Original von Ania
wer orakelte doch gleich, dass bei kühlerem Wetter die Krankheitsserie endlich aufhört? Sag deinem Shaft doch bitte, er möge sich an deine Voraussagungen halten!!!
Hi Ania,
ich hab' schon geschimpft, aber mit den Ohrfeigen warte ich, bis es ihm besser geht.
Der Kleine sieht wirklich übel aus - ich hoffe, dass die Schwellung inzwischen weiter zurück gegangen ist und drücke Euch fest die Daumen.
Mittlerweile ist die Schwellung tatsächlich so weit zurückgegangen, dass er größtenteils schon wieder als normal durchgehen könnte, wenn man mal vergisst, dass er eigentlich ein schlankerer Typ ist. Allerdings ist er jetzt asymmetrisch: rechts fast schlank, links immer noch etwas stärker geschwollen. Das könnte auf eine Schwellung der Milz hindeuten (was ich als sehr ernst beurteilen würde); im Moment warte ich aber noch mit einem Urteil, da das "Abnehmen" ja noch im vollen Gange ist (zumindest hoffe ich, dass es nicht nochmal von vorn losgeht).
Durch die Asymmetrie liegt er auch in Ruhehaltung nicht gerade, wie man auf dem ersten angehängten Bild sehen kann, sondern ist schräg nach rechts geneigt. Wenn er aber auf seinen Beinen unterwegs ist, steht er gerade auf allen vieren (zweites Bild). Der etwas erschreckende Eindruck, den das erste Bild vermittelt, wird gedämpft durch die Tatsache, dass er in puncto Aktivität und Kraft schon fast wieder auf Normal-Level ist.
Speziell das macht mir fast Sorgen, wenn ich daran denke, dass ich ihm morgen die nächste Spritze intramuskulär in den Oberarm/-schenkel verabreichen darf. Wenn er sich dabei kräftig wehrt, kann das ein tüchtiges Spektakel werden, und die Verletzungsgefahr ist dann ziemlich hoch. Aber wat mutt, dat mutt... sehr gespannt bin ich auch, weil jetzt so langsam die Wirkung des Entwässerungsmittels aufhören dürfte. Falls nur das angeschlagen hat und nicht das Antibiotikum (das ja halbwegs ein Schuss ins Blaue war), wäre es möglich, dass er morgen wieder anfängt, dicker zu werden. Ich will's nicht hoffen...
Übrigens, falls jemand die Fotos im Vergleich mit den alten komisch vorkommen, Shaft ist tatsächlich deutlich heller geworden. Ich übersetze mir das mit "Schwangerschaftsstreifen", schließlich war er aufgeblasen wie ein Ballon...
Falls du doch noch Medikamente in Tabform verabreichen musst, haben wir die Erfahrung gemacht, dass das am besten im zermörsten Zustand, in ein wenig Wasser aufgelöst und dann direkt in den Magen verabreicht werden sollte. So blieb zumindest bei unseren Raubauken alles drinne!!
Ich habe das dem TA auch vorgeschlagen, aber er meinte, dass Shaft wahrscheinlich Flüssigkeiten genauso auswürgen würde wie die Tablette, wobei ein zusätzliches Problem wäre, dass man die ausgespuckte Flüssigkeit nicht so gut nachverfolgen kann wie eine Tablette. Daher könnte man sich selten sicher sein, welche Dosis tatsächlich aufgenommen wurde. Einerseits einleuchtend, andererseits hat uns das die Hampelei mit der Dosierung des Injektats (heißt das so?) verursacht. Problem 1: Das Zeug ist offensichtlich für größere und schwerere Tiere gedacht, Solldosierung ist etwa 0,15 ml pro kg Körpergewicht. Problem 2: In seinem momentanen Zustand ist Shaft nicht zu wiegen (d.h. möglich ist es schon, aber das Momentangewicht hat ja in seinem Zustand für die Dosierung keinen Belang). Ich habe jetzt pro Dosis 0,03 ml im Kolben, das ist noch nicht mal ein halber Wassertropfen. Hoffentlich kriege ich auch mit, ob das alles in ihm landet - ich kann ihn ja schlecht vorher trockentupfen...
Was bitte ist Malachitgrün? Beim googeln habe ich lediglich die Summenformel und das Molekulargewicht in Erfahrung gebracht!!! Und das es in diversen Fischen nachgewiesen wurde.
Malachitgrün ist ein intensiver blaugrüner Triphenylmethanfarbstoff, der in Chemie und Biologie seit langem eingesetzt wird; ich denke mal, hauptsächlich, um das Diffusionsverhalten von Flüssigkeiten sichtbar zu machen und um mikroskopische Präparate anzufärben (mit dem Mineral Malachit hat es übrigens m.W. außer der Farbe nichts gemein). Irgendwann kam dann wohl jemand auf die Idee, dass man die desinfizierende Wirkung von Malachitgrün zur Heilung von Fischkrankheiten nutzen kann, und heutzutage ist es in jedem zweiten Breitbandmittel gegen Verpilzung, Ichthio, Trichodina etc. enthalten. Die Kehrseite der Medaille ist, dass es sich langfristig im Gewebe ablagert, weshalb es z.B. zur Behandlung von Speisefischen nicht zugelassen ist (die meisten Links, die du gefunden hast, dürften von diesem verbotenen Einsatz handeln). Ähnlich wie Malachitgrün wirkt Methylenblau (ebenfalls ein Farbstoff in Chemie und Biologie), das ich eigentlich lieber verwendet hätte, da es laut John Clare von Amphibien besser vertragen wird (auf der anderen Seite haben mir auch schon sehr erfahrene Halter versichert, mit Malachitgrün nie Probleme gehabt zu haben). Leider war aber kein Methylenblau-Präparat zu kriegen.
Ich werde das Zeug wohl auch nicht allzu lang einsetzen; falls Shaft sich weiter bessert, werde ich es beim Wasserwechsel nicht mehr nachdosieren. Im Moment hat er in seinen 30 l Quarantänewasser 60 g Meersalz und 2,4 mg Malachitgrün (letzteres konnte ich natürlich nicht abwiegen, aber mit der Pipette problemlos abmessen, da das Präparat, das ich benutze, nur 160 mg pro 100 ml enthält. Mit dieser Verdünnung ist es schon schwarz wie Tinte.). Das Salz werde ich noch eine Weile auf dem Niveau halten; falls sich bei dieser Konzentration auf der arg malträtierten Haut noch Pilze o.ä. einnisten können, werde ich die Salzdosis noch erhöhen, ggf. mit Intensivbädern ergänzen und vielleicht das Malachitgrün doch beibehalten. Mal sehen...
Was mich noch leicht alarmiert hat: Heute abend sah ich ein winziges helles "Fädchen" aus seiner Kloake ragen, was mich natürlich direkt an die Darmschleimhautausscheidung erinnerte. Allerdings sollte ich da jetzt noch keine Panik kriegen, denke ich. Wenn ich daran denke, dass die Kloakenöffnung noch gestern etwa die (Innen-)Form eines Kaffeefilters hatte und heute schon wieder ein geschlossener Spalt ist, kann das in naher zeitlicher Folge wohl auch zu Abschälungen etc. führen. Ich werde das aber natürlich auch weiter beobachten.
Tschöö
Stephan