Feuersalamander Infoboard

Hallo,

ich weiß nicht ob du das Richtige getan hast. Eine gründliche Vorbereitung ist wichtig.
Und da ich hier gleich ganz an der Grundlage anfangen muss, weiß ich auch nicht, ob du schon wirklich weit bist.

Die Tiere heißen Pleurodeles spec. (bei dir wahrscheinlich waltl, Bild wäre toll). Sie heißen im Deutschen am ehesten "Spanischer Rippenmolch" aber keiner sagt Leopardmolch.
Sie sind auch nicht buchführungspflichtig. Das Führen eines Zuchtbuches ist gemäß gesetzlicher Vorgabe nur bei gewerblichen Züchtern nötig. Die Tiere sind aber melde- und nachweispflichtig.
(Soweit zu deinem Wissen und dem, was dieser dubiöse Shop so meint - grausam, was dort sonst noch an Namen anderer Tiere zu lesen ist!)

Die Tiere machen im Sommer die genannte Temperatur gut mit und du hättest - gerade wenn das Tier schon längere Zeit dort gelebt hat, genug Zeit gehabt, dich ordentlich vorzubereiten.
Der wohl umfangreichste Artikel ist der hier: http://www.caudata.org/cc/species/Pleurodeles/P_waltl.shtml
Ansonsten kann ich aktuell nur das empfehlen: http://www.ms-verlag.de/index.php?116&ba…t_products=4321 (Es behandelt die Art nur kurz, aber insgesamt ist es einfach toll einen wirklichen Überblick über Molchhaltung zu bekommen.

Ansonsten würde ich mich an der Haltung größerer Cynops orientieren und die Pleurodeles eben insgesamt kälter halten. Eine richtige Winterruhe brauchen sie nicht.

Grüße,
Mario

Wie gehts deinen Molchen denn mittlerweile? Hast du neue Fotos? Ich finde ja, dass diese Gattung ganz toll aussieht. Aber für mich als Anfängerin ist das wohl nicht so geeignet...

Hallo Clandi,

ich würde -abgesehen von der Meldepflicht- P.waltl als ausgesprochene Anfängertiere bezeichnen.
Lese dich mal etwas durch's Netz, du wirst dort Unmengen an Infos zu den Tieren finden.

Ich würde dir zudem raten, dein Avatar zu ändern. Das Bild ist nicht deins und ich denke der Urheber wäre eher nicht so happy,
wenn sein Bild ungefragt weiterverwendet wird. Ich kenne den Reisebericht über Georgien, von herpetofauna.at, aus dem der T.karelinii stammt.

Gruß
Michi

Zitat von »Suwahe«

Das Land suchen Sie komplett nie auf was ja normal für diese Art ist stimmt´s ?

Hallo,

nein, ist es ganz und gar nicht. Die Tiere kommen nur in sehr südlichen Regionen Europas und in Nordafrika vor. D.h. nur die wenigsten Gewässer führen dort das ganze Jahr über Wasser. Die Tiere werden aber (leider) überall das ganze Jahr in reinen Aquarien gepflegt. Von einem Halter, der die Tiere zweiphasig hält, habe ich gehört, dass die Weibchen sich nach einer Zeit oft nur noch auf den Schwimminseln aufhalten, weil die Männchen sie ständig klammern, wenn sie im Wasser sind.

Einfacher ist natürlich die voll aquatische Methode, natürlich ist das aber nicht.

Gruß
Michi

Hallo Michael,

da muß ich Dir leider etwas widersprechen. Die Art lebt in der Natur auch zum großen Teil aquatisch und meidet meist Gewässer, die periodisch austrocknen. Natürlich unternehmen sie aber auch gelegentliche Landgänge, aber ihr natürliches Element ist das Wasser.
Man sollte ihnen bei der Haltung im Aquarium Schwimminseln anbieten, und wenn sie diese sehr oft nutzen bzw. nur auf ihnen verweilen, richtet man ihnen ein Aqua-Terrarium mit großem Landteil ein.
Meine Tiere leben rein aquatisch, obwohl ich ihnen diverse Landteile anbiete(große Korkstücke und eine Schildkröten-Schwimminsel). Diese werden aber (fast) nie genutzt. Die Männchen, da hast du Recht, klammern oft die Weibchen. Aber sie versuchen nicht sich dem zu entziehen, indem sie die Schwimminseln aufsuchen.

