Hi,
als Stadtbewohner mit wenig Zeit für den Futterfang bestelle ich auch meist meine Würmer bei
www.superwurm.de. Auch bei mir vermehren sich die Würmer im Hälterungseimer weiter, allerdings nicht in dem Maße, dass man von einer sich selbst erhaltenden Zucht sprechen könnte; dafür ist der 5l-Eimer auch einfach zu klein. Allerdings ist es schon ein deutliches Indiz dafür, dass die Zucht nicht besonders schwer ist; man braucht nur eben ordentlich Platz dafür, und der sollte auch die grundsätzlichen Temperaturbedingungen erfüllen. Will man also ganzjährig mit gutem Erfolg züchten, sind weder die Wohnung (meist im Sommer zu warm) noch der Garten (meist im Winter zu kalt) als Standort für die Zucht geeignet. Am besten eignet sich da wohl ein Keller, in dem die Temperatur nicht über 20°C steigt und nicht unter 10°C fällt. Alternativ geht es im Garten unter der Voraussetzung, dass man in einer größtenteils eingegrabenen Tonne züchtet (hierbei federt dann die Tiefe die Temperaturunterschiede ab).
Für das "Wie" gibt es einige brauchbare Anleitungen im Netz, z.B.:
http://www.angeln.de/praxis/gewusst-wie/…cht/bericht.htm (hier ist allerdings zu beachten, dass der Einsatz von Zeitungspapier und Pappe nicht unbedingt das Wahre ist für Würmer, die verfüttert werden sollen - hier eignen sich eher verrottende Blätter, Obstschalen, Mehl, Paniermehl, Kartoffelmehl etc.)
http://www.nefkom.net/bremline/wurmzucht.htm (wie allerdings dieser Autor auf die Idee kommt, man könne auf die beschriebene Weise Tauwürmer züchten, ist mir ein Rätsel. Tatsächlich ist eine effiziente Zucht von Tauwürmern noch niemandem gelungen)
Dann bleibt halt noch die Frage, für welche Wurmart man sich entscheidet. Tauwürmer sind, wie schon gesagt, völlig ungeeignet, weil kaum zur Vermehrung zu bringen. Mistwürmer (Eisenia foetida) vermehren sich rasend schnell, werden aber von Axolotln ungern bis gar nicht gefressen. Etwa in der Mitte liegen die Rotwürmer von superwurm.de (Eisenia hortensis); bei denen ist die Vermehrungsrate zwar nur ein Bruchteil im Vergleich zu foetida, liegt aber im brauchbaren Rahmen, und die Axolotl fressen diese Würmer sehr gern.
Und zuguterletzt solltest du dir noch Gedanken darüber machen, wie du die Würmer "ernten" willst. Nicht empfehlenswert ist es, für jede einzelne Fütterung die Zuchttonne zu durchwühlen; abgesehen vom Aufwand läufst du mit jedem Durchwühlen des Substrats Gefahr, übermäßig viele Kokons zu beschädigen und damit deine Zucht zu schmälern. Eher empfehlenswert ist es, in größeren Zeitabständen einen Hälterungseimer von ca. 5 l aufzufüllen (da drin lässt sich schon ohne Probleme ein halbes Pfund Würmer auf Dauer am Leben halten). Um aber nicht dieselbe Menge Substrat mehrmals hintereinander zu durchwühlen, empfiehlt es sich, neben dem Zuchtbehälter einen zweiten halbwegs großen Behälter stehen zu haben, in dem du das "durchgeerntete" Substrat zwischenlagern kannst, bis du es nach dem "Erntegang" wieder in den Zuchtbehälter zurückkippst.
Du kannst diese Umbequemlichkeit des Absammelns auch vermeiden, indem du statt in einem tiefen Behälter (Regentonne, Kiste) in einem flachen züchtest. Der allerdings stellt noch höhere Anforderungen an die Temperaturkostanz und nimmt bei gleichem Volumen erheblich mehr Fläche weg.
Tschöö
Stephan