Hi,
das Obere sieht für mich aus wie Algenbildung -> voll normahl. Das Untere dagegen ist Fäulnisbildung. Offensichtlich hat der neue Sand den alten hermetisch abgeriegelt und so eine anaerobe Fäulniszone geschaffen, in der die ursprünglichen aeroben Bakterien des alten Sandes abgestorben sind.
Das einzige, was man da jetzt noch gegen tun kann, ist wohl, den gesamten Sand rauszuholen und pingelig zu waschen. Etwas problematisch ist dabei, dass organische Verunreinigungen, wie sie im Laufe der Zeit im Aquarium entstehen und normalerweise im Sand abgebaut werden, nicht unbedingt allzu leicht aufschwimmen bzw. sich von den Sandkörnern lösen. Da ihr wohl sowieso davon ausgehen müsst, dass ihr die (aerobe) Bakterienflora des alten Sandes durch das Überlagern abgetötet habt, sollte das Waschen am besten in kleinen Portionen, heiß, ausführlich und mit viel Druck passieren, so dass ihr den gesamten Sand quasi wieder "ganz neu macht".
Das "Großreinemachen" inklusive Sandwäsche solltet ihr euch in Zukunft sparen. Im Sand bildet sich beim Betrieb des Beckens eine Bakterienschicht, die an der Nitrifikation genauso beteiligt ist wie der Filter. Da der Sand aber ganz gut abdichtet, ist die Tiefe dieser Schicht viel geringer als z.B. die im Filtermaterial. Bedeckt man nun den eingefahrenen Sand mit neuem oder pflügt ihn um, wird den Bakterien der Sauerstoff entzogen, und sie sterben ab und werden von Fäulnisbakterien (anaerob, also nicht von Sauersoff abhängig) "verdaut". Jegliche Reinigung des Sandes sollte daher oberflächlich sein, ein großflächiges Umschichten oder Überdecken sollte man vermeiden (das ist so ähnlich, als würde man die Filterpumpe über Nacht abstellen; eure Ammoniak- und Nitritwerte dürften kurz nach der Maßnahme einen Hops nach oben gemacht haben); man entzieht damit dem Becken einen durchaus wichtigen Anteil des Stickstoffkreislaufs. An einen großen Kahlschlag würde ich da allenfalls so im Rhythmus von 5 Jahren denken (dann aber wohl eher mit Sandtausch als -waschen).
Tschöö
Stephan