Hi,
das Thema hatten wir neulich schon mal ziemlich erschöpfend:
Babymäuse als Futter?
Das Wichtigste nochmal in Kürze:
- Mäuse, die nackt geboren werden, schließen ihre Embryonalentwicklung erst noch ab, dürften also jede Menge T3 und T4 "unterwegs" haben. Wenn schon dringlichst davon abgeraten wird, schilddrüsennahes Gewebe von anderen (auch adulten) Säugetieren zu verfüttern, dürften Babymäuse in dieser Hinsicht das größte Risiko darstellen.
- Säugerbabies sind Warmblüter mit fettreichem Gewebe, von daher eh ungeeignet für Axolotl. Dazu kommt, dass sie ggf. schon gesäugt wurden, also geringe Mengen Milch enthalten, deren Lactose Amphibien vor ein ernsthaftes Verdauungsproblem stellen wird (wobei die Milchmenge so gering sein wird, dass das im Vergleich zum Hormonrisiko schon fast zu vernachlässigen ist).
- Tigersalamander sind den Axolotl sehr ähnlich und mögen in freier Wildbahn gelegentlich Mäusebabies fressen, taugen jedoch aus zwei Gründen nicht als Maßstab:
1. Axolotl waren schon lange neoten, als die ersten Säugetiere auf unserem Planeten auftauchten (wahrscheinlich auch schon lange, bevor es überhaupt endotherme Tiere gab), hatten also nie Gelegenheit, Warmblüter in ihr Futterspektrum einzupflegen.
2. Metamorphosierte Amphibien haben bei der Aufnahme von Hormonen (s.o.) deutlichst größere Toleranzen als neotene. Möglicherweise kann ein terrestrischer Axolotl, analog zum Tigersalamander, Babymäuse ohne gesundheitliche Probleme bewältigen. Für einen neotenen dagegen ist eine ansetzende Metamorphose in aller Regel tödlich (mindestens dann, wenn der Axolotl groß genug ist, eine ganze oder auch halbe Nacktmaus zu verpacken).
Ich würde daher immer raten, Babymäuse als Futter zu vermeiden wie der Teufel das Weihwasser.
Tschöö
Stephan