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Quertaucher

Albino Salamander

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81

Sonntag, 26. November 2006, 09:23

Neues Video

Hai,

hier also nun der Link zum Runterladen des aktuellen Videos.

Ivch hatte die Einstellungen auf einen guten Rat hin verändert, was sich aber nicht als der Bringer erwiesen hat.

Hoffe, Ihr nehmt trotzdem einen kleinen Eindruck von den Aktionen mit.

Und so gehts:

Link anklicken, dann öffnet sich Rapidshare. Dort ist das Video bereits hochgeladen im Netz.
Dann in der Tabelle unten rechts unter kostenlos rechts unten "Free" anklicken.
Dann erscheint eine Maske, in deren unterem Teil für das kostenlose Herunterladen ein Code z.B. OAG farbig erscheint.

Diesen in das Leerfeld der Maske eintragen und dann das Video auf die eigene Festplatte runterladen.

Anschließend mit Windows Mediaplayer oder Realplayer ansehen.

Das Video steht nur eine begrenzte Zeit im Netz, kann also in einem Jahr nicht mehr geladen werden.

Der Link:

http://rapidshare.com/files/4862445/AVSEQ01.MPG.html

Schönen Sonntag
Der Quertaucher

Quertaucher

Albino Salamander

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82

Mittwoch, 6. Dezember 2006, 21:42

Fremdling und Mitesser

Hai,

fast vor einem Jahr war ebenfalls für Dezember ausnehmend mildes Wetter.
Und diesmal außerdem zum Nikolaus nicht nur 6,5° außen, sondern auch noch regenfrei.
Drinnen hatte ich wohl einen der ergiebigsten TGs, was an den Bildern zu sehen sein sollte.
Ein neuer Star hat sich schon 30m in den Stollen hineingearbeitet und wurde endlich auch mal korrekt abgelichtet. Welcher Art dieser Frosch angehört, muß noch geklärt werden.

Außerdem sind unsere beiden Haupthelden noch am Leben. Beim größeren sieht man sogar noch kleine Kiemenreste, weshalb ihm das Überleben in den vergangenen 14 Tagen sicher etwas leichter fiel.
Er präsentierte sich fast an der gleichen Stelle wie vordem, ca. 2m von der Ortsbrust auf einem Stein, als hätte er nur gewartet.
Dieses Tier ist das aus dem kleinen Film und sein unmittelbarer Konkurrent lag 1m weiter zwischen den Steinen.

Am spektakulärsten ist aber wohl das Foto einen Nachzüglers, der heftig gewachsen ist. Beim Fotografieren habe ich es nicht bemerkt, allerdings wurde bei der Fotobearbeitung des leider etwas unscharfen Fotos klar, dass bei diesem Exemplar Geschwisterliebe durch den Magen geht. Aus dem Maul schaut da noch was raus…

Diesmal wurde auch eine Wasserprobe mit Sediment genommen, um herauszufinden, ob es noch andere Futtertiere in diesem Stollen für die Feuersalamanderlarven gibt neben den gerade beschriebenen.
Das Ergebnis der intensiven Prüfung durch einen Spezialisten ist fast ebenso selten: keinerlei Lebewesen, weder Protozoen, noch pflanzliche Mikroorganismen, nur mineralischer Detritus wurden gefunden. Außerdem keine eucavalen Tiere, die sonst im Grundwasser regelmäßig vorkommen, auch keine Amöben oder ähnliche Ciliata, nur massenhaft pflanzlicher Detritus. Dieser dürfte vom langsam zerfallenden Grubenholz stammen. „ Ein seltener Fall von Reinheit im Grundwasser“ so der Experte.
Trotzdem werden wir demnächst nach einer anderen Methode noch einmal Sediment in weit größeren Mengen als 500ml entnehmen und analysieren lassen.

Insgesamt wurden 54 Larven gezählt, davon die beiden bereits intensiv vorgestellten Exemplare und der Frosch.

