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MioTerr

Gelber Salamander

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Mittwoch, 27. Mai 2015, 11:37

Ohne Mühe junge Molchlarven mit Kleinstlebewesen füttern

Ich habe hier vor einiger Zeit über eine Methode berichtet, wie man ohne eigene Zuchtanstrengungen Springschwänze verfüttern kann, die für die Ernährung von jungen Molchen so wertvoll sind (Springschwänze verfüttern ohne Zucht).
Heute habe ich eine ähnliche Mitteilung anzubieten, bei der es jedoch um die anstrengungslose Ernährung von Molchlarven im Frühstadium geht.

Ich habe nennenswerte Verluste bei der Aufzucht von Molchen eigentlich nur gehabt, weil und wenn ich erstens die Eier nicht rechtzeitig gefunden bzw. vor den Elterntieren in Sicherheit gebracht habe und zweitens, weil und wenn die Molchlarven im Frühstadium nicht genügend Kleinstfutter gefunden haben.
Nun habe ich kürzlich ein kleines »Experiment« durchgeführt, das sehr positiv verlaufen ist und mir ermöglicht, diese kritische Frühphase ohne die Mühe einer eigenen Kleinstfutterzucht gut zu überstehen.

Ich habe in eine ca. 20l fassende Plastikwanne eine aus zerfallenem Laub und anderem Pflanzenmaterial bestehenden Mulmschicht (aus einem natürlichen Gewässer) eingebracht und zusätzlich einen Bund frische Elodea sowie eigenes Wassermoos, damit die Qualität des Wassers in diesem Behälter in der Balance bleibt. Darin tummelten sich dann natürlich sofort zahlreiche Kleinstlebewesen und in diesen Behälter habe ich dann 20 Minilarven von Cynops orientalis eingebracht. Die waren im Nu nicht mehr zu sehen, zumal schwarz auf dunkelbraunem Untergrund ohnehin schwer zu erkennen ist :D

Das ganze hat dann eine Weile in einem Fenster unseres Wintergartens gestanden (leider unbesonnt, sonst hätte das Kleinleben darin vermutlich noch besser floriert) und ich habe mich um nichts gekümmert als zu kontrollieren, dass vom Wasser her alles in Ordnung ist. Zwischenzeitlich sah ich dann gar keine Kleinlebewesen mehr, leider auch keine Molche, außer - überraschenderweise - einige kleine Larven von Notophthalmus viridescens, die ich offenbar als Eier über das Wassermoos mit eingebracht hatte und die durch ihre helle Farbe auf dem dunklen Bodengrund gut sichtbar waren und die (im Unterschied zu C.o.) auch gern einmal an den Seitenwänden saßen. Von den 20 C.o.-Larven fehlte allerdings jede Spur! Ich habe dann noch eine Weile ausgeharrt und darauf vertraut, dass diese Larven in der Mulmschicht herumwühlen und dort schon irgendetwas Essbares finden, aber letztes Wochenende wollte ich mich nicht mehr länger auf die Folter spannen und habe das Ganze also vorsichtig aufgelöst. Und siehe da: es kamen in der Mulmschicht kräftig entwickelte, wohlgenährten Larven von C.o. zum Vorschein und die Ausfallrate war dabei sehr beachtlich: Null! Im Vergleich dazu haben sich in einem anderen Becken, das fast komplett mit Wassermoos durchkrautet ist (aber keinen Bodengrund hat) und in das ich gelegentlich gekescherte Cyclopse zugeführt habe, von den 30 eingebrachten Eiern lediglich 10 Larven entwickelt, die zudem nicht so weit entwickelt sind (obwohl sie etwas höhere Temperaturen als die Tiere im Wintergarten haben).

Was die Eier von C.o. anbetrifft, bin ich diese Saison übrigens dazu übergegangen, die taschenartig gefalteten Blätter der Cryptocorynen, in die sie die Eier bevorzugt kleben, abzuschneiden und zu separieren (mittlerweile über 100 Stück), da die Elterntiere zum Teil die Blätter abreißen und in einem Stück samt Ei fressen, so gierig sind sie auf die eigenen Eier – während sie die Larven nicht zu interessieren scheinen, denn nach denen schnappen sie nicht einmal.

Für mich ist jedenfalls klar, dass ich insbesondere die Larven von N.v., die noch viel kleiner und zarter sind als die von C.o., in der nächsten Saison auf die
beschriebene Weise und mit voraussichtlich höherer Effizienz in solchen Behältern über die frühe und (einzige) verlustreiche Zeit bringen werde.


Hätte ich gewusst, dass das »Experiment« so gut verläuft, hätte ich vor und bei dessen Auflösung noch das eine oder andere Foto gemacht, womit ich diesen Bericht dann besser als mit Worten hätte illustrieren können. Vielleicht ist's aber auch so nützlich und anregend gewesen.

Schönen Gruß

Aquater
Amphibienseite von Mioterr/Aquater:
http://aquater.postach.io/

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Wolfskin (28.05.2015), Salamanderfeuer (29.05.2015)

Wolfskin

Feuersalamander

  • »Wolfskin« ist männlich

Beiträge: 60

Registrierungsdatum: 6. Januar 2015

Beruf: Biologie Student

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2

Donnerstag, 28. Mai 2015, 14:09

Das klingt ja wirklich super, freut mich, dass es so gut geklappt hat!
Ich habe auf ähnliche Art und Weise vor einigen Jahren Axolotl nachgezogen.
In einer Plastikwanne (Wäschekorb-Größe) habe ich Regenwasser, Teichwasser und altes Laub einige Wochen stehen gelassen. Darin wimmelte es nach wenigen Wochen nur so vor schwarzen Mückenlarven, Wasserflöhen und anderem Kleinvieh, auf dem Boden hatte sich eine dünne Schicht Mulm inklusive den typischen Schlammröhren von roten Mückenlarven gebildet. Ich habe einfach einige Axolotleier hineingegeben, als sie geschlüpft waren habe ich sie für 1-2 Monate kein einziges Mal gesehen. Ich bin einfach davon ausgegangen, dass noch was Molchiges drin lebt und habe die Büd einfach so gelassen wie sie war. Als ich dann eines Tages mal mit einem kleinen kescher durchs Wasser gegangen bin habe ich einige prächtig entwickelte und gut genährte Axolotl rausgefischt, und war doch überrascht, wie viel besser sie aussahen als die von mir besonders umpflegten Jungtiere, die ich separat gehalten habe. :D
Also ich kann diese Art der Jungtierhaltung bzw. Aufzucht auch nur empfehlen!

Gruß,
Nils

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MioTerr (28.05.2015)

skyrider65

Schwarzer Salamander

  • »skyrider65« ist männlich

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Wohnort: Wien

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3

Donnerstag, 28. Mai 2015, 15:26

ich denk bei den Meißten ist weniger mehr - meine Rede.
je weniger ich im Aquarium rumpfusche umso mehr tut sich - bei mir vermehren sich die Schnecken, daß ich sie schon verschenke oder in Mutters Teich schmeiße und die Molchies haben beim ersten Mal gut 50 Larven und jetzt gibts zum 2ten Mal Nachwuchs
:ban: Cynops Orientalis 5/4/1+viele :ban:
:ban: Neurergus Kaiseri 0/0/6 :ban:

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