Hallo,
ich halte vier Axolotl-Weibchen in einem 300L-Becken, 140cm x 60cm x 35cm. Es gibt zwei Höhlen zum Verstecken, einen "Wald" aus Hornkraut, der Bodengrund ist feiner Sand. Dazu gibt es einige glattgeschliffene Steine, die ich im Aquarium verteilt habe. Die Tiere sind von Maul bis Schwangspitze 17-18cm lang.
Bisher haben sich alle gut vertragen und benommen. Füttern tu ich alle 4 Tage mit 4 Axolotl-Pellets pro Tier, weiterhin gibt es im Aquarium Garnelen, Zebrabärblinge und Guppies, die auch jede Woche so um 4 bis 6 Tiere weniger werden.
Die Wasserwerte liegen in guten Bereichen, Gesamthärte ist immer um 20°dH, pH bei 7.2, Nitrit nicht messbar und wenn Nitrat über 25mg/L geht wechsel ich 30% des Wassers. Die Temperatur beträgt 18°C - 19°C (was mich etwas wundert, da die Raumtemperatur 22°C beträgt.)
Als ich Mittwoch abend nach Hause kam haben sich ein Wildling und ein Weißling gegenseitig attackiert. Die letzte Fütterung war zwei Tage her, die Wasserwerte waren normal wie immer, es gab keine ungewöhnlichen Einflüsse oder Ereignisse. Die beiden Tiere haben sich gegenseitig versucht in die Beine und in den Schwanz zu beißen und sind dabei so brutal vorgegangen, dass sie die im Aquarium liegenden Steine zerbrochen(!) haben. Die Tiere sind sehr dicht über dem Boden durch das 1,4m lange Aquarium gerannt und haben dabei den Sand aufgewirbelt und die Steine bis zu 10cm hoch geschleudert. Verletzt haben sie sich Gott sei Dank nicht. Die anderen beiden Axolotl saßen währenddessen in einer der Höhlen und hatten tiefrote Kiemen, vermutlich haben die beiden auch etwas abbekommen und sind aus Angst in die Höhle geflohen.
Ich habe dann beide Axolotl voneinander getrennt und mit einem Netz einen Bereich des Aquariums vom anderen abgetrennt. Auf beiden Seiten gab es Versteckmöglichkeiten. Das eine Axolotl, ein Wildling, hat sich auch schnell beruhigt, hat eine Garnele gegessen und ist dann in eine Ecke geschwommen wo es sich hingesetzt hat.
Das andere, ein Weißling, ist weiterhin mit sehr hoher Geschwindigkeit von einer Ecke zur anderen gerannt, und hat sich dabei so fest wie möglich auf den Boden gepresst. Dabei hat es wie vorher den Sand weggewirbelt und Steine hochgeschleudert. Ich habe die Steine dann aus seinem Bereich genommen, damit es sich nicht damit verletzt.
Erst nach über einer Stunde hat es aufgehört und ist in einer Ecke sitzen geblieben. Es war weiterhin sehr gestresst, die Kiemen rot, deutlich sichtbare Adern im Saum und eingerollter Schwanz. Am nächsten Tag ist es kontinuirlich im Kreis gekrochen. Nicht wie üblich mit Abstand zwichen dem Körper und dem Boden, sondern weiterhin auf den Boden gepresst, hat es sich im Kreis durch seinen Aquarienbereich gerobbt. Zwischendurch ist es stehen geblieben, hat den Kopf so angewinkelt, als würde es den Kopf auf die Brust legen wollen und hat mehrere Male gehustet. Dann robbte es wieder einige Dezimeter, bis es wieder stoppte um zu husten. Ich habe es dann in ein Quarantänebecken gesetzt, wo es seitdem in einer Ecke hockt und hustet. Alle Knochen und Gelenke scheinen intakt zu sein, ich kann auch keine Blutergüsse oder Ähnliches erkennen. Fressen tut es normal, aber wenig. Seitdem hat sich nichts an den roten Kiemen, den Adern im Saum, dem eingerolltem Schwanz und dem Husten geändert. Es lässt sich berühren und ist auch sonst wieder ruhig im Verhalten, aber es gibt deutliche Anzeichen für irgendeine Erkrankung oder vielleicht innere Verletzung.
Im Anhang ein Foto von Bruchstücken der Steine, zum Größenvergleich ein unbeschädigter Stein und meine Hand. Das Quarantänebecken steht nicht hier, deswegen kann ich noch kein Foto vom Tier anhängen.
Ich hoffe ihr wisst Rat und danke schonmal für alle Antworten.