöglichen, das artspezifische Verhaltensinventar ausleben zu können.
Selbstverständlich bin ich gerne weiterhin bereit, eine Diskussion über derartige Themen zu führen. Vielleicht verwerfe ich meine Ideen ja auch irgendwann, wenn sich bessere Methoden für die Tiere finden sollten. Wobei sicher viele Wege zu akzeptablen Zielen führen.
Ob sich die Thematik für ein Diskussionsforum eignet, mag dessen Leitung entscheiden. Es ist allerdings zu bedenken, dass für eine sachliche Auseinandersetzung ein Mindestmass von Wissen in Amphibienphysiologie notwendig erscheint.
Ich hoffe, ein wenig Licht in die Angelegenheit gebracht zu haben.
Mit lieben Grüssen
Günter Schultschik
Benutzerinformationen überspringen
Feuersalamander.de - OWNER
Registrierungsdatum: 9. September 2002
Wohnort: Rheinland Pfalz ( Pirmasens )
Beruf: Selbständig
Welche Wasserwerte wurden da genau untersucht Klaus ... nur der ph-Wert ?Zitat
Ich habe im letzten Frühjahr ein Reihe von Wasserproben aus Laichgewässern einheimischer Triturus und Salamandra genommen. (Unersuchungsreuhe wurde von Paul Bachhausen koordiniert.)
Benutzerinformationen überspringen
Feuersalamander.de - OWNER
Registrierungsdatum: 9. September 2002
Wohnort: Rheinland Pfalz ( Pirmasens )
Beruf: Selbständig
macht ja nichts )Zitat
ich lese heute erst Deine Frage.
und wie war der ph-Wert damals .... weißt Du das noch ?Zitat
Es wurde nur der ph-Wert gemessen.
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »KlausM« (30. September 2003, 21:16)
Benutzerinformationen überspringen
Feuersalamander.de - OWNER
Registrierungsdatum: 9. September 2002
Wohnort: Rheinland Pfalz ( Pirmasens )
Beruf: Selbständig
das würde mich sehr interessieren und vielleicht könnte ich diesen Bericht online stellen ?! Natürlich nur wenn Du das möchtest ...Zitat
Bei Bedarf suche ich meine Untersuchen nochmals raus. Es wurde von mir auch Dinge wie Regen, Trockenheit, Lage der Gewässer notiert.
Benutzerinformationen überspringen
Feuersalamander.de - OWNER
Registrierungsdatum: 9. September 2002
Wohnort: Rheinland Pfalz ( Pirmasens )
Beruf: Selbständig
... na na ... es wird doch fast alles beantwortet, oder sehe ich das falschZitat
ausserdem ist die Resonanz in diesem Forum doch eher enttäuschend für mich).
.. ja klar .. Antwort kommt bestimmt.Zitat
P.s.: so ein langer Text - hoffentlich liest das überhaupt jemand
Zitat
Original von webmaster
leider bin ich im Moment nicht ganz fit
Zitat
... na na ... es wird doch fast alles beantwortet, oder sehe ich das falschZitat
ausserdem ist die Resonanz in diesem Forum doch eher enttäuschend für mich).
Benutzerinformationen überspringen
Feuersalamander.de - OWNER
Registrierungsdatum: 9. September 2002
Wohnort: Rheinland Pfalz ( Pirmasens )
Beruf: Selbständig
... durchaus möglich - denke ich mal ?!. Ob das in diesem Fall als positiv oder negativ zu beurteilen / bewerten ist, überlasse ich jedem selbst. Für mich jedenfalls spielt die Optik schon eine entscheidende Rolle bei der Haltung.Zitat
Was mich in dem Artikel besonders erstaunt ist, dass die Tiere in dem "Minimalterrarium" aus Wasserschale und Küchenrolle angeblich zutraulicher, ja sogar "zahm" werden sollen.
... absolut korrekt.Zitat
Das ist für mich nicht ganz stichhaltig, da es sich beim Verstecken tagsüber ja um eine natürliche Angewohnheit handelt
.. man kann ein FS-Terrarium schon gut mit Verstecken einrichten und die Tiere trotzdem sehr gut beobachten, was das Wachstum oder die Gesundheit usw. dieser anbelangt, ohne sie fast steril halten zu müssen. Eine Grundfläche aus Moos und ein Stück Rinde darüber und die Tiere werden sich dort fast immer aufhalten. Bei einer geringen Anzahl der Jungtiere ist auch eine Einzelfütterung möglich, die natürlich sehr effektiv ist, da man ganz gezielt das Wachstum der Tiere verfolgen kann. Ich persönlich halte meine ganzen Nachzuchten in größeren Mengen zusammen. In diese Aufzuchtsterrarien kommen dann Futtertiere wie Wiesenplankton, Kellerasseln, kleine Rotwürmer usw.. hinein. Die Jungtiere wachsen und gedeihen auch mit dieser Methode prächtig .... natürlich sollte immer Futter vorhanden sein.Zitat
Ein anderer Aspekt, den ich im Moment sehr gut nachvollziehen kann ist, dass ich viel besser beobachten kann, ob und wie gut sich meine Tiere entwickeln.
