Hallo,
ich glaube, das Hauptproblem ist, dass wir eigentlich gar nicht wissen, ob sich ein Tier "wohl" fühlt...
- Wir können nur die Zeichen deuten: Frisst es ausreichend, ist es gesund, zeigt es ein normales Verhalten, vermehrt es sich, so gehen wir in der Regel davon aus, dass sich das Tier "wohl fühlt".
Eine ähnliche Diskussion "tobt" seit langer Zeit im DGHT-Schildkrötenforum, wo sich einige Teilnehmer, die konträre Meinungen zum Thema "Einzel-oder Gruppenhaltung" vertreten, gegenseitig die Argumente "um die Ohren hauen", was denn nun besser sei, und wie sich die Schildkröten am wohlsten fühlen... - Zu einem stichhaltigen Ergebnis ist m.E. dort niemand gekommen...
Das Hauptproblem ist meines Erachtens, dass wir die Situation im Habitat gar nicht 1:1 auf unsere Terrarienhaltung übertragen können. Nehmen wir mal an, ein Tier tritt im Habitat meist in größeren Gruppen auf, so könnte das z.B. heißen:
1. Im Habitat herrschen
so ideale Bedingungen, dass ohne Probleme viele Individuen gemeinsam leben können, ohne sich gegenseitig zu stören - die gegenseitige Nähe suchen sie aber nicht bewusst
2. Unabhängig von den Bedingungen treten die Tiere "gern" in Gruppen auf, weil sie sich "wohl fühlen"
Im Terrarium kann die Situation unabhängig davon aber widerum eine ganz andere sein, allein dadurch, dass sich die Tiere hier nur in gewissen Grenzen überhaupt aus dem Weg gehen
können!
Ein richtiggehendes "soziales Verhalten" ist wahrscheinlich bei Urodelen eher nicht möglich (berichtigt mich, wenn Ihr es besser wisst...), so dass wir also nur von den Grundbedürfnissen ausgehen können...
Fazit für mich: Urodelen "fühlen" sich nicht "wohl" in Abhängigkeit von der Anzahl der Tiere pro Terrarium. So lange alle Grundbedürfnisse und Ressourcen erfüllt bzw gegeben sind (ausreichend Futter, Unterschlupf, klimatische Gegebenheiten, Feuchtigkeit, Sexualpartner, Laichmöglichkeit,...) ist die Anzahl der gehaltenen Urodelen eher sekundär.
Viele Grüße (und sorry für die lange Antwort
)
Ingo