Eine ganz feine Überraschung zum Nikolaus!
»Quertaucher« hat folgende Bilder angehängt:
  • 6.12.06-015-Frosch-30m-web(.jpg
  • 6.12.06-015-Frosch--nah-web.jpg
  • 6.12.06-015-Larven-max--web.jpg
  • 6.12.06-015-Larvenfresser-1.jpg
  • 6.12.06-015-Larven-groß--we.jpg
Der Quertaucher

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83

Mittwoch, 6. Dezember 2006, 22:44

Bei dem Frosch handelt es sich diesmal um eine Erdkröte. Allerdings in einem ungewöhnlichen Farbton, fast rot! Ist da durch die Aufnahme nichts verfälscht? Allerdings, der Hintergrund stimmt, und die Farben der Salamander auch....


viele Grüße,

Patrick

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84

Donnerstag, 7. Dezember 2006, 12:07

Hai,

die Farbe der Erdkröte habe ich selbst genau so dort gesehen. Da ist farblich nichts verändert worden.

Ich war auch beeindruckt von der Färbung.
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85

Donnerstag, 7. Dezember 2006, 20:21

Hallo,

also ich habe ja einheimische Anuren schon in den interessantesten Farbschlägen gesehen, aber eine so gefärbte Erdkröte ist mir noch nicht untergekommen... - wirklich interessantes Bild!

Viele Grüße,

Ingo
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86

Mittwoch, 20. Dezember 2006, 23:24

Kannibalen leben länger

Hailiger Abend ist in 4 Tagen,

und wieder ist bei diesem letzten TG des Jahres Glück dabei (+2,5°C und etwas Nieselregen) und auch ein kleinesr Grund zum Jubeln.
Es war der 30. Einsatz nach der Entdeckung der Larven im tiefen Stollen.
Diesmal wurden zwar nur 33 Stück gezählt und dazu unsere beiden immer noch dort agierenden Hauptdarsteller, allerdings gelang wieder ein Foto von dem Nachzügler
(Darsteller 3), der einen guten Hunger zu haben scheint und seine Mahlzeiten schon nach den Tauchbesuchen ausrichtet. Schön, dass wir so harmonieren.
Obwohl ich auch diesmal beim Fotografieren nicht gesehen habe, was die Larve da gerade wieder verspeist. Erst beim Bearbeiten der Fotos offenbarte sich der Glücksfall. Die Fotobearbeitung zielte farblich darauf ab, die Larve gut hervorzuheben. Die Gesteinsfarben sind etwas unwirklich dadurch geworden.
Die abnehmende Zahl der Larven hat damit eine recht deutliche Erklärung gefunden.
Allerdings klemmte eine wichtige Taste am Apparat, weshalb es nur wenige verwertbare Fotos gibt.
Außerdem bleibt anzumerken, dass unsere Helden recht munter unterwegs sind. Bis auf den am weitesten entwickelten Salamander (noch Larve?), der sich stur an der Ortsbrust aufhält, hat sein Konkurrent andere Nahrungsgründe aufgesucht, indem er ca. 30m Richtung Gesenk „gewandert“ ist und die Erdkröte konnte ich auf dem Hinweg nicht finden. Sie hatte sich in den kleineren anderen Stollenabschnitt verfügt und damit auch ca. 35m zurückgelegt. Erscheint mir etwas magerer als vorher.
Zudem wurde mit einem Stoffbeutel eine Strecke von 10m im Sediment aufgenommen und in einem 10 l-Eimer an die Oberfläche verbracht, um eine intensive Analyse der darin vorhandenen Lebewesen durchzuführen.
Dies dauert noch an und wird nachgereicht.

Nebenbei wurden auch 5 Fledermäuse im Winterquartier gesichtet.

Also schließen wir dann damit für dieses Jahr die Beobachtungen und harren der Wetterlage.
Mal schaun, wann nix mehr geht…

P.S. auf dem Überwasserfoto sind 2 sehr unterschiedlich gefärbte Jungsalamander zu sehen.
Das Insekt ist mir auch nicht bekannt.
»Quertaucher« hat folgende Bilder angehängt:
  • 20.12.06-001-Salamander-web.jpg
  • 20.12.06-036-Erdkröte-w.jpg
  • 20.12.06-047-Motte-w.jpg
  • 20.12.06-011-Kannibale-w.jpg
  • 20.12.06-011-Kannibale-nah-w.jpg
Der Quertaucher

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87

Donnerstag, 21. Dezember 2006, 22:20

RE: Kannibalen leben länger

Hai,

hier der erste Zwischenstand nach mehrstündiger intensiver Durchsicht (Musterung) von 9,7 l Sediment/ Wassergemisch.

