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MarioR

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41

Freitag, 22. August 2008, 02:16

Hey,

im Grunde genommen ist die Farge egal.
Du solltest eher auf die Größe achten, denn so eine 30cm Röhre macht schon ordentlich hell. Ich würde lieber eine 15cm nehmen. Du willst die Tiere ja nicht bestrahlen, sondern nur beobachten können ;)

Grüße
Mario

42

Freitag, 22. August 2008, 05:29

das is doch garnischt wahr.

kannst auch die 30cm nehmen.. und die farbe ist nicht egal...
manche farbspektren können die tiere aufnehmen und sehen... schwarzlicht zum beispiel können tiere nicht sehen.. genauso wie infrarot...
aber bei normalen rotlicht bin ich mir da nicht sicher...

deswegen würde ich dir zu schwarzlicht raten

MarioR

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43

Freitag, 22. August 2008, 14:45

Hey,

Warum können wir noch eine gewisse Menge an Licht sehen, wenn wir in eine Schwarzlichtröhre schauen?
Weil nicht nur Licht im Wellenbereich des UV freigegeben wird und wer sagt, dass Salamander dieses Licht nicht sehen können?

Es ist doch wirklich egal, solange du die Tiere nicht auch noch nachts ausleuchtest. Wenn man nur ein schwummriges Licht erzeugt, dazu genügen meistens schon z.B. 3 LEDs bei einem 60cm Becken, sieht man alles!

Es ist doch total egal ob sie merken, dass sie angeleuchtet werden, bei diesem bisschen Licht können sie auch noch problemlos Futter erbeuten und ausserdem, draussen wird es auch nur sehr selten stockfinster.

Bei der Schwarzlichtröhre, kommt es darauf an wie "gut" sie ist, heißt, wie wenig Licht sie in unserem sehbaren Spektrum freigibt. Eine gute Schwarzlichtröhre sieht man kaum Leuchten, schlechte eben mehr!
Dem entsprechend brauch man eben auch mehr oder weniger lange Röhren um genug Licht zu erhalten.

Grüße
Mario

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »MarioR« (22. August 2008, 14:47)


Kamil

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44

Freitag, 22. August 2008, 15:33

Hallo.

man darf nicht vergessen, was "Schwarzlicht" ist - nämlich UV-Licht! Und da die meisten Molche und Salamander nachtaktiv sind, werden sie in Natura nie / selten UV-Licht abkriegen - das sollte im Becken auch nicht anders sein. ICh würde mir den Gebrauch von Schwarzlicht im Terrarium nochmal gründlich überlegen.

Grüße,

Kamil

45

Freitag, 22. August 2008, 16:34

auch in der nacht trifft uvlicht auf die erde..

Kamil

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46

Freitag, 22. August 2008, 17:53

Hi Kami,

gewiss - dort wo gerade Tag ist schon :D In der Nacht ist die Dosis von UV Licht die auf die Erde trifft irgendwo sehr nahe bei 0.

Viele Grüße,

Kamil

Inshi

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47

Freitag, 22. August 2008, 20:07

Hallo Kami,

Zitat

Original von kami
manche farbspektren können die tiere aufnehmen und sehen... schwarzlicht zum beispiel können tiere nicht sehen.. genauso wie infrarot...


Wo hast Du diese Infos denn her? Die Pauschalaussage "können Tiere nicht sehen" ist sicherlich falsch, da verschiedene Tierarten mit sehr unterschiedlicher Sehfähigkeit ausgestattet sind. Aber auch, wenn Du es präzisierst (und zum Beispiel nur auf Feuersalamander beziehst) würde mich Deine Informationsquelle interessieren.

Viele Grüße,

Ingo
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48

Montag, 25. August 2008, 12:37

Also ich habe ganz gute Erfahrungen mit einer blauen 30 cm Kathode gemacht. Ist natürlich klar das man kein Computer Netzteil neben sein Molchbecken stellen möchte, daher habe ich kurzerhand ein altes Handyladekabel genommen und an den Inverter der Kathode gelötet (die Kathoden werden mit einem Molex-Stecker für den Pc geliefert). Dadurch leuchtet die Kathode nicht ganz so hell da normalerweise 12 V spannung angelegt werden und der Netzstecker nur 5 oder 6 V hat. Die Tiere scheint es nicht zu stören und man kann dennoch im kühlen blauen Licht (was im Becken wirklich wie Mondschein aussieht) alles prima sehen.