... Nun hier verhält es sich nicht anders, als bei den Menschen auch ... da gibt es schlechte "Esser" und gute "Esser" ... natürlich das gleiche in grün was die Aktivitäten anbelangt.Zitat
Von meinen vier Jungtieren ist eins deutlich aktiver als die anderen,
... aus meiner Sicht nicht verkehrt, jedoch kommen die Tiere auch anders ganz gut zurecht ... vorausgesetzt alle anderen Grundhaltungsparameter stimmen.Zitat
Daher mein Diskussionsbeitrag: sollte man Anfängern nicht eher eine minimalistische Terrariumseinrichtung empfehlen, ehe sie mehr Erfahrung mit ihren Tieren sammeln konnten?
... ok .. eine hast Du ja schon malZitat
Gespannt auf viele Antworten,
... auf jeden Fall wird hier alles gelesen - manchmal dauert es eben nur ein wenig mit den Antworten.Zitat
P.s.: so ein langer Text - hoffentlich liest das überhaupt jemand
.. danke für den Tipp ... werde das mal im Auge behalten.Zitat
Ausserdem sind für mich insbesondere die Aspekte a)Jungtiere und b)Anfänger interessant - die werden bisher nirgendwo aufgegriffen.
... Geduld ... Geduld ... mit Sicherheit meldet sich der eine oder andere bestimmt noch dazu. Ein Forum läuft nicht immer auf HochtourenZitat
Wie sieht´s mit den anderen Forenmitgliedern aus: Hat sonst niemand eine Meinung dazu?
Zitat
.. man kann ein FS-Terrarium schon gut mit Verstecken einrichten und die Tiere trotzdem sehr gut beobachten,(...) Eine Grundfläche aus Moos und ein Stück Rinde darüber und die Tiere werden sich dort fast immer aufhalten.
Zitat
Bei einer geringen Anzahl der Jungtiere ist auch eine Einzelfütterung möglich, (...)
Zitat
In diese Aufzuchtsterrarien kommen dann Futtertiere wie Wiesenplankton, Kellerasseln, kleine Rotwürmer usw.. hinein.
Zitat
... Geduld ... Geduld ... mit Sicherheit meldet sich der eine oder andere bestimmt noch dazu. Ein Forum läuft nicht immer auf Hochtouren.
Benutzerinformationen überspringen
Feuersalamander.de - OWNER
Registrierungsdatum: 9. September 2002
Wohnort: Rheinland Pfalz ( Pirmasens )
Beruf: Selbständig
... so wild ist das nun auch wieder nicht ... wenn die Tiere fressen dann ist das auch ok. Würden die Tiere so nicht fressen (von der Pinzette), dann würde ich eher meine Methode praktizieren.Zitat
Die Frage ist: wie oft setze ich sie dem Stress aus, sie zu "enttarnen"?
... falls genügend Futter vorhanden ist, dann ist der Kollege ja auch mal irgendwann satt und die anderen Tiere kommen auch zum Zug. Ansonsten kannst Du ja die etwas kleineren Tiere gezielt füttern.Zitat
Die Frage ist nur: was, wenn sich einer alles schnappt und die anderen leer ausgehen...?
Benutzerinformationen überspringen
Feuersalamander.de - OWNER
Registrierungsdatum: 9. September 2002
Wohnort: Rheinland Pfalz ( Pirmasens )
Beruf: Selbständig
... aha ... und was genau findest Du " spitze" daran - würde mich mal interessierenZitat
Also ich muss sagen, dass ich den bericht spitze finde!
Benutzerinformationen überspringen
Feuersalamander.de - OWNER
Registrierungsdatum: 9. September 2002
Wohnort: Rheinland Pfalz ( Pirmasens )
Beruf: Selbständig
... warum nicht beides sinnvoll miteinander kombinieren ?Zitat
Denn dabei musste ich mich auch fragen, ob ich lieber ein stück Wald/Natur oder eher ein paar Fs ins haus holen möchte!
Zitat
Original von webmaster
... warum nicht beides sinnvoll miteinander kombinieren ?