Wenn Du "zu gut" absaugst, verzögert sich der Nitritpeak meist.
Dieser "Spitzenwert" bedeutet eigentlich (grob gesagt) folgendes:
Wenn einem Becken Nährstoffe zugeführt werden (Futter, Ausscheidungen von bereits eingesetzten Tieren, abgestorbene Pflanzenteile), dann zersetzen sich diese und es entsteht Ammonium (erste Stufe - Ammoniumwert steigt an, Nitrit und Nitrat sind nicht bis kaum vorhanden).
Ammonium wird von einigen Bakterien (sogenannte Nitrosofizierer, z.B. Nitrosomas) zu Nitrit verarbeitet (zweite Stufe - Ammonium ist immer noch hoch, Nitrit steigt an, Nitrat ist nahe "0").
In der dritten Stufe wird Nitrit durch eine zweite Gruppe von Bakterien (Nitrifizierer) weiter zu Nitrat abgebaut.
Diese zwei Gruppen arbeiten praktisch wie in Reihe geschaltet - fehlt den ersten Bakterien der "Dreck" im Becken und damit das Ammonium, können sie kein weiteres Nitrit produzieren und die zweite Gruppe kann nicht weiter wachsen und Nitrat erzeugen.
Der Nitritpeak ist dann erreicht bzw. überschritten, wenn die zweite Gruppe der Nitrifizierer so weit angewachsen ist, dass alles entstehende Nitrit nahezu sofort zu Nitrat umgewandelt wurde. Dazu müssen sie aber erst einmal genug Nitrit bekommen, ergo müssen die Bakterien vorher genug Ammonium erhalten.
Einen 60% WW halte ich persönlich für zu hoch (natürlich abhängig von den tatsächlichen Wasserwerten und ob das Becken schon besetzt ist). Ich tendiere bei Zeiten des Nitritanstiegs zu 20-30%; wenn das Becken leer eingefahren wird, kann man auch ganz darauf verzichten.
Allerdings müssen (wenn Tiere im Becken sind) die Werte kontinuierlich kontrolliert werden, da Ammonium und Nitrit gesundheitsschädlich für die Insassen sind.