P.S. wer sich dran setzt und an die Kathoden einen anderen Netzstecker lötet sollte mit dem Inverter aufpassen, da der aus 12V ein paar Hundert Volt zaubert (oder auch mehr). Ich habe alles gut mit Isolierband und Schrumpfschlauch abgedichtet falls mal ein paar Spritzer beim werkeln am Becken draufkommen sollten. Auch noch zu beachten ist, das bei den Invertern immer genügend Luft dran kommen sollte da diese recht warm werden können.

49

Montag, 25. August 2008, 12:53

Nochmal ein Beitrag der vielleicht zur Klärung eurer Unstimmigkeiten beiträgt :P... vom Mond werden ca. 7 - 10 % (je nach Mondphase) des Sonnenlichtes Reflektiert, was bedeutet das wohl doch ein wenig UV-Strahlung auf der Erde ankommt wenn es Nacht ist. Aber ich denke da Molche es gerne Schattiger mögen würde ich persönlich nicht zu einer UV-Lampe tendieren.

MfG
cyrex

Kamil

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50

Dienstag, 26. August 2008, 00:00

Hi,

jaja - 7 - 10% Sonnenlicht als Gesamtpaket. Wieviel UV-Licht ist da dabei (wird also vom Mond reflektiert)? Und wieviel dringt davon auf die Erde durch?

Viele Grüße,

Kamil

Vikey

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51

Donnerstag, 12. Februar 2009, 00:33

Hallo Leute,

Altes Thema, neue Frage...

was haltet Ihr von diesen diversen LED Mondlichtprodukten für nächtliche Beobachtungen?

http://tierwelt.shop.ebay.de/items/Repti…d=p3286.c0.m282

Grüße

Volker

52

Donnerstag, 12. Februar 2009, 09:28

Im prinzip genau das gleiche, nur das die meissten dieser LED Leisten teurer sind als eine Kathode. Wasserdicht sind die meiner Meinung nach aber alle nicht, eher Spritzwassergeschützt. Der einzige Unterschied der mir in den Sinn kommt ist, das diese in der Reihe angeordneten LEDs eher nur den Bereich unmittelbar unter sich ausleuchten. Auch wenn in einigen der Auktionen steht, dass gerade die punktuelle Ausleuchtung in diesem Fall nicht gegeben ist, bin ich mir sicher (alleine durch das Bild kann man es schon erkennen) das es eben doch Punktuell ist nur das die LEDs ein wenig diffuser leuchten durch diese milchige Silikonummantellung. Also je nach Position wird die Ausbeute geringer sein als bei einer Kathode weil diese eben 360° abstrahlt. Man wird ja meisst nicht (besonders bei offenen Becken) die Leiste genau längs in der Mitte anbringen sondern eher so wie ich an einer Seite. Mein Molchbecken ist 1m lang und 50 cm hoch und ich habe selbst mit einer Kathode auf der gegenüberliegenden Seite eine eher schwache Ausleuchtung (die aber immernoch ausreichend ist). Also wenn du günstiger dran kommst würd ichs mal probieren, da die LEDs garantiert sparsamer im Verbrauch sind. Zudem musst du bei ner Kathode halt tüfteln/basteln weil die halt nur mit Molex Steckern geliefert werden und du ein Netzgerät dranlöten musst.
Aber erfahrung habe ich mit solchen Produkten noch nie gemacht.

MfG
cyrex

Sensi

Adulter Salamander

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53

Donnerstag, 12. Februar 2009, 12:03

Hallo cyrex

Das mit der Kathode hört sich gut an hast du davon ein

Bild ?

Das mit den LED wäre auch eine gute sache, da beide

recht sparsam sind und für die tiere denke ich auch keine

gefahr besteht .

