Feuersalamander Infoboard

Hallo Markus,

ich pflege N. kaiseri. Früher hatte ich sie im Molchkeller in einem gut beleuchteten und bepflanzten Aquaterrarium untergebracht. Sie waren dort fast ständig auf dem Landteil und sehr versteckt, und wenig später hat leider die Molchpest zwei von drei Tieren dahingerafft. Auch das dritte Tier hatte bereits Symptome der Krankheit am Schwanz, doch konnte ich es durch Kaliumpermanganat-Behandlung retten.

Nun halte ich mein verbliebenes Tier in einem Flachwasser-Aquaterrarium in meinem Molchzimmer bei ganzjährigen Temperaturen von etwa 15(im Winter)-23 Grad(im Sommer). Es lebt jetzt fast ständig aquatil. Da die Tiere in der Natur hauptsächlich Bewohner von unterirdischen Gewässern sind, sind sie wahrscheinlich an ziemlich gleichbleibende Temperaturen angepaßt und auch recht lichtscheu. Das Becken steht deshalb an einer dunklen Stelle im Zimmer und ist nicht beleuchtet, demnach fehlt auch die Vegetation. Einzige Einrichtung bilden über- und nebeneinandergestapelte Steinplatten, die auch über den Wasserspiegel reichen. Eine kleine Umwälzpumpe sorgt für eine schwache Wasserbewegung. Trotz der fehlenden Beleuchtung sieht man das Tier am Tage recht selten, nur zur Fütterung kommt es heraus. Nachts ist es jedoch aktiv und mit der Taschenlampe gut zu beobachten. Ich füttere kleine Regen(Laub)würmer per Pinzette, Rotwürmer verschmäht es mittlerweile. Außerdem gebe ich rote Mückenlarven und Tubifex in einen Futternapf unter Wasser, wo sie nicht hinauskönnen und der Molch sich beliebig bedienen kann.

Viele Grüße, Marco

Hallo,

ich dachte bisher dass "Kaiseris" von ihrem Verhaltensmuster recht zutraulich und zeigefreudig wären. Was hat man denn von Arten, die zwar wie Edelsteine aussehen aber nur versteckt leben? Da werden sich die Ansichten womöglich teilen.
Beste Erfahrungen macht man glaube ich mit einer sehr hygienischen, kühlen Haltung mit guter Filterung. Da die Tiere aus einem Karsthöhlengebiet kommen liegt eine homogene Einrichtung mit Muschelkalksteinen nahe. Würde auch darauf tippen, dass "hartes" Wasser für den positiven Gesundheitszustand der Tiere von nöten ist. Bodengrund bringt bei Tieren, die hohe Anforderungen an ein mit organischem Material unbelastetes Wasser stellen nur verstärkten Reinigungsaufwand mit sich. Wenn man optisch gesehen nicht ohne kann, dann würde ich eine dünne Schicht aus Quarzsand nehmen.

Viel Grüße,
Ferdinand

Hallo,

@ Markus:Ja, an Land. Etwa 14 Tage nachdem ich sie erhielt.

@ Ferdinand: Das sind die Erfahrungen, die ich bisher mit ihnen gemacht habe. Die meisten Molche und Salamander leben versteckt und sind nachtaktiv, das ist ein Grund ihres Erfolges in der Evolution. Denn sie haben viele Freßfeinde und keine echten Abwehrmöglichkeiten, außer daß manche Arten ziemlich giftig sind (siehe Taricha und auch Salamandra). Man muß halt damit leben, diese Tiere am Tage nur ab und an zu Gesicht zu bekommen. Für mich ist es wichtiger, daß sie wenigstens halbwegs artgerecht gehalten werden und sie ihren Bedürfnissen sich zu verstecken nachkommen können.

Viele Grüße, Marco

Hallo,

ich halte 3 N.kaiseri in einem 60er Becken. Dieses ist zu 2/3 mit Wasser gefüllt.
Habe als Boden eine Kiesschicht, einen Lochziegel zum verstecken und 3 Loch-Kalksteine.

Zwei ragen aus dem Wasser heraus und der Zwischenraum ist mit ner Schieferplatte abgedeckt.
Auf diese Platte können die Tiere klettern, falls Sie das Wasser verlassen wollen, meist sind
die Molche aber unter der Platte, in nem Zwischenraum zwischen den Steinen .

Mitbewohner sind schwarze Turmdeckelschnecken, blaue Posthörner und Kahnschnecken, zudem
als Lebendfutter Kampfkrebse und Bachflohkrebse.

Gefüttert wir mit kleinen oder zerschnittenen Regenwürmern, Tubifex, Enchyträen, roten, weißen und oder schwarzen Mückenlarven (lebend oder als Frostfutter).

Temperatur jahreszeitlich bedingt zwischen 12 und 23 Grad.
Gefiltert wird über einen Schwammlufthebefilter und ich wechsle so ca. 20l in der Woche.

Tagsüber sind die Tiere gerne versteckt, außer es gibt Futter.
Sobald das Licht im Aqua allerdings aus ist, sind die Tiere sehr aktiv und lassen sich auch nicht stören.


Grüße

Reiner

Hallo Marco,

versteh ich das richtig dass du der Meinung bist, die Zeigefreudigkeit der Tiere hängt insbesondere von deren Giftigkeit und der Anzahl ihrer Fressfeinde ab. Das der Großteil der Salamander und Molche nachtaktiv ist, ist mir bewusst. Und es liegt auch nahe, dass "Kaiseris" die Dunkelheit aufgrund ihrer verborgenen Lebensweise wohl eher schätzen. Aber zähl mir doch bitte mal deren Fressfeinde in einem Karsthöhlengebiet auf. So viele Fressfeinde wird es in dieser kargen Landschaft nicht geben - möglicherweise Schlangen.

Gruß,
Ferdinand

Hallo,

nur mal kurz noch zu Ferdinand: Nein, ich meinte mit der Giftigkeit einzelner Arten die wohl einzige wirksame Abwehrmöglichkeit gegenüber Freßfeinden, neben der natürlich versteckten und meist nachtaktiven Lebensweise. Und ich meinte mit den vielen Freßfeinden nicht jetzt speziell die von N.kaiseri sondern von den Schwanzlurchen überhaupt.

@ Markus: Meine Haltungsbedingu decken sich ungefähr mit jenen von Reiner. Auch bei ihm sind die Tiere recht lichtscheu. Ich habe mal ein Bild von meinem N.kaiseri-Aquarium angehängt.

Viele Grüße, Marco