Der Experte: "es ist auch hier außergewöhnlich wenig an Lebewesen gefunden worden."

Konkret: -1 Exemplar Niphargus (Höhlenkrebs) tot 3,7mm
- 1 Exemplar Copopode (Kleinkrebs)
- 1 Exemplar Ciliat sehr klein Gattung Colpidium
- außerdem vererzte Fäden von Eisenbakterien, die ihre Energie aus der Oxidation von Eisen ziehen.

Dazu folgt nun noch eine abschließende Hochrechnung des Materials auf m³, die nachgereicht wird.

Zusammenfassend kann wohl mit hoher Wahrscheinlichkeit festgestellt werden, daß die Haupternährungsquelle der Feuersalamanderlarven im Verzehr der eigenen Art liegt. Andere genannte Organismen können wohl nur zur lebenserhaltenden Überbrückung dienen, aber nicht zum deutlichen Massezuwachs führen.

Bei der Ernährung im carnivoren Bereich gibt es ja energetisch eine gute Verwertungsbilanz, so daß allgemein von einem Verhältnis 1:10 ausgegangen werden kann, was heißt, damit 1 Tier groß wird, müssen 10 verspreist werden.

Das Insekt könnte ein Höhlenspanner sein, der dort überwintert.

Nochmals Frohes Fest
Der Quertaucher

Inshi

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88

Freitag, 22. Dezember 2006, 00:35

RE: Kannibalen leben länger

Hallo Quertaucher,

mal wieder eine interessante Untersuchung!

Zitat

Original von Quertaucher
Bei der Ernährung im carnivoren Bereich gibt es ja energetisch eine gute Verwertungsbilanz, so daß allgemein von einem Verhältnis 1:10 ausgegangen werden kann, was heißt, damit 1 Tier groß wird, müssen 10 verspreist werden.


...was ja nicht weiter tragisch wäre, denn sicherlich "mangelt" es dort in der Höhle an natürlichen Feinden, die die Salamander dezimieren. Immerhin auch eine Überlebensstrategie der Art :)

Viele Grüße,

Ingo

P.S.: Ich habe das Thema mal aus dem Forum "unsere Gäste" nach "off topic (Gattung Salamandra)" verschoben - ein Gast bist Du ja nun schon lange nicht mehr ;) )
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Inshi« (24. Dezember 2006, 14:40)


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89

Sonntag, 24. Dezember 2006, 19:31

RE: Kannibalen leben länger

Hai,

vielen Dank für die Verschiebung des Themas.

Einige außenstehende Nutzer hatten massive Probleme diesen Thread bisher "aufzuspüren".

Ich hoffe, daß dies nun leichter geht und erlaube mir ein wenig Werbung für dieses Forum zu machen.

Wer sich einen detaillierten Überblick mit sachorientierten Antworten verschaffen will, ist hier m.E. goldrichtig.

Und inzwischen ist die Erforschung dieses Phänomens so umfangreich geworden, daß es mit dem Darlegen des Sachverhalts etwas lange dauert, so unglaublich wie es weiterhin für erstmals damit konfrontierte Leser sein mag.

Wenn es das Wetter weiter zuläßt, wird auch weiter beobachtet.

Gegenwärtig arbeiten wir am 2. Teil der biologischen Analyse und versuchen das Wasser chemisch untersuchen zu lassen.

Eine Vollanalyse wäre sicher zu aufwendig und auch teuer, aber wissen würde ich schon gern, wo ich da immer reinspringe....