Die Höhe des becken Spielt auch eine rolle .

MFG Sensi

niederrhein

unregistriert

54

Samstag, 14. Februar 2009, 16:51

monDschein

hi und nen guten abend :)
von lucky reptile gibt es ein led-set
das nennt sich ( night sky) und besteht aus 3 lampen (a 0,2watt) + trafo und ist auf 6 lampen erweiterBar :)
es soll die nachtabsenkung nicht beeintraechtigen
vielleicht ist das ja was fuer dich

lg chriss

sbuerger

Stephan Bürger

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55

Sonntag, 15. Februar 2009, 14:30

Moin,
mal ein paar Richtigstellungen zum Mondlicht:

1. Stärke
In einer Vollmondnacht bei klarem Himmel hat das auf der Erde (will sagen, Deutschland im Tiefland - das variiert mit Höhe über NN und mit Breitengraden) auftreffende Mondlicht eine Stärke von etwa 4 Lux. Mittägliches Sonnenlicht unter gleichen Umständen kommt etwa auf 20.000 Lux. Die Stärke des Mondlichts im Verhältnis zu Sonnenlicht beträgt also keineswegs 7-10% (woher stammt denn diese Angabe? Wahrscheinlich aus einem Satz, in dem es hieß, dass der Mond ca. 7-10% des auf ihn treffenden Lichts zur Erde reflektiert, oder?), sondern 0,02%.

2. Farbe
Schauen wir uns erstmal das Sonnenlicht an: Das wird zu einem kleinen Teil aus dem für uns Menschen sichtbaren Farbspektrum gebildet und zu einem weitaus größeren Teil aus für uns unsichtbaren Wellenlängen (im IR-Bereich ist das Spektrum etwa 3x so breit wie unser Sichtspektrum, im UV-Bereich etwa doppelt so breit). Jedoch wird der größte Teil des UV-Spektrums (UVC vollständig, UVB teilweise) von der Ozonschicht ausgefiltert, bevor er die Erde erreicht (das ist auch ganz gut so, denn aufgrund der UV-Anfälligkeit von DNA wäre ansonsten Leben, wie wir es kennen, auf diesem Planeten nicht möglich).
Der Mond hat keine Atmosphäre; ihn trifft das volle Solarspektrum. Allerdings reflektiert die Mondoberfläche in verschiedenen Spektralbereichen unterschiedlich stark; der UV-Anteil wird gemindert. Trifft das "Mondlicht" (also eigentlich: das durch das Absorptionsspektrum der Mondreflexion gefilterte Sonnenlicht) auf die Erdatmosphäre, wird in der gleichen Proportion wie beim Sonnenlicht noch einmal UV ausgefiltert. Dadurch hat das Mondlicht im Verhältnis zum Sonnenlicht einen um ca. 75% geminderten UV-Anteil. Was das (menschliche) Sichtspektrum angeht, findet nur eine leichte Verschiebung bzw. Gewichtung in Richtung des langwelligen Spektralbereichs statt: Mondlicht hat, wenn es auf die Erde trifft, eine Lichttemperatur von ca. 4000 K (Sonnenlicht: ca. 6500 K). Mondlicht ist also, gemessen am menschlichen Sichtspektrum, leicht gelblich.

