Hallo Jürgen,
ich denke, bei Tigersalamandern verhält es sich ähnlich, wie bei anderen Urodelen auch: wildlebende Exemplare haben einen hohen Durchseuchungsgrad mit Parasiten, was den Tieren in ihrer natürlichen Umgebung meist nicht schadet: Unter normalen Bedingungen beutet ein Parasit seinen Wirt nicht so weit aus, dass dieser daran stirbt (es gibt natürlich Ausnahmen...).
Wenn Du diese Tiere allerdings im Terrarium hälst, ändern sich die Rahmenbedingungen: bedingt durch
- schlechtere Hygiene im Terrarium
- dichteren Tierbesatz pro Fläche bzw. Verkleinerung des Lebensraumes
- höhere Parasitendichte im Terrarium durch mit der Nahrung wieder aufgenommene Eier
- oft nicht ausreichend vielseitige Ernährung
sind die Tiere häufig mit mehr Parasiten befallen, als ihnen gut tut, und es besteht die Gefahr, dass sie vorzeitig daran sterben.
Bei nachgezüchteten Tieren kann diese Situation auch durch Aufnahme der Parasiteneier mit dem Futter auftreten (z.B. über Schnecken).
Generell halte ich es so, dass ich bei normalem Verhalten und normalem Ernährungszustand meine Tiere nicht entwurme - denn auch die Gabe von Wurmmitteln schwächt die Tiere, und kann im Prinzip zum Tod führen.
Genaue Daten darüber, auch über den Grad des Befalls von Urodelen im Terrarium, findet man nirgends, wir sind also auf das Austauschen von Erfahrungen angewiesen.
Bei neuen Tieren, die in den Bestand aufgenommen werden, empfielht es sich jedenfalls, eine Quarantäne von etwa drei Monaten einzuhalten. Hier hat man es dann auch einfacher, Kotproben zu gewinnen und zu untersuchen.
Viele Grüße,
Ingo