Wenn damit nur die Progressivität gemeint ist, mag es wahrscheinlich wohltuend sein, dass auch in alte Strukturen neuer Wind kommt. Allein- Systematik ist per se natürlich ein konservatives Element. Deshalb gilt es Neuordnungen schon reiflichst zu überlegen, ob sie denn tatsächlich für mehr KLARHEIT sorgen. Das tun- so fürchte ich- diese kaum aufeinander abgestimmten "Schnellschüsse" unter Umständen weniger. Deshalb das Böse meiner Unterstellung: möglicherweise war da doch auch der Wunsch nach Profilierung mit im Spiel.
Man muss sich nur mal die vielen eingezogenen UA bei T. alpestris im Handbuch vor Augen halten. Sie hielten einer seriösen Untersuchung nicht stand. Die Überraschung war groß, als nun diese Arbeiten auftauchten. Auch ich war zunächst verunsichert und hab entsprechende Meinungen eingeholt: Mir ist zur Zeit kein Kostos einer musealen Sammlung bekannt, der auch nur überlegt, Bolkays alte Systematik auszugraben.
Überaus exakt begründet ist beispielsweise die Neuordnung von Pleurodeles. Akribisch wird in der Arbeit der historische Hintergrund beleuchtet. Wie es sich mit Calotriton verhält, wage ich im Moment nicht zu beurteilen, beim ersten Hinsehen schauts aber gut aus. Mertensiella/Lyciasalamandra haben wir schon erwähnt und die kleine feine Arbeit über S. s. alfredschmidti ist sehr überzeugend. (S. perspicillata hab ich nicht gelesen. Hatte allerdings Gelegenheit, ein wenig mitzutun bei dem Versuch der Abgrenzung- dazumals ist das nicht mal auf Unterartniveau gelungen. Lass mich aber überzeugen, wenn neue Kriterien gefunden wurden) Das nur als Hinweis, dass ich mich keineswegs grundsätzlich gegen Neuerungen wende. Ihr unmittelbarer Nutzen sollte nur erkennbar bleiben. Und der erscheint mir bei einer Überfrachtung von Triturus mit einem Haufen neuer Gattungsnamen nicht zwingend gegeben.