Original von bukowsky
Du kannst die Luftmenge und damit die Wassermenge bis zu einem bestimmten Punkt steigern ... danach klappt die Formel "viel hilft viel" nicht mehr, denn dann kommt zu viel Luft durch den Luftheber, er wird laut und spotzt und transportiert nicht mehr so viel Wasser.
...und weil heute Verwöhn-Sonntag ist, gibt's das Ganze auch nochmal illustriert:
Die Luftmenge sollte so eingestellt sein, dass ein gleichmäßiger Strom des Luft-Wasser-Gemischs aus dem Auslass kommt, also kein Husten und Spotzen. Gut erkennen kann man das auch an der relativ einheitlichen Größe der Luftblasen:
Für das Auge (das natürlich um einiges träger ist als der Kamerablitz) sieht es allerdings eher so aus (hier mit 1 Sekunde Belichtungszeit fotografiert):
Auf dem zweiten Bild gut erkennbar ist, dass sich an der Wasseroberfläche direkt nach dem Auslass eine kleine Welle bildet. Diese Welle ist "stehend". Würde ich dem Luftheber eine zu große Luftmenge zumuten, würde es stattdessen wild herumschwappen. Ich hätte gern auch noch ein Bild angehängt, wie es mit überlastetem Luftheber aussieht, aber ich besitze aktuell keine Pumpe, mit der ich diesen Luftheber (20mm-Rohr mit Sprudelstein) auslasten, geschweige denn überlasten könnte.
In dem Bereich, wo eine gleichmäßige Blasenbildung erfolgt, ist die Leistung praktisch von 0 bis 100% regelbar (auch ein großer Vorteil gegenüber Kreiselpumpen). Wieviel Durchfluss
möglich ist, hängt also vom Luftheber ab. Wieviel hingegen
nötig ist, ist (abgesehen von der Besatzdichte) auch abhängig von der Mattengröße, und zwar nicht vom Volumen, sondern so gut wie ausschließlich von der Oberfläche der Matte. Hat man mit dem Rechentool auf der Deters-Seite die Minimalfläche der Matte errechnet und angewendet (und ist demzufolge Mathematiker oder Physiker
), wird man in aller Regel nicht umhinkommen, pro Stunde tatsächlich den gesamten Beckeninhalt (also nur das Wasser, nicht Insassen etc.
) 2x durch die Matte zu jagen. Ist die Matte großzügiger dimensioniert, braucht man die mögliche Flächeneffizienz nicht auszunutzen und kann das Wasser langsamer strömen lassen. Dann hat man quasi eine "langsame schnelle" biologische Filterung, mit dem netten Nebeneffekt, dass die Matte, wenn sie erst einmal eingelaufen ist, sehr "standfest" ist, also in der Effizienz unempfindlich gegen Verlangsamungen der Durchlaufgeschwindigkeit und sogar mehrstündige Stromausfälle. Bei einer Matte, die über die gesamte Rückwand geht, hat man sogar bei Stromausfall einen Diffusionsfiltereffekt, d.h. die Bakterien bleiben nicht nur zum Großteil am Leben, sondern filtern in verringertem Maße auch ohne Pumpe weiter.
Nur woran merk ich, dass die Bakterien nicht arbeiten: dass das Nitrit steigt, oder??
Erst einmal steigt das Ammonium. Wird Nitrit gebildet, bedeutet das ja zumindest, dass Nitrosomonas schon aktiv sind. Erst dann steigt die Population von Nitrobacter, die Nitrit in Nitrat wandeln. Da du aber, wenn ich das richtig verstanden habe, die Matte im schon besetzten und mit Innenfilter schon eingefahrenen Becken einsetzen willst, würde ich dazu raten, ein sanftes Einfahren zu praktizieren und Matte und Innenfilter erst einmal parallel zu betreiben. Nach zwei Wochen regelst du dann den Innenfilter runter, und nach vier Wochen schaltest du ihn ganz ab. Wenn sich dann noch ein Nitritpeak einstellt, dürfte er sehr mild ausfallen.
Tschöö
Stephan