Warum setzen trotzdem viele Menschen Mondlicht mit bläulichem Licht gleich? Die Erklärung dafür ist nicht physikalisch, sondern eher physiologisch bis psychologisch:
Das menschliche Auge ist, verglichen mit dem anderer Tiere, nicht gerade eine Glanzkonstruktion der Evolution: Es gibt keinen Aspekt (1. Auflösung, 2. Spektralbreite, 3. Trägheit, 4. Lichtempfindlichkeit, 5. Sichtfeldbreite) der optischen Wahrnehmung, in dem wir nicht von vielen anderen Tierarten um ein Vielfaches übertroffen werden. Natürlich merken wir davon nichts - die Welt um uns herum stellt sich optisch nun einmal so dar, wie wir sie kennen.
Unser Auge verfügt über zwei Arten von Sinneszellen, die sogenannten Stäbchen und Zapfen. Die Stäbchen sind für die Differenzierungen von Farben zuständig, funktionieren aber nur zuverlässig bei einer Lichtstärke von mehr als 10 cd/qm (und ab 3 cd/qm überhaupt nicht mehr). Die Zapfen sind wesentlich lichtempfindlicher und arbeiten bereits ab ca. 0,001 cd/qm, können aber keine Farben differenzieren. Wir sehen also nachts lediglich in Schwarzweiß, machen uns das jedoch nicht unbedingt bewusst (Sprichwort: "Nachts sind alle Katzen grau").
Der Sonnenzyklus, der von uns wahrgenommen wird, ist eingerahmt von Morgen- und Abenddämmerung. Dies sind die Phasen, in denen noch kein direktes Sonnenlicht auf die Erde trifft, sondern nur atmosphärisch reflektiertes, also blaues Licht. Für uns Menschen stellt sich die Nacht also folgendermaßen dar: Abends verschwindet die Sonne hinter dem Horizont, und die Welt "wird blau". Das blaue Restlicht verschwindet, unsere Farbwahrnehmung wird eingeschränkt und schließlich abgestellt. Über Nacht, bei Mondlicht, sehen wir mit den Zapfen, ohne Farben differenzieren zu können. Morgens vor Sonnenaufgang dann ist die erste Farbwahrnehmung, die wir haben, wiederum das atmosphärisch reflektierte blaue Licht. Da unsere gesamte Sichtwahrnehmung bzw. deren Verarbeitung im Gehirn auf assoziativer Ergänzung beruht, stellt es sich uns also so dar, dass der Zeitraum unserer nächtlichen Farbblindheit lediglich die Dunkelphase dieser beiden "Blauen Stunden" ist. Wie gut diese assoziative Zuordnung funktioniert, kann man z.B. daran sehen, wie erfolgreich dieses Wahrnehmungsmuster von der Filmindustrie adaptiert wurde: Nachtszenen in Filmen werden nicht etwa in Dunkelheit oder auch nur bei abgeschwächtem Licht gedreht, sondern es wird lediglich ein etwas härteres Licht als bei Tagszenen verwendet und ein Blaufilter vor die Kamera gesetzt - schon ist die "Mondlicht"-Illusion für uns Menschen perfekt.
Bei nachtaktiven Tieren, die auch bei sehr geringer Lichtmenge farblich differenzieren können, würde diese Illusion selbstverständlich nicht funktionieren.

3. Farbsehvermögen von Tieren
Wie schon gesagt: Das Sichtspektrum des menschlichen Auges ist, verglichen mit dem der meisten Tierarten, die sich optisch orientieren, geradezu jämmerlich. Dies trifft verstärkt nachts zu, wenn Menschen gar keine Farbwahrnehmung mehr haben, während nachtaktive "Augentiere" immer noch ein deutlich größeres Spektrum wahrnehmen, als Menschen das auch nur tagsüber können. Für welche Tierart welcher Spektralbereich nachts von Bedeutung ist, welcher den Tieren nützt und welcher ihnen schadet, ist extrem artspezifisch. Ein Beispiel: Für nachtaktive Fluginsekten ist die schwache UV-Abstrahlung des Mondes selbst bei bewölktem Himmel noch stark genug, um danach zu navigieren. Will man also Nachtfalter halten, so erscheint es erst einmal sinnvoll, ihnen eine schwache UV-Quelle zu bieten. Tatsächlich könnte man nichts Falscheres tun: Das UV-Licht setzt die Navigationsfähigkeit der Falter quasi außer Kraft. Während in der "freien Wildbahn" noch kein Falter, der auf den Mond zugeflogen ist, gegen diesen geprallt ist, sind die Raumverhältnisse in Gefangenschaft doch deutlich "übersichtlicher" und die verlockende Lichtquelle schnell erreicht - dumm gelaufen für den Falter.

