Als Besatz sind derzeit Bombina orientalis und Tanichtys (Kardinalfische) gedacht.
Manche halten neben den Bombina orientalis auch noch Cynops orientalis, aber da gehen die Meinungen wohl auseinander, ob eine Vergesellschaftung möglich / sinnvoll ist.
Guten Abend,
habe nach längerer Pause einmal wieder ins Forum geschaut und kann bestätigen, dass die drei o.g. Arten relativ problemlos miteinander vergesellschaftet werden können. "Relativ" problemlos insofern, als es erstens zum Nachteil für die Molche ist, wenn Kardinalfische mit im Becken sind, weil die Fische Futter auf der Wasseroberfläche viel schneller finden als die Molche. Das ist eher ein "ästhetischer" Nachteil, weil ich auch die Molche gern mit Futter über die Wasseroberfläche füttere, bevorzugt Drosophila, Blattläuse, kleine Wachsmotten usw. und es interessant ist, wie sie selbst aus der Ferne verorten können, dass Fressbares auf die Oberfläche gefallen ist und sich anpirschen (aber dann sind die Kardinäle schon längst da gewesen). Satt werden die Molche aber auch so, weshalb das kein ernster Nachteil für die Molche ist.
Nur "relativ" problemlos ist die Vergesellschaftung zweitens, weil sie auch einmal zum Nachteil für die Kardinalfische sein kann, nämlich wenn die sich z.B. an zu großem Futter vergreifen und dann ihre sonstige Schnelligkeit einbüßen, so dass sie selbst auch einmal zum Futter werden können. Das habe ich zwar noch nie mit den C. orientalis erlebt, wohl aber bei C. cyanurus. Und einen ausgewachsenen Kardinalfisch habe ich auch einmal an eine Unke verloren, die natürlich nach allem schnappen, was sich um sie herum - über und unter Wasser - bewegt. Aber das ist nur einmal in mehreren Jahren gemeinsamer Pflege und Zucht der Fall gewesen, also im Grunde zu vernachlässigen. Die Vergesellschaft ist also fraglos möglich, ob sie "sinnvoll" ist, hängt von den Kriterien ab, nach denen man diese Frage beantworten will.
Was den Aspekt Temperatur und Sonne anbetrifft, den jemand in Bezug auf die Unken angemerkt hat: das verstehe ich inhaltlich überhaupt nicht, denn Unken bevorzugen flache, vollsonnige Gewässer. Die Tiere selbst sonnen sich also nicht nur sehr gerne, sondern es werden in den typischerweise kleinen Gewässern bei Sonneneinstrahlung naturgemäß dann auch ungewöhnlich hohe Wassertemperaturen erreicht. Insofern sehe ich überhaupt keinen Grund, die Tiere in den Keller zu verbannen bzw. darauf zu achten, dass keine Sonne auf deren Behälter fällt, zumal so ein riesenhaftes Teil sich schwerlich stark aufheizen wird.
Beim Filtern des Wassers wird es sicherlich um eine goldene Mitte gehen müssen, denn die Unken und die Molche sind beide nicht an Strömung interessiert, während die Kardinäle zumindest eine leichte Strömung lieben. In meinem Paludarium habe ich das so gelöst, dass es nur zeitweise eine Umwälzung gegeben hat, die als kleiner Wasserfall primär dazu da war, Schlierenbildung auf der Wasseroberfläche zu brechen.
Viel Erfolg.
Aquater
P.s. Die Aufzucht von jungen Unken ist einfach und macht sehr viel Freude. Schwieriger wird es, die nachgezogenen Tiere abzugeben. Insofern könnte es "sinnvoll" sein, Unken gleich mit Molchen zu halten, denn so werden deren Eier sofort verarbeitet...