Hi,
also, die Liter-pro-cm-Regel kann man bei Axolotl sicher nicht anwenden. Die Regel stammt aus der Zierfischhaltung und bezieht sich da auf Tiere, die idR bei weitem nicht das Körpervolumen und die damit verbundene Stoffwechselaktivität von Axolotl erreichen. Schließlich ist das Verhältnis von Körpervolumen/ -gewicht zu Körperlänge nicht linear, sondern kubisch. Das heißt, ein Axolotl von 20 cm wiegt (und frisst und sch...) nicht doppelt so viel wie einer von 10 cm, sondern
achtmal so viel. Bei 30 cm ist es dann 27mal soviel...
In einem 80x40-Becken kann man zur Not zwar 4 ausgewachsene Axolotl halten, wenn man es entsprechend in "Etagen" aufbaut. Allerdings wird man daran nicht allzuviel Freude haben, denn das Wasser wird ständig "auf der Kippe" stehen, man muss alle paar Tage die Wasserwerte messen, oft Teilwasserwechsel machen und pingelig jegliche Futterreste absaugen. Das geht alles, macht aber nicht die gleiche Freude wie zwei Tiere in einem Becken dieser Größe.
Grundsätzlich kann man sagen: Je größer ein Aquarium ist, desto "gutmütiger" verhält es sich bezüglich der Wasserwerte. Je kleiner es ist, desto mehr Erfahrung und Arbeit kostet es, das Gleichgewicht zu erhalten. Darüber hinaus haben große Becken noch andere Vorteile, die alle Erfahrung nicht wettmachen kann:
- Die Strömungsverteilung der Filterpumpe ist immer unproblematischer (wichtiger Stressfaktor, der sich sowohl auf Gesundheit als auch auf Verhaltensspektrum auswirkt).
- Man kann den Bodengrund großzügig in Zonen einteilen (Sandfläche zur Pelletfütterung, Pflanzzonen, Erhebungen etc.) und so z.B. "Dreck-Ecken" vermeiden und Pflanzen vor dem Totgetrampeltwerden schützen.
- Hält man Fische, Garnelen etc. als Lebendfutter-Depot, haben diese genug Fluchtraum, um nicht direkt nach der ersten Nacht verschwunden zu sein.
- Unterteilt man das Becken in mehrere Lichtzonen, fallen die einzelnen Zonen nicht zu klein aus.
Daher würde ich alles unter 80 x 40 cm Grundfläche eher als Notlösung ansehen. In einem 80er Becken würde ich nicht mehr als 2 Tiere unterbringen, in einem 100er 4 Tiere.
Julia:
Du meinst wohl anders rum? ...das erste hat dann eine Grundfläche von nur 0,28 qm und das zweite 0,44qm und beide haben die gleiche Literzahl!
Nein, Flo's Rechnung stimmt schon, da:
Flo:
BxHxT
Die Grundfläche ergibt sich also aus BxT, nicht aus BxH.
Michaela:
Seelachs in kleinen mundgerechte happen
Julia:
Und denk daran immer gut abwechslungsreich zu füttern und am besten auch keine Meerestiere!
Seelachs ist noch halbwegs unkritisch, da er bei weitem nicht so viel Jod enthält wie z.B. Kabeljau. Trotzdem ist aber der Jodgehalt immer noch rund achtmal so groß wie bei den meisten Süßwasserfischen. Als Alleinfutter ist er daher (und auch wegen der Einseitigkeit, natürlich) nicht geeignet, sondern sollte maximal so ca. 25% des Futters ausmachen. Wenn schon verstärkt mit Fisch gefüttert wird, sollte man sowieso lieber kleine bzw. junge Fische ganz verfüttern, samt Gräten und Innereien. Das rundet das Spektrum schon ganz gewaltig ab.
Michaela:
und ob es was dagegen spricht einen Ausströnstein zu benutzen??
Ein Ausströmerstein hat im Axolotl-Aquarium nichts zu suchen! Leite die Luft aus der Membranpumpe lieber in den Filterauslauf ein, so wirkt sie zusätzlich noch diffundierend auf die Strömung und kann keine allzu kleinen Blasen (gefährlich) bilden.
Tschöö
Stephan