Hallo Freunde,
bei unserer aufkeimenden Diskussion ist es glaube ich wichtig, ganz deutlich zu machen, worum es im Kern geht: um die langfristige Sicherung unseres Hobbies. Ich halte überhaupt nichts, absolut nichts von dem Vorgehen der DGHT, weil es in Ansatz und Wirkung kontraproduktiv ist. Damit wird nur denen in die Hände gearbeitet, die jede Form der Haltung wildlebender Tiere verbieten wollen. Viele Verbände sind in der Vergangenheit auf die Forderungen der Politik (geformt von Interessenverbänden der sog. Umwelt- und Naturschützer!) eingegangen, ohne eigene Positionen durchzusetzen. Dadurch sind die Einschränkungen und Kontrollen immer mehr verschärft worden. Gebracht hat es aber weder der Natur noch den Tieren etwas, das ist alles nur Plazebo, um von den tatsächlichen Ursachen des Artensterbens abzulenken. Und wer sich wie die DGHT darauf einläßt, auch noch an europaweiten Meldepapieren und Fotodokumentationen mitzuarbeiten, dem gehört mit einer latte der Arsch versohlt. Das gegenteil muss passieren! Glauben die Herren Doktoren des Vorstandes wirklich daran, dass es nützlich ist, sich das eigene Grab selbst zu schaufeln? Klar, geht schneller. Auf die bisherige Art und Weise kommen wir einem totalen Verbot in der EU schnell noch näher. Wer will das von uns? Ich sicher nicht. Da werden interessierte und motivierte Menschen in den Untergrund gedrängt (Italien, Spanien, Frankreich, Belgien, Niederlande - jeder von uns kennt so einen "Geister-terrarianer"), weil es die Gesellschaft eher akzeptiert, dass Arten durch Baumaßnahmen und Umweltzerstörung aussterben, als dass diese Tiere vorher entnommen werden dürfen (die werden dann umgesiedelt, wie nett, da wird dann auch noch die genetische Kontinuität gekippt). Dabei gibt es eine ganze Reihe von Arten, die meiner Ansicht nach dringend in eine Erhaltungszucht aufgenommen werden sollten, um sie langfristig zumindest als lebende Form zu erhalten (S. atra aurorae, lanzai, Sal. terdigitata usw.). Vor allem: Wie viele der von uns gehaltenen Stämme sind unvermischt bzw. von bekanntem Ursprung? Hier wäre es sinnvoller, die "Handelspopulationen" zu überwinden und -mit behördlichen Genehmigungen - reine Stämme verschiedenster Arten aus der Natur zu entnehmen, um eine vernünftige Basis für den langfristigen Bestand, zumindest in der Terraristik, zu sichern. Stichwort Patenschaften für Arten, Populationen.
Weiter geht es darum, geschlossen aufzutreten und mit den Verantwortlichen in der Politik und Verwaltung über den Sinn und Unsinn der geltenden Bestimmungen zu sprechen. Dafür ist eine Einbeziehung der Wissenschaft zwingend erforderlich - viele von uns haben da ja einschlägige Kontakte. Das ist auch der Grund, weshalb es wenig sinnvoll ist, das alles im Forum zu diskutieren, weil es viele gibt, die einfach nur einen Salamander wollen (was ich absolut akzeptiere). Wer aber langfristig mit Urodelen arbeiten will (Verhalten, Zucht), braucht "vernünftiges Material". Die bisherige Regelung verhindert dies, weil viele Stämme, die bis heute existieren, keinen gesicherten Ursprung haben. Das es bei einigen Stämmen anders ist, aber nicht genannt wird, wissen wir alle. das ist eine Grauzone, aus der ich raus will. In ganz Europa.
Mehr dazu offline und in Gersfeld.
Viele Grüße
Steffen