Frohes Fest
Der Quertaucher

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90

Mittwoch, 3. Januar 2007, 00:46

Biologische Wasseranalyse

Hai,

hier die bei der Musterung der Wasserprobe erzielten Ergebnisse.
Im Anhang stelle ich eine Doppelseite aus dem Buch "Problem Wasser " von Erhard Beuschold , Aulis Verlag 1984 ein, auf der ein Niphargus (Deutscher Trivialname Brunnenkrebs- hier im Forum auch mehrfach als Höhlenkrebs bezeichnet) unter Position 4 abgebildet ist. Mein Dank geht an den Autor, der uns auch bei der Wasseranalyse sehr behilflich war.

Ergebnis der biologischen Wasseranalyse:
Untersucht wurden 10,7 l Wasser aus der Sohle des Bergwerks.
Davon Sediment 32ml, davon 4ml Feindetritus; überwiegend Holzreste und Mineralsplitter in Tonfraktion.

Untersuchung:
1. Wasser durch Planktonsiebe (Müllergaze 12 und danach 25, Ergebnis keine Organismen.
Untersuchung mit Stereomikroskop und Lichtmikroskop bis Vergrößerung 500.
2. Sediment 2x unter Stereomikroskop die Gesamtmenge durchgemustert.
Bei Untersuchung gefunden: 1 Ciliat
1 Niphargus spec.
1 Copepode
Bei 2. Untersuchung zusätzlich gefunden:
1 Copepode
1 Ciliat
Biomasse-Berechnung: Niphargus Länge ca. 3mm
Körpervolumen= 0,2mm³= 0,2mg
Copepoden= 0,12mm³= 0,12mg
Auf Fläche bezogen bei 1cm Sedimentdicke ergeben sich rund 140mg Biomasse /m².
Wegen der sehr geringen Individuenzahl kann das nur ein Schätzwert sein, der real noch unterschritten werden kann.
Vergleich: in Rappbodetalsperre in 80m Wassertiefe wurden im Sediment 70mg/m² gefunden, in geringerer Tiefe mehrere 100g/m²!

Zusammenfassend kann man sagen, dass das Nahrungsangebot äußerst dürftig ist und zur Weiterentwicklung der Larven nicht ausreichend ist.

Wem das zu fachlich ist, der kann sich ja wieder auf den nächsten Zählbesuch (Mi.) freuen. Wetter ist ja gnädig.

Gruß

Der qUERTAUCHER
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  • Niphargus-Zeichnung.jpg
Der Quertaucher

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91

Mittwoch, 3. Januar 2007, 17:50

RE: Biologische Wasseranalyse

Hi Quertaucher,

Respekt, saubere Arbeit! :)
Das dürfte ja dann die Kannibalismus-Hypothese stützen...

Viele Grüße,

Ingo
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92

Mittwoch, 3. Januar 2007, 22:59

nEUES jAHR UND ALTES LEID

Hai,

ganz meiner Meinung, was die Ernährung betriifft.

Der Wasserstand ist noch einmal ein wenig gesunken, so daß seit der letzten Beobachtung keine direkte Wasserverbindung mehr zwischen Flachbereich und Gesenk besteht (22,1m).
Im Flachbereich tummelten sich 4 Larven sehr unterschiedlicher Größe.
Unten ließen sich 39 Larven und dazu der größte umgewandelte Spezi zählen und nach langer Zeit mal wieder eine Leiche.
Letzte Woche hatten wir zwischendurch einen Gasttaucher, der sich auch mal von dem Phänomen überzeugen wollte. Er fand die Erdkröte an einer ganz anderen Stelle vor, als zuletzt von mir gesichtet. Nun war es ihr wohl zu langweilig und sie hat den Stollen (scheinbar) wieder verlassen.
Vom 2. und 3. Hauptdarsteller (der Kannibale) ebenfalls keine Spur.

Dafür hatten wir Glück mit dem Wetter. Außen 3°+ und niederschlagsfrei, was um diese Jahreszeit schon fast ein Glücksfall für unsere Untersuchung ist.

Übrigens waren wir fast vor 1 Jahr auch drin und damals wurden nur 22 Larven gezählt.

Zur chemischen Wasseranalyse wurde noch einmal eine frische Wasserprobe ins Labor verbracht.