Kommen wir mal zurück auf den Feuersalamander, um den es hier ja eigentlich geht, so kommt hier eine weitere Einschränkung zum Zuge, nämlich die spezifischen Lichtverhältnisse im Wald.
Erste wichtige Erkenntnis, für die wir nicht lange brauchen: Im Wald ist es immer dunkler als auf dem freien Feld, sowohl tags als auch nachts. Dies gilt besonders im Hauptaktivitätszeitraum der Salamander von Frühjahr bis Herbst, denn in dieser Zeit tragen die Laubbäume Blätter, die zusätzlich Licht absorbieren und filtern. Dementsprechend hat das Licht, das den Waldboden noch erreicht, eine leichte Gründominante im (menschlichen) Sichtspektrum, während sichtbares rotes Licht zum guten Teil ausgefiltert wird. Ähnlich verhält es sich im UV-Bereich. Längerwelliges infrarotes Licht hingegen durchdringt das Blätterdach weitgehend ungehindert. Wir haben es hier effektiv mit einem Licht zu tun, das im menschlichen Sichtspektrum weitgehend dem ungefilterten Mondlicht (ca. 4000 K bei kontinuierlichem Spektrum) mit einer leichten Gründominante gleichkommt, allerdings um den Faktor 6 abgeschwächt. Außerhalb des menschlichen Sichtspektrum (aber nicht unbedingt dem von Tieren) sind eine starke Abschwächung des UV-Anteils und eine starke Erhöhung des IR-Anteils charakteristisch.
Welche Wellenbereiche dieses Spektrums von Feuersalamandern für welchen Zweck genutzt wird, ist mir nicht bekannt. Möglicherweise gibt es schon Untersuchungen darüber, möglicherweise aber auch nicht - die diesbezügliche Forschung, die in der Entomologie schon recht weit fortgeschritten ist, steckt in der Herpetologie leider noch in den Kinderschuhen. Fest steht, dass man, wenn man seinen Tieren nützen und nicht schaden will, möglichst naturnahe Bedingungen nachbilden und sich keinesfalls auf die eigene subjektive Wahrnehmung verlassen sollte. Wobei man, wiederum speziell auf Feuersalamander bezogen, entschärfend hinzufügen kann, dass es wohl offensichtlich nicht notwendig ist, die schwachen Lichtverhältnisse des nächtlichen Waldes (<1 Lux) nachzubilden - das Verhalten der Tiere in Gefangenschaft zeigt eine offensichtliche "Grundbereitschaft" zur Dämmerungsaktivität.

So, mal wieder zuviel geschrieben, als dass es noch in ein Posting passen würde... :rolleyes:
Weiter geht's also im nächsten Posting:

sbuerger

Stephan Bürger

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56

Sonntag, 15. Februar 2009, 14:37

Hier jetzt also Teil 2 zum Mondlicht:

Ok, das war mal wieder ein langer Text. Kommen wir also zum FAZIT:

