So, hat doch ein bisschen länger gedauert als gedacht, aber jetzt isses vollbracht. Im Anhang siehst du ein Bild mit den drei elementaren Bauarten von Lufthebern:
1. (links) der Einfach-Luftheber
Bei diesem Modell wird die Luft einfach durch einen Schlauch oder Stutzen, der in Bodennähe in das Heberohr mündet (bei Eigenbau kann er auch einfach durch die untere Rohröffnung geführt werden), eingeblasen. Es bilden sich sehr große Luftblasen, die beim Hochsteigen Wasser mitreißen, das dann aus der oberen Öffnung des Rohrs wieder austritt. Die großen Blasen haben zwei Nachteile: Zum einen nehmen sie relativ wenig Wasser mit, zum anderen machen sie an der Wasseroberfläche einen tierischen Krach. Außerdem haben solche Luftheber(wenn ich auch nicht genau weiß, aufgrund welchen physikalischen Phänomens, den Effekt aber immer wieder beobachte) eine deutlich geringere Standzeit als die nachfolgend genannten, müssen also viel öfter gereinigt werden.
Diesem Einfach-Prinzip entsprechen die Luftheber in den Filtern von Tetra, Sera und europet. Letztere haben aber, nebenbei bemerkt, noch viel mehr Mängel und sollten dringend gemieden werden.
Viele Aquarianer sind der Meinung, dieses Konstruktionsprinzip würde "schon reichen". Kennzeichnend dabei ist, dass es sich dabei aber fast ausnahmslos um Leute handelt, die luftbetriebene Filter nur kurzzeitig in Aufzuchtbecken einsetzen und ihre Schaubecken per Kreiselpumpe befiltern.
2. (Mitte) der Luftheber mit Sprudelstein
Bei diesem Modell wird ein kleiner Ausströmerstein (vorzugsweise zylindrisch mit 12 mm Durchmesser - wenn man sie kriegt, kann man natürlich auch kleinere nehmen) im Inneren des Rohrs durch den Luftschlauch gespeist, der durch eine enge Bohrung im Rohr geführt ist. Das Funktionsprinzip ist dasselbe wie oben, jedoch sind die Blasen sehr viel kleiner. Das führt zu einem dramatisch verringerten Geräuschpegel, einer deutlich besseren Wassertransportleistung (oft mehr als doppelt) und zu einer wesentlich längeren Standzeit.
Allerdings kann man so nur Luftheber umbauen, die einen ausreichenden Rohrdurchmesser (ab 16 mm innen) aufweisen. Bei den dünnen Rohren der genannten Filtersets (um 12 mm innen) wäre das eine ziemlich friemelige Kiste, wenn auch theoretisch denkbar (müsste man sich halt einen Sprudelstein schlankfeilen).
Industriell hergestellte Luftheber dieses Typs gibt es meines Wissens nicht fertig zu kaufen.
3. (rechts) der "tschechische" Luftheber
Dieses Modell wurde aus der Not geboren. Die Funktionsweise entspricht eigentlich der von Modell 2, kommt aber ohne einen Ausströmerstein aus (Ausströmer waren zu Ostblockzeiten in der Tschechoslowakei praktisch nicht zu bekommen, daher musste man sich mit durchführbaren Bastellösungen behelfen).
Das Hauptrohr hat hier im unteren Bereich viele kleine Löcher, die mit einem Durchmesser von max. 1 mm (besser/eher weniger -> heiße Nadel) seitlich ins Rohr gebohrt werden. Um diesen durchlöcherten Bereich herum wird nun eine "Manschette" gelegt, die aus einem kurzen Stück Rohr größeren Durchmessers besteht, das oben und unten abgedichtet wird (üblicherweise wählt man den Rohrdurchmesser so, dass man sanitär-übliche Ringdichtungen verwenden kann - man kann aber genauso gut Teflon wickeln oder mit Silikon panschen). So erhält man praktisch eine doppelte Wand, in deren Hohlraum von außen kein Wasser eindringen kann. Die Luft wird nun in das dickere äußere Rohr eingeblasen (prinzipiell genauso wie bei Modell 1 in das dünnere) und tritt von dort durch die Löcher, ebenfalls in kleinen Blasen, in das Heberohr ein. Der Effekt ist, wie gesagt, derselbe wie bei Modell 2.
Diesem Prinzip entspricht im Ansatz, allerdings etwas vereinfacht, der Luftheber aus dem Filterset von Hagen.
Wenn man die Wahl hat, ist natürlich Modell 2 einfacher zu bauen bzw. umzurüsten als Modell 3. Ein weiterer Vorteil von Modell 3 liegt aber darin, dass auch enge vorhandene Luftheber wie der von Tetra problemlos mit dieser Methode umgerüstet werden können, weil man ja nicht innendrin rumfummeln muss.
Ich hoffe, das ist so verständlich... bin mir durchaus bewusst, dass weder der Text noch die Bilder allein zur Erklärung reichen würden, aber vielleicht klappt es ja mit beidem zusammen.
Tschöö
Stephan