Drei Feuersalamander (1 sehr großer und 2 abgestuft kleinere) wurden neben 9 Fledermäusen- davon 3 beringt- gezählt.

Mal sehen, wann der Winter uns stoppt.

Bis dahin grüßt

dER qUERTAUCHER
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Andy W.

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93

Donnerstag, 4. Januar 2007, 08:05

Hallo Quertaucher.....

nun, ich verfolge ja nun auch schon fast seit einem Jahr deine Berichte und staune immer wieder über deine Bilder. Deine Wasseranalyse setzt dem ganzen bisher dagewesenem "die Krone auf" =) Respekt ! Ich denke, dass die Forscher, die die Fledermäuse dieser Höhle beringt haben, kaum eine detalliertere Arbeit über ihren Bereich erstellen, als du hier über die Feuersalamander. Es fesselt einen immer wieder nach ein paar Tagen oder erst recht nach einigen Wochen (wenn man selber nicht on war ;(), deine Berichte zu lesen.

Weiter so :D

Gruß, Andy
Ich pflege:
S.s.terrestris (leucistic)
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S.i. semenovi (Balkha)
S.i. orientalis (Adana)

94

Donnerstag, 4. Januar 2007, 17:26

Hai, Quertaucher!

Seit einiger Zeit gehöre ich auch zu den Fans Deiner Bilder und Berichte und bin immer wieder erstaunt und begeistert.

Ich meine aber, als Kurzfassung für eine Aquaristik-Zeitschrift ist Dein Material viel zu schade! Das reicht ja schon locker für eine Diplomarbeit (oder hast Du die schon geschrieben?!)

Was ist mit Prof. Dr. Grosser aus Erfurt, hat der kein Interesse an einer Veröffentlichung, bei der Du als Co-Autor erscheinst?

Viele Grüße und weiter so!

Tanja

Quertaucher

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95

Donnerstag, 4. Januar 2007, 23:29

Hai,

vielen Dank für die Blumen. Das tut schon gut, wenn es wirklich weiterhin auch für Euch von Interesse ist.

Mit Prof. Dr. Grosser hatte ich schon mal Kontakt, der dann aber leider wieder eingeschlafen ist. Sollte ich vielleicht mal wieder erneuern.

Auch andere Experten, wie Herrn Dr. Thiesmeier habe ich mir erlaubt mit dem Phänomen zu belästigen.
Wichtigste Rückinfo war, daß ihm ein solches Vorkommnis auch nicht bekannt ist. Dann war auch wieder Ruhe. Wahrscheinlich hat er noch genug andere Dinge zu schultern...

Man muß halt selbst ein wenig nachdenken und etwas tun, zumal es ja sehr erhebend ist, daß ziemlich sicher scheint, daß es solch eine Konstellation noch nirgens gegeben hat. Das motiviert ungemein.

Und ebenso wichtig sind die Leute, die mir ob als "Tauchknappe" (meistens Uwe) oder wie jüngst bei der biologischen Wasseranalyse mit wirklicher Fachkenntnis uneigennützig behilflich sind.
Mein Part war dabei nur, einen Eimer voll Sediment mit möglichst viel Material von unten beizubringen, was ganz einfach scheint, aber eben dann in der Ausführung auch so seine Tücken hat. Die eigentliche Arbeit mit ca. 15h Musterung hatte der Experte, dem ich gern das Lob für die saubere Arbeit weiterreichen werde, erledigt.

Wenn der Winter uns nicht zu sehr zusetzt, werden wir versuchen, durchgängig zu beobachten. Uwe hat Allrad und ich den Glauben, daß das gut geht...

Außerdem habe ich bei mir so nach und nach auch ein paar Wissenslücken schließen können, was ja der eigenen Horizonterweiterung manchmal ganz gut tut.