1. Aus dem eigenen Sehen Rückschlüsse auf das Sehen von Tieren ziehen zu wollen, ist ein Anthropomorphismus, der dringend zu vermeiden ist.
2. Die Verwendung von monochromatischem Licht bei nachtaktiven Tieren muss den ausschließlichen Zweck haben, dem Betrachter die Beobachtung zu ermöglichen, ohne die Tiere zu stören. Das heißt: Ist das Sichtspektrum der Tiere bekannt und gibt es in diesem eine spektrale Lücke, die jedoch in das menschliche Sichtspektrum fällt, kann man diese nutzen, um die Tiere zu beleuchten, ohne dass sie diese Beleuchtung wahrnehmen (das wird so z.B. erfolgreich bei der Zoohaltung mancher Tierarten praktiziert).
3. Soll eine Nachtbeleuchtung dagegen benutzt werden, um die natürlichen Lebensumstände der Tiere nachzubilden und ihnen ggf. ein natürliches Sehen zu ermöglichen, ist monochromatisches Licht unbedingt zu vermeiden. Ob es sich dabei um rotes, grünes oder blaues Licht handelt, spielt solange keine Rolle, wie man das Sichtspektrum (und innerhalb des Sichtspektrums die Spektralbereiche, die der Beuteerkennung dienen, differenziert von denen, die zur Orientierung dienen) der Art nicht genau kennt.
4. Monochromatisches Licht ist zur Nachbildung von Mondlicht völlig ungeeignet. Vielmehr sollte ein "natürliches" Mondlicht ein weitestgehend geschlossenes Spektrum bei einer Lichttemperatur von ca. 4000 K (leicht gelblich) haben.
5. Die Stärke von Mondlicht, besonders in Waldbiotopen, ist so gering, dass sie dem menschlichen Auge keine Farbwahrnehmung ermöglicht. Im Umkehrschluss ist jede Beleuchtung, die dem menschlichen Betrachter die Differenzierung von Farben erlaubt, deutlich stärker als das natürliche Nachtlicht. Dass man seinen Tieren damit in der Regel keinen Gefallen tut, sollte jedem klar sein. Ob man sie dadurch schädigt, ist abhängig von der Toleranz der Tiere gegenüber Störungen.
6. Um den Störfaktor dennoch möglichst gering zu halten, sollte man die Lichtmenge zumindest so gering wie irgend möglich halten. T2-Leuchtstoffröhren (von den Sekundärverwertern der Zoohandelsbranche gern unter der Bezeichnung "Kaltlichtkathoden" verkauft) der Lichtfarbe 740 sind farblich brauchbar, aber mW leider erst ab 6 Watt erhältlich; das entspricht bei einer reflektorfreien Montage etwa 50-200 Lux in 1 m Entfernung. In deutlich geringeren Wattagen erhältlich sind weiße Leuchtdioden, die allerdings ein schlechteres Spektrum aufweisen (zwar werden mittlerweile weiße LEDs mit erstaunlich guten Spektralwerten gebaut, aber ausschließlich für Beleuchtungszwecke nach menschlichen Maßstäben, also in höheren Wattagen).
Um den Tieren also nicht mehr Licht um die Nase zu knallen als nötig, empfiehlt es sich, entweder eine möglichst schwache Lichtquelle in möglichst großer Entfernung von den Tieren zu betreiben oder das Licht z.B. einer T2-Röhre oder Luxeon-/Cree-/etc.-LED durch Filter abzuschwächen. ND-Filterfolien für Scheinwerfer, die für diesen Zweck gut geeignet sind, bekommt man im Film- bzw. Bühnenbedarf, z.B. hier.
7. Was immer du tust, um deine Tiere nachts zu beleuchten: Versuche nicht, dir einzureden, dass du damit etwas für die Tiere tust. Du tust das ausschließlich zu deinem Vergnügen. Also störe die Tiere damit zumindest nicht über Gebühr. Entsprechend den Verhältnissen im Wald ist es in einem Terrarium, das in einem Raum mit Fenster steht, niemals "zu dunkel" für Feuersalamander. Lediglich in z.B. einem fensterlosen Kellerraum besteht die Möglichkeit, dass die Tiere selbst von einer Nachtbeleuchtung überhaupt profitieren können - dann sollte diese aber auch so schwach wie irgend möglich gewählt werden.

Dass übrigens der "Zoofachhandel", allen voran die ärgerlichen halblegalen Kleinanbieter, die sich in der grauen Masse der Ebay-Verkäufer verstecken, den Markt für "Mondlicht" längst erkannt hat und verschiedenste Geschmacksrichtungen untauglicher Nachtbeleuchtungen feilbietet, sollte heutzutage niemanden, der sich mit ernsthafter Tierhaltung beschäftigt, noch in irgendeiner Weise beeinflussen...

Tschöö
Stephan

Vikey

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57

Sonntag, 15. Februar 2009, 14:55

Hallo Stephan,

vielen Dank für die aufklärenden Worte.

Respekt, wenn du was schreibst dann aber richtig.