Viele Grüße, Marco

Hallo Marco,

da werden wir uns dann nicht einig.

Ich weiß von mindestens zwei Freunden, dass sie die Tiere in der Natur schon bei spätherbstlichen Wanderung in's Laichgewässer beobachten konnten und hierbei handelt es sich nicht um Einzeltiere. Auch ist mir ein Teich bekannt in dem sie gemeinsam mit T.pygmaeus vorkommen, ein temporäres Gewässer!

Das deckt sich mit den Ausführungen von Günter Schultschik:

"Habitat / Ökologie:
Zur Fortpflanzungszeit, die je nach Höhenlage
sehr unterschiedlich sein kann, suchen die Tiere unterschiedlichste Gewässer
auf. Selbst in leicht salzhaltigen oder in sauer reagierenden Tümpeln sind sie
anzutreffen. Die Sommerruhe (in höheren kühlen Lagen auch Winterruhe) an Land
verbringen sie in Spalten, unter Steinen oder auch in Kellern und Stollen. Es
existieren einzelne Populationen in Brunnen, die permanent im Wasser leben"

Gruß
Michi

Hallo Michael,

na eventuell doch...
Ich habe mal in meiner Literatur gestöbert, und da gibt es doch unterschiedliche Beschreibungen zur Lebensweise von P.waltl.


Zum einen schreibt Stephan Schorn in seinem Werk: "Der Spanische Rippenmolch Pleurodeles waltl":


Zitat: "Ihr hauptsächliches Biotop bilden Zisternen, Tümpel und Teiche, die nur selten für einen Landgang verlassen werden. Deshalb werden Gewässer, die sporadisch austrocknen, meist gemieden."


Zum anderen heißt es bei Kurt Grossenbacher und Burkhard Thiesmeier in ihrem Handbuch der Reptilien und Amphibien Europas:


Zitat: "Während der Fortpflanzungszeit findet man die Tiere in größeren temporären oder permanenten Tümpeln... Während der Sommerperiode ziehen sich Adulte und Juvenile in tiefe Bodenspalten der ausgetrockneten Teiche und Tümpel zurück, oder sie entfernen sich davon und suchen unter Steinen oder auch in Kellern menschlicher Behausungen Unterschlupf(BOSCA 1877)."


Daraus ist abzuleiten, daß sie permanente Gewässer nur selten verlassen und in temporären natürlich gezwungenermaßen eine Sommerruhe an Land abhalten müssen.

In Gefangenschaft versuchen sie fast nie, jedenfalls bei mir und bei mir bekannten Rippenmolch-Haltern, das Wasser zu verlassen.




Viele Grüße, Marco

Hallo,

Zitat von »Michael F.«

Von einem Halter, der die Tiere zweiphasig hält, habe ich gehört, dass die Weibchen sich nach einer Zeit oft nur noch auf den Schwimminseln aufhalten, weil die Männchen sie ständig klammern, wenn sie im Wasser sind.

Das klingt für mich aber eher so, dass sie ohne Männchen wieder ins Wasser gehen würden. Ich selber habe es aber auch einmal bei einer Überwinterung erlebt das ein Rippenmolch das Wasser verlassen hat. Der hat dann den Winter größtenteils auf der Filtermatteninsel verbracht, der andere blieb im Wasser.

Viele Grüße,
Thomas

Schnecken: Posthornschnecken wären optimal. Die holt man sich in der Regel sowieso mit Wasserpflanzen ins Haus.

Die Vergesellschaftung mit Welsen passt auf keinen Fall.

Grüße,
Mario