Obwohl immer noch genug Fragen offen bleiben.
U.a. las ich auf der Seite von Paul B. folgendes zur Umwandlung:

"Sie müssen zu diesem Zeitpunkt problemlos einen Landteil erklettern können, damit sie nicht ertrinken. Nach einigen Tagen beginnen sie wieder zu fressen."
Für mich bleibt sehr spannend, wie unser "Hauptdarsteller" dieses Problem löst, denn er sitzt auf 22m Wassertiefe bereits seit mindestens 6 Wochen in einem fast fertig umgewandelten Zustand ("stationär") am denkbar ungünstigsten Fleck, der Ortsbrust (am Ende des langen Stollens). Also um es anders zu schildern. Er muß erstmal 48m auf 22m Wassertiefe zum Gesenk zurücklegen und dann die Wassersäule von 22m hoch und dann raus.
Andere Mitstreiter von ihm (Fotos vom Posting 19.02.06 und 06.07.06) haben es definitiv geschafft, wogegen ich auch schon eine große eingefärbte Larve verendet gefunden habe).

Anbei mal zur Abwechslung ein Foto eines Adulti von dem Zwischenbesuch kürzlich, als ich mal über Wasser geblieben bin.
Dieser sehr große Salamander saß auch gestern wieder am gleichen Fleck, wie am 28.12. er scheint dort zu überwintern.



Und übrigens haben dies hier schon viel mehr Leute gelesen, als seinerzeit meine Diplomarbeit. Und so soll es auch bleiben.

Gute Nacht

dER qUERTAUCHER
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  • 28.12.06-Adulti-web.jpg
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96

Samstag, 6. Januar 2007, 00:47

Hallo Quertaucher,

Zitat

Original von Quertaucher
Obwohl immer noch genug Fragen offen bleiben.
U.a. las ich auf der Seite von Paul B. folgendes zur Umwandlung:

"Sie müssen zu diesem Zeitpunkt problemlos einen Landteil erklettern können, damit sie nicht ertrinken. Nach einigen Tagen beginnen sie wieder zu fressen."


Das ist der Regelfall - DEINE Beobachtung die Ausnahme der Regel.
Je kälter das Wasser und je größer der im Wasser gelöste Sauerstoffgehalt, desto größer kann der Anteil der Atmung sein, der per Hautatmung gedeckt wird!

Nichtsdestotrotz eine spannende Sache :)

Viele Grüße,

Ingo
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Samstag, 6. Januar 2007, 21:32

Hallo Quertaucher!

Zitat

Mit Prof. Dr. Grosser hatte ich schon mal Kontakt, der dann aber leider wieder eingeschlafen ist. Sollte ich vielleicht mal wieder erneuern.

Solltest Du unbedingt!

Zitat

Auch andere Experten, wie Herrn Dr. Thiesmeier habe ich mir erlaubt mit dem Phänomen zu belästigen.

Dranbleiben und weiter "belästigen"!

Zitat

Und übrigens haben dies hier schon viel mehr Leute gelesen, als seinerzeit meine Diplomarbeit. Und so soll es auch bleiben.

Geht mir genauso. Meine Arbeit (über Coccinelliden) hat auch nur eine Handvoll Leute gelesen. Macht aber nichts, nichts ist umsonst.

Liebe Grüße

Tanja

Quertaucher

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Donnerstag, 18. Januar 2007, 00:08

Fehlbesetzung im Stollen

Hai,

einen Winter kann man das Gewurschtel um die 5° rum sicher nicht nennen, doch uns soll es recht sein.

Wieder einmal gab es eine Premiere: der erste Einsatz mit einem Trockentauchanzug (also ein sogenannter Konstantvolumenanzug, in den im Idealfall kein Wasser eindringt).
Hier sind entscheidende Verbesserungen beim Auskühlen zu verzeichnen und dem älteren Modell tun die Schrammen im Bergwerk anscheinend auch nichts mehr an.
Ist auch ganz schön, wenn man sich mal ohne Frieren umziehen kann und die Tauchgänge bei Bedarf auf 1h ausgedehnt werden könnten.