Viele Grüße

Volker

58

Montag, 16. Februar 2009, 08:54

Zitat

1. Stärke In einer Vollmondnacht bei klarem Himmel hat das auf der Erde (will sagen, Deutschland im Tiefland - das variiert mit Höhe über NN und mit Breitengraden) auftreffende Mondlicht eine Stärke von etwa 4 Lux. Mittägliches Sonnenlicht unter gleichen Umständen kommt etwa auf 20.000 Lux. Die Stärke des Mondlichts im Verhältnis zu Sonnenlicht beträgt also keineswegs 7-10% (woher stammt denn diese Angabe? Wahrscheinlich aus einem Satz, in dem es hieß, dass der Mond ca. 7-10% des auf ihn treffenden Lichts zur Erde reflektiert, oder?), sondern 0,02%.


Richtig, ich habe lediglich den Prozentsatz angegeben der meines Wissensstandes (mag es mittlerweile auch veraltetes Schulwissen sein) von der Monoberfläche reflektiert wird. Ich habe weder das Spektrum angesprochen noch den endgültigen Prozentsatz im Vergleich zum direkten Sonnenlicht was dann letztendlich auf der Erde des nachtens ankommt. Daher immer erst richtig lesen, dann schreiben.

Und um klarheit zu verschaffen muss ich sbuerger recht geben, eine blaue,rote,gelbe, etc. Kaltlichkathode strahlt selbstverständlich heller als das Licht welches nachts im Wald auftrifft, das sollte aber jedem der ein wenig mitdenken kann klar sein. Die Farbwahl ist dabei eigentlich Geschmackssache und dient selbstredend nur dazu den Anblick dem Betrachter "schöner" zu gestalten. Und wie sich sicherlich jeder vorstellen kann, ist ein "Mondlichtimitat" welches hier eingesetzt wird nicht zur simulation der natürlichen Verhältnisse (und somit auch nicht zum dauerhaften Einsatz) gedacht, sondern um dem Halter eine möglichkeit zu bieten die Tiere in einem für sich ansprechenden Licht zu sehen.

Man hält sich ja schließlich Tiere um sich an ihnen zu erfreuen. Natürlich versucht man möglichst nah an das natürliche Habitat im Terrarium/Aquarium zu kommen doch in gewissen Punkten werden dabei Abstriche gemacht um dem Halter etwas zu "bieten". Alleine ein gläserner Kasten den man nicht durchdringen kann ist für die Tiere schon etwas unnatürliches. Nur weil die X-te Generation der in Terrarien gehaltenen Tiere mittlerweile nicht mehr davon irritiert ist heisst es nicht das es für ein Tier nicht unnatürlich ist und eine Einschränkung ihrer natürlichen Lebensweise darstellt (von Wanderungen mal ganz abgesehen). Da dies auch nur eine "Konditionierung" der Tiere darstellt sollte es nicht weiter schlimm sein die Tiere einer höheren Lichtintensität für eine kurze Zeit auszusetzen um diese gut beobachten zu können, sofern es den Tieren nicht gesundheitlich schadet. Natürlich vertrete ich immernoch die Ansicht das ein Mondlicht keine dauerbeleuchtung bei Nacht darstellen sollte! Wer dies nicht zugibt macht sich selbst etwas vor und sollte dazu übergehen keine Tiere zu halten, sondern sich besser in den Wald setzen und sich der Tiere in freier Natur erfreuen um vollständig reinen Gewissens zu sein.

Edit:
Hier für

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »cyrex« (16. Februar 2009, 08:58)


59

Montag, 16. Februar 2009, 09:06

(da ich leider das Zeitlimit für die Editierung überschritten habe durch das Hochladen der Bilder musste ich einen zweiten Beitrag verfassen)


Edit:
Hier für Sensi die gewünschten Bilder... die Bilder sind leider unscharf weil ich den Nachtmodus nutzen musste um überhaupt etwas auf den Bildern erkennen zu können.


Sensi

Adulter Salamander

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60

Montag, 16. Februar 2009, 13:44

Hallo cyrex

Danke für die Bilder ,für den Nachtmodus sind die Bilder

ganz ok.

Scheint eine gute lösung zu sein.

MFG Sensi

PS: Welche Höhe dein Terrarium.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Sensi« (16. Februar 2009, 13:46)


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