Hallo ihr,
heute sind Michi und ich nach draussen gegangen um uns mal ein wenig in der Natur umzusehen...
Vorgeschichte:
Letzte Woche machte mich Michi auf einen Artikel in der Tageszeitung "Heilbronner Stimme" aufmerksam. Dieser beschäftigte sich mit dem Neubau eines Logistikzentrums der Firma Audi in einem großen Industriegebiet. Die dort beschriebene Problematik war, dass auf das Gelände jährlich Wechselkröten wandern und Vögel brüten, weshalb ein sehr großer Amphibienzaun aufgebaut wurde und Flatterbänder die Vögel verscheuchen sollten. Ein weiteres dort beschriebenes Problem sei, dass der Ort, zu welchem der Erdaushub gebracht werden soll ebenfalls von Wechselkröten besiedelt wird (bei Horkheim).
Was gibt es nun besseres, als sich zu den beschriebenen Orten zu bewegen?
Wir starteten in Horkheim, was sich aber als Reinfall zeigte. Ein See, den ich per Kartendienst ausgemacht habe, ist in privatem Besitz und der andere, trotz optimaler Lage (Weinberge mit Legesteinmauern und sehr sonnig), schlichtweg ohne Amphibien. An einer Art Sickergrube an einem Kieswerk konnten wir nur etwas untertauchen sehen, was in der Geschwindigkeit aber nicht bestimm- oder wiederauffindbar war.
Weitere potenzielle Habitate stellten sich ebenfalls als Pleite heraus.
Etwas missmutig sind wir dann zum künftigen, neuen Audi-Standort gefahren, der dank der gigantischen
Tierabschreckungsmaschinerie mehr als einfach zu finden war.
in unmittelbarer Nähe befindet sich ein kleines Waldstück in welchem die Wechselkröten also zu finden sein sollten.
Dank eines Ortskundigen war es uns möglich einen Tümpel zu finden, der uns ansonsten sicherlich niemals aufgefallen wäre.
(Hinweis zu den Bildern: Beim Anklicken, könnt ihr sie herunterladen und in voller Qualität annschauen!)
Schnell stellte sich heraus, dass dieser Tümpel zwar kein ausgesprochenes Reproduktionsgewässer für Wechselkröten darstellt, dafür aber für Bergmolche!
Wir haben schnell etwa 20 Tiere gefunden, wovon nur zwei weiblich waren.
Die Ausserordentliche Farbenpracht und auch Variabilität der Männchen war beeindruckend! Insgesamt waren die Tiere auch sehr hell.
Auch einen Teichfrosch konnten wir erfolgreich ablichten
Wechselkröten haben wir keine mehr finden können und auch kein wirklich ansprechendes Gewässer.
Allerdings sah eine Baustelle sehr vielversprechend aus, sodass möglich ist, dass ein Ausgleichshabitat für den Neubau erstellt wird. Michi wird sicherlich noch Bilder von der Landschaft zeigen.
Hier trennten sich dann auch schon unsere Wege...
Ich habe mich auf dem Heimweg bei einsetzendem Regen aber spontan noch dazu entschieden, einen kleinen Abstecher in ein weiteres Gebiet zu machen, das auf dem Heimweg lag. Dort habe ich vor zwei Jahren bei ähnlich trockenem Wetter kaum etwas finden können und auch heute nur mäßig Glück gehabt:
Eine Gelbbauchunke, zweijährig:
Eine Blindschleiche konnte ich unter Folienresten finden:
Und schließlich noch eine männliche Zauneidechse
Einen Kammmolch konnte ich in tiefem Wasser noch entdecken, aber von den sonstigen Amphibienarten, die dort vorkommen keine (Kreuzkröte, Wechselkröte, bergmolch, Teichmolch)
Das war es auch schon von mir!
Grüße,
Mario