Insgesamt waren 35 Larven anwesend, davon unser Hauptdarsteller, der nun schon seit ca. 10 Wochen eisern seinen Platz kurz vor der Ortsbrust besetzt hält. Er ist träge und scheint nicht mehr zu fressen.
Die Kiemen haben sich weiter reduziert (Foto nah), aber bis zum Jungsalamander ist es noch ein ganzes Stück...
Sein Konkurrent konnte wiederum ebenso wenig gesichtet werden, wie der Kannibale!
Beide waren ja schon vor 14 Tagen unauffindbar.
Dafür lehnte die Erdkröte etwa 15m im Stollen an der linken Seitenwand.

Wieder wurde eine verendete Larve gefunden, die schon reichlich mit Pilzen besetzt war. Es ist möglich, dass es die vom letzten Einsatz war, die nun zersetzt wird. Verwunderlich bleibt dabei, dass bei der Nahrungsknappheit kein anderer Nachbar die Fleischration haben wollte.

Wir warten weiter auf den Winter…
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  • 17.01.07-008-Erdkröte-w.jpg
  • 17.01.07-011-Larve-an-W.jpg
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  • 17.01.07-021-L-max-w.jpg
  • 17.01.07-021-L-max-nah-w.jpg
Der Quertaucher

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Donnerstag, 18. Januar 2007, 21:26

RE: Fehlbesetzung im Stollen

Hallo Quertaucher,

Zitat

Original von Quertaucher
Verwunderlich bleibt dabei, dass bei der Nahrungsknappheit kein anderer Nachbar die Fleischration haben wollte.


...vielleicht ist denen bei der Temperatur das Fressen vergangen?!
Nein, eigentlich unlogisch, in Bergwerksstollen ist die ja mit am konstantesten... - eine andere Erklärung wäre, dass die Larve bereits krank war und das Fleisch quasi "schlecht", so dass es die anderen nicht gebrauchen konnten.

Viele Grüße,

Ingo
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Mittwoch, 31. Januar 2007, 22:27

Frühling im Januar?

Hai,

Sonnenschein und +6° - der Taucherwinter kann auch sehr schön sein, wären da nicht auf dem Waldweg herumliegende Baumstämme, die die Durchfahrt verhindern.
Also alles ca. 500m schleppen. Nach 100m (und kurz vor dem Überkochen) entschieden wir uns für die anarchistische Variante, legten das Gerödel ab und liefen zurück, um die Stämme aus dem Weg zu räumen.
Da sie schon von Fachkräften gestückelt waren, ging das doch leichter als erwartet.
Und der Förster konnte auch gleich mit durchfahren. Manchmal kann man sich ja doch behilflich sein!
Im unteren Stollen hat es in den letzten 14 Tagen auch wieder etwas Bewegung gegeben.
Die Erdkröte harrt immer noch aus und unser Hauptdarsteller posiert weiter an seinem Lieblingsplatz.
Gefunden wurden insgesamt 31 Larven, die beiden fast umgewandelten mit eingerechnet. Denn der Thronfolger hatte sich ja erfolgreich mehrere Wochen verborgen. Nun ist er wieder da und wie man sieht schon sehr weit vorangekommen mit der Metamorphose.
Außerdem liegt er nur 1m neben dem Gesenk, hat also beste Chancen für eine Karriere, wenn er den Aufstieg schafft.
Ich habe mmal die beiden Experten von oben fotografiert, so daß man die Muster vergleichen kann.

Der Wasserstand ist trotz des massiven Regens in der Orkannacht nur um 10cm gestiegen.

Am Mundloch fanden sich 3 Adulte, davon ein recht dickes Tier, von dem vermutet werden darf, dass es bald für Nachwuchs im Bergwerk sorgen wird.
Frühlingshafte Temperaturen gibt es ja schon.

Warten wir also weiter auf den Winter!
»Quertaucher« hat folgende Bilder angehängt:
  • 31.01.07-004-(1)-K+F-we.jpg
  • 31.01.07-004-(5)-L-max-we.jpg
  • 31.01.07-004-(8)-L-max-von-.jpg
  • 31.01.07-004-(22)-Anwärter-.jpg
  • 31.01.07-004-(20)-Anwärter-.jpg
Der Quertaucher

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Quertaucher« (31. Januar 2007, 22:28)


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