Hallo zusammen,
ich dachte mir, ich berichte an dieser Stelle einmal über
die Aufzucht von O. o. ophryticus. Ich bekam netterweise einige Eier der Art,
von einem Bekannten, der dieses Jahr den ersten Zuchterfolg hatte. Was mir hier
wichtig war, ist, dass der Ursprung dieser Linie bekannt ist.
Anfang Dezember sahen die Eier noch ziemlich unentwickelt
aus, da waren sie auch erst wenige Tage alt.
Bei 15-18°C entwickelten sie sich jedoch recht rasch und
bald konnte man schon die weitere Entwicklung erkennen.
Kurz vor dem Schlupf kann man schon die typischen schwarzen
Streifen sehen, die die Larven in den ersten Tagen / Wochen tragen.
Um den 20.12. schlüpften dann die ersten Larven. Die ersten
paar Tage nahmen die Larven noch keine Nahrung auf. Sie zehren so lange vom
noch vorhandenen Dottersack.
Nun begann bald die erste heikle Phase. Ich musste feststellen, dass die Larven sehr,
sehr empfindlich auf abgestorbene Artemia Nauplien reagieren. Ich hatte wenige
Verluste, da ich nun versucht habe, den Aufzuchtbehälter noch häufiger zu
reinigen und manchmal sogar während des Wasserwechsels in einem Messbecher
gefüttert habe.
Zum Glück waren die Larven bald groß genug, um sie mit
Tümpelfutter zu ernähren, speziell
Cyclops wurden sehr gerne genommen. Die Verunreinigungen des Wassers nahmen
dadurch auch wieder ab. Trotzdem war ich sehr bemüht, jegliche Ausscheidungen
und Futterreste schnellstmöglich zu entfernen, sowie häufig frisches Wasser
einzubringen.
Um die Weihnachtszeit konnte man dann stets leuchtende
Bäuche beobachten, die prall gefüllt waren.
Nachdem die Vorderbeine auf dem letzten Bild schon gut
ausgebildet waren, kamen nun auch nach und nach die hinteren Gliedmaßen zum
Vorschein. Jetzt nahmen die Larven schon sehr gerne Enchyträen, Daphnien und
selten rote, gut ausgewaschene, Mückenlarven.
Mein Ziel war, dass die Larven immer Futter im Becken haben.
Dies konnte ich –auch dank des sehr milden Winters- glücklicherweise immer gewährleisten.
So konnten sich die Larven optimal entwickeln. Kannibalismus konnte ich zu keinem Zeitpunkt feststellen,
obwohl das Wachstum der Larven natürlich unterschiedlich war / ist. Jetzt
bekamen die Tiere schon ein 60l Becken mit Wasserpest, Hornblatt und Javamoos.
Das letzte Bild ist erst vor ein paar Tagen entstanden. Im
Moment gibt es schon Larven, die die typischen hellen Schläfenflecken
ausbilden, die sie bis zum erreichen der Geschlechtsreife tragen.
Auch die Pigmentierung wird immer stärker, nun ist die
Metamorphose nicht mehr allzu weit entfernt. Die Metamorphose -und vor allem
die ersten Tage an Land- werden sicher nochmal sehr heikel. Fremde Erfahrungen
zeigen, dass in dieser Phase oft große Verluste auftreten. Ich versuche das
natürlich durch bestmögliche Überwachung und Betreuung zu vermeiden.
Allgemein hat sich die Larvenaufzucht als gut machbar erwiesen,
doch sobald die Hygiene im Becken leidet, sterben die Larven ab. Eine Belüftung o.Ä. habe ich nicht
installiert.
Ich werde bald wieder berichten. Sollte es fragen oder
Anregungen geben, immer her damit!
Viele